Baienfurt. Zum Ende der Englischen Woche in der Ringer-Bundesliga Süd fuhr der SV Wacker Burghausen in der gut besuchten Sporthalle in Baienfurt im ersten Auswärtskampf bei der KG Baienfurt/Ravensburg einen souveränen 26:7-Sieg ein. Wenngleich die Ergebnisse gegen das weiter erfolglose Schlusslicht auf der Matte stimmten, verursacht aktuell die angespannte Personallage bei den SVW-Verantwortlichen Sorgenfalten.
„Die Woche hat an uns gezehrt. Viele Sportler sind momentan gesundheitlich angeschlagen“, sagt Chefcoach Eugen Ponomartschuk auch angesichts der Heimvorstellung vom Tag der Deutschen Einheit: Da wurde der 16:5-Erfolg gegen den SV Germania Weingarten nachträglich vom Deutschen Ringerbund in ein 0:40 umgewandelt, nachdem für den Burghauser Nachwuchsmann Alexander Kreimer keine Lizenz vorlag (wie bereits berichtet).
Den Kampfabend in Baienfurt eröffnete bei Wacker wieder Arsen Harutyunyan. Der Vierfach-Europameister war KG-Eigengewächs William Lehn in allen Belangen überlegen und feierte einen von fünf vorzeitigen Erfolgen (davon vier für Burghausen) in diesem Vergleich. Schwergewichtler Felix Baldauf war noch leicht gehandicapt von einer Grippe und ging diesmal im Stand etwas verhaltener zu Werke. Im Boden punktete er dann mit einem Durchdreher und setzte sich souverän mit 4:0 nach Punkten gegen Jan Zirn durch. Dann hatte der Gastgeber erstmals Grund zum Jubeln: Erwin Kobsar vertrat den immer noch angeschlagenen Christopher Kraemer und war gegen Ex-Weltmeister Victor Ciobanu ohne Chance.
Erik Thiele ließ auch gegen Micheil Tsikovani nichts anbrennen. Mit Beinangriffen, Beinschrauben und Durchdrehern punktete er zur Technischen Überlegenheit. Magomed Kartojev schaltete gegen Baienfurts Eigengewächs Danny Mayr von Beginn an in den Angriffsmodus, führte nach schönen Beinangriffen zur Pause mit 6:0 und machte noch vor der Zeit alles klar.
Nach der Halbzeit war Roland Schwarz ohne Gegner und heimste für den Favoriten von der Salzach vier weitere Zähler ein. Wackers Kampfmaschine Michael Widmayer lag gegen den körperlich extrem starken Valeriu Toderean mit 0:1 zurück, glich dann aber aus und fügte so dem Moldauer die erste Saisonniederlage zu. Zelimkhan Khadjiev war durch eine Augenverletzung gehandicapt und ließ es zu Beginn etwas langsamer angehen. Dennoch führte der SVW-Vertreter zur Pause mit 3:0 gegen Marcel Käppeler, ehe er im zweiten Abschnitt das Tempo erhöhte und das Ergebnis auf 13:0 ausbaute.
Wacker-Neuzugang David Baev zeigte gegen Adrian Wolny einmal mal Freistil-Ringen der Extraklasse und beendete zu Beginn von Runde 2 mit einem Beinangriff das ungleiche Duell. Abschließend wurde Idris Ibaev von Daniel Cataraga, wie der Burghauser ehemaliger U23-Weltmeister, schon nach 30 Sekunden mit einem Hüftangriff und anschließendem Durchdreher kalt erwischt. Diesen frühen Rückstand konnte er nicht mehr wettmachen und musste sich am Ende deutlich mit 0:8 geschlagen geben.
„Auch wenn ein paar Sportler angeschlagen sind, es bleibt keine Zeit zum Erholen, denn am Samstag kommt der Meisterschaftsfavorit und unser größter Rivale der letzten Jahre, der ASV Schorndorf zu uns nach Burghausen“, richtet Wackers Sportlicher Leiter Matthias Maasch den Blick bereits nach vorne.
KG Baienfurt/Ravensburg – SV Wacker Burghausen 7:26/bis 61 kg Freistil (FS): William Lehn – Arsen Harutyunyan 0:4 (Technische Überlegenheit/TÜ 0:16 nach 2:52 Minuten); 66 kg griechisch-römischer Stil (GR): Victor Ciobanu – Erwin Kobsar 4:0 (TÜ 16:0 nach 2:11); 71 kg FS: Danny Mayr – Magomed Kartojev 0:4 (TÜ 0:16 nach 5:26); 75 kg GR: Valeriu Toderean – Michael Widmayer 0:1 (Punktsieg/PS 1:1); 75 kg FS: Adrian Wolny – David Baev 0:4 (TÜ 0:15 nach 4:16); 80 kg GR: Daniel Cataraga – Idris Ibaev 3:0 (PS 8:0); 80 kg FS: Marcel Käppeler – Zelimkhan Khadjiev 0:3 (PS 0:13); 86 kg GR: Baienfurt unbesetzt – Roland Schwarz 0:4 (kampflos); 98 kg FS: Micheil Tsikovani – Erik Thiele 0:4 (TÜ 0:16 nach 4:01); 130 kg GR: Jan Zirn – Felix Baldauf 0:2 (PS 0:4).
− rh