Triathlon in Anger
Daniel Niederreiter lässt alle weit hinter sich – Pia-Marie Pichler schnellste Frau

30.07.2024 | Stand 30.07.2024, 8:00 Uhr |

Eine etwas andere Optik hatte heuer der Dorfplatz – hier mit Läufer Tobias Mühlbacher (RSV Freilassing), der den Wettkampf als Gesamtfünfter beendete.  − Fotos: Mergenthal

Sommer, Sonne, Lebensfreude und Rekorde über Rekorde: Beim Höglwörther-See-Triathlon des SC Anger haben 171 Einzelfinisher, darunter 55 Frauen, und 21 Staffeln bei schwülwarmer Hitze mit weit über 30 Grad die großen Herausforderungen bewältigt. So viele Zuschauer wie noch nie – geschätzte 200 bis 300 – feuerten die Athleten vor allem am Höglwörther See sowie am Dorfplatz kräftig an. „Wir hören das Klatschen nicht auf“, ermutigte sie immer wieder Moderator Sebastian Bayer und zollte allen Sportlern größten Respekt.Mehr als eineinhalb Minuten Vorsprung

Souveräner Tagessieger wurde der Niederösterreicher Daniel Niederreiter (45) aus St. Georgen in sensationellen 58:34 Minuten. Er stieg als Erster nach der 400-Meter-Schwimmstrecke mit einer Top-Zeit (6:27) aus dem Wasser. Komplett hängte er die Konkurrenz bei der 20-Kilometer-Laufstrecke mit dem knackigen Anstieg bei Vachenlueg und der Höglrunde ab. Am Ende betrug sein Vorsprung vor Josef Diensthuber vom TSC Reischach mehr als eineinhalb Minuten. „Radeln ist meine Stärke“, erklärte der Gewinner, dessen berufliche Tätigkeit als der oft laufende Mann hinten am Müllauto tägliches Training ist. „Hitze stört mich nicht, mir ist Sonne lieber als Regen“, meint er schmunzelnd. Das letzte Mal war er vor acht Jahren hier, zum ersten Mal mit 17 „So ein familiärer Wettkampf, so wie es immer war, eine gute Atmosphäre. Die Leute sind gut drauf und nicht so verbissen“, schwärmt der Fan des Angerer Triathlons.

Rangzweiter Josef Diensthuber „sieben bis acht Mal“ dabei

Auch der Rangzweite Josef Diensthuber (42), ein Elektroingenieur, war schon „sieben bis acht Mal“ bei dieser Veranstaltung dabei und hat diese im Jahr 2019 gewonnen. Seine aktivste Zeit sei bereits 2010 bis 2017 gewesen, verriet der 42-Jährige. Dass er immer noch so erfolgreich ist, führt der Reischacher auf seine Erfahrung zurück, die ihn an den Wechselzonen Zeit sparen lässt. Sein zwölf Jahre jüngerer Bruder Michael, Schlosser bei der Bahn, folgte ihm mit 1:01:19 ins Ziel. Er strebt im kommenden Jahr einen Startplatz beim Ironman in Roth an.

Schnellste Frau war die 20-jährige angehende Physiotherapeutin Pia-Marie Pilchler aus Pullach im Isartal. „Vor vier Jahren habe ich meinen ersten Triathlon gemacht“, erzählt die ehemalige Leistungssportlerin im Schwimmen. „Die Radstrecke ist, auch wenn sie sehr anstrengend ist, sehr schön mit den Bergen. Da mein Vater aus Salzburg kommt, ist es ein Muss, da mitzumachen. Es ist sicher nicht das letzte Mal.“

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Sogar eine angehende Paralympics-Teilnehmerin, Cornelia Wibmer (45) aus Thalgau, startete in der Staffel „Olymp“ mit Gerhard Puchinger aus Salzburg als Schwimmer und Läufer. Mit dem Handbike bewältigte sie die Strecke in nur 53 Minuten. Nach 20 Jahren Rollschuhbasketball begann sie in der Corona-Zeit mit dem Ausdauersport. Mit der Qualifikation für Olympia ging ein Traum in Erfüllung. In Paris startet sie am 4. September im Einzelzeitfahren sowie am 5. September im Straßenrennen.

Gemeindemeister Daniel Wimmer (26) vom Organisationsteam war in Top-Form und freute sich riesig über Platz 4 der Gesamtwertung. Gemeindemeisterin wurde Fabienne Eder (34). Die junge Mutter vom Högl hatte heuer in Roth mit 10 Stunden und 47 Minuten bereits eine tolle Performance gezeigt. Eine Spitzenzeit (57:20) legte die mit Einheimischen besetzte beste Staffel (Stefan Klinger, Matthias Eckart und Moritz Freyer) hin.

Orga-Team meistert Herausforderung „Baustelle“ bestens

Mit etwa 150 Helfern von SC Anger, Feuerwehr und Wasserwacht lief der Wettkampf bestens ab. Das Orga-Team meisterte die Herausforderung „Baustelle“ mit Unterstützung der Gemeinde und der Baufirmen bestens. Der neue Zieleinlauf mit der Angerer Kirche im Hintergrund kam gut an. Nachdem die „Lauf-Kids“ während des Wettkampfs unterstützend mitgewirkt hatten, zeigten vor der Siegerehrung zeigten die „Dance Kids“ und „Dance Teens“ des SC Anger von Elke Pfab mit Choreografien zu „Belly Dancer“ oder „Waka Waka“ ihr Können. Die Tagessieger erhielten von Bürgermeister Markus Winkler ein vom Eine-Welt-Laden Piding und Partnergeschäften der Fairtrade Gemeinde gefülltes „faires Körberl“. Mit der Band „Nothing for ungood“ wurde noch fest gefeiert, so lange das Wetter aushielt.

− vm



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