Abschied vom Leistungssport
„Langlaufen war und ist meine Passion“ – Jonas Doblers größter Erfolg: Staffel-Bronze bei Nordischer Ski-WM

31.05.2023 | Stand 16.09.2023, 7:24 Uhr

Grund zum Jubeln hatte Langläufer Jonas Dobler vor allem über seine gewonnene Bronzemedaille bei der Nordischen Ski-WM. Nun will es der 32-Jährige sportlich etwas ruhiger angehen lassen. −Foto: imago images

Ein großes Langlauf-Event auf internationaler Bühne ohne Jonas Dobler? Geht nicht, werden jetzt viele sagen. Doch im März dieses Jahres kündigte er an: Nach dem Weltcup-Finale in Oslo ist Schluss. Der 32-Jährige vom SC Traunstein verabschiedete sich standesgemäß mit der Königsdisziplin über die 50 Kilometer. Kurze Zeit vorher hatte er seinen größten internationalen Erfolg gefeiert. Bei der Nordischen Ski-WM im slowenischen Planica gewann er mit der deutschen Staffel über die 4 x 10 Kilometer Bronze. Begonnen hatte seine Karriere 2011 in Rogla. Ein paar Monate nach seinem Rücktritt hat sich Dobler den Fragen von heimatsport.de gestellt.

Herr Dobler, mittlerweile ist schon einiges an Zeit seit Ihrem Entschluss vergangen. Normalerweise wären Sie schon wieder in der Vorbereitung auf die neue Saison. Wehmut?
Jonas Dobler: Nein, ich habe das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Ich bin sehr gut beschäftigt, wir sind Anfang April Eltern geworden. Ich bin jetzt Vater eines Buben, der uns ganz schön auf Trab hält. Dazu bin ich momentan mit dem sogenannten Abtrainieren nach dem Leistungssport beschäftigt. Also langweilig ist mir nicht.

Was waren Ihre herausragenden Leistungen und Erfolge in Ihrer langen Karriere?
Dobler: Natürlich die Bronzemedaille zuletzt bei der WM in der Staffel. Das war das Sahnehäubchen oben drauf. Ich habe mich sehr gefreut, Mitglied dieser tollen Mannschaft sein zu dürfen. Ein unglaubliches Gefühl. Generell bin ich mit dem, was ich erreicht und geleistet habe, zufrieden. Ich konnte an zwei Olympischen Spielen teilnehmen. Von den Ergebnissen war ich manchmal nah an ganz oben dran, teilweise hat nicht viel gefehlt. In der Spitze im Langlauf geht es allerdings verdammt eng zu.

Hätte Sie irgendwann mal ein Wechsel zum Biathlon gereizt? Einige haben das ja mit Erfolg gemacht.
Dobler: Das stand für mich nie zur Debatte. Die Frage hat man mir manchmal gestellt. Langlaufen war und ist meine Passion, dort habe ich meine Ziele gehabt. Ich hatte immer Lust, langzulaufen. Da habe ich mich gut aufgehoben gefühlt.

Wie geht’s in Zukunft mit Ihnen weiter – vor allem beruflich?
Dobler: Ich werde nach dem Sommer eine Ausbildung in den gehobenen Dienst beim Zoll machen. Ich bin ja Mitglied des Zoll-Skiteams. Das wird drei Jahre dauern. Und bevor die Frage nach einem Trainerjob kommt: Nein, zunächst nicht. Ich will sportlich etwas Abstand gewinnen.


Interview: Siegi Huber