Triathletin des RSC Götzing
Im Urlaub zum WM-Ticket: Cindy Friebel gewinnt beim Ironman 70.3 Südafrika ihre Altersklasse W30

15.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:57 Uhr

Cindy Friebel vom RSC Götzing gewann beim Ironman 70.3 Südafrika ihre Altersklasse und qualifizierte sich damit für die 70.3-WM am 26. August in Lahti. −Foto: privat

Mit einem Paukenschlag hat Cindy Friebel die neue Saison eingeläutet: Die Triathletin des RSC Götzing gewann beim Ironman 70.3 Südafrika ihre Altersklasse W30 in 4:28:05 Stunden und löste damit das Ticket für die WM in Lahti am 26. August. „Ich bin einfach nur happy“, berichtet die 32 Jahre alte Freilassingerin nach ihrem jüngsten Coup über die Mitteldistanz – und der kam durchaus etwas überraschend.

Ihr Start in Port Elizabeth war nämlich ziemlich spontan, weil Friebel aufgrund einer hartnäckigen Fußverletzung lange nicht mehr richtig laufen konnte. Die ehrgeizige Hobbysportlerin meldete sich so erst vor rund drei Wochen für den Wettkampf an, auch weil sie eben schon vor Ort war: Friebel hat sich nämlich eine Auszeit genommen und reist seit einigen Wochen umher – unter anderem war sie schon in Namibia und nun eben wieder in Südafrika.

„Die Leute hier sind alle super nett“, zeigt sie sich begeistert von der Gastfreundschaft. „Und es gibt hier jedes Wochenende Rennen.“ Dabei gehe es gar nicht so sehr um die Zeit, „sondern vor allem darum, dass es Spaß machen soll“. So startete Friebel unter anderem auch schon bei einem 5,5Kilometer langen Schwimmen im Meer. „Dabei hatte ich vor allem Angst, dass ich auf weiße Haie oder einen Orca treffe“, lacht sie im Nachhinein. „Doch ich habe keinen Hai und auch keinen Orca gesehen. Unterm Strich war das mein bisher längstes Schwimmen und einfach eine coole Sache.“ Neben dem Sightseeing nutzt Friebel ihre Zeit in der Fremde eben auch zum Trainieren. Sie fuhr dabei zuletzt vor allem viel mit dem Rad. Auch weil das Laufen bis vor rund einem Monat gar nicht möglich war. Rund fünf Wochen vor ihrem Start bei der Ironman-WM auf Hawaii riss sie sich das Außenband. Ihre Premiere in Kona hing am seidenen Faden, doch sie zog durch und belegte in ihrer Altersklasse den starken 4.Platz in diesem elitären Feld über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen.

Danach ging beim Laufen aber lange Zeit nichts mehr. „Ich hatte immer Schmerzen“, berichtet Friebel. Nur ganz langsam fing sie vor ein paar Wochen wieder an – und als sie merkte, dass es gehen könnte, meldete sie sich für den Wettkampf in Port Elizabeth an.

Die Freilassingerin wusste aber eben nicht, ob ihr Fuß den Belastungen unter Wettkampfbedingungen bis zum Schluss auch wirklich standhalten würde. „So nervös vor einem Rennen war ich schon lange nicht mehr“, erinnert sie sich. Und der Bewerb stand unter keinem guten Stern: Wegen einer Gewittervorhersage wurde zunächst der Start an der Nelson Madela Bay verschoben und schließlich das Schwimmen verkürzt. Anstelle der 1,9 Kilometer langen Runde waren nur noch rund 760Meter zurückzulegen. Auf dem Rad ging’s dann wellig weiter – und das liegt der Kletterspezialistin. „Die Strecke war wirklich schön“, berichtet Friebel, „aber die Straßen sind natürlich nicht die besten.“ Zudem sei es leicht windig gewesen und weil die Oberbayerin mit ihrem Rennrad unterwegs war, „hat mir schon bald alles wehgetan“. Doch nach 2:30:17 Stunden hatte sie die 90 Kilometer lange Runde beendet.

− br

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