Die Weihnachtszeit ist passé und die Silvesterböller sind verklungen – nun wird es am Samstag, 4. Januar (19.20 Uhr), in der Sportparkhalle heiß hergehen, wenn der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister im Ringen, SV Wacker Burghausen, auf den ASV Schorndorf trifft. Somit kommt es im Halbfinale zur Neuauflage des „ewigen Duells“: Bereits in der abgelaufenen Bundesligasaison trafen beide Mannschaften zweimal aufeinander – in beiden Begegnungen verbuchten die Baden-Württemberger das bessere Ende für sich. Nach überstandenen Personalproblemen soll sich nun das Blatt für die Salzachstädter wenden.
„Wir wissen, dass der ASV Schorndorf über den stärksten und flexibelsten Kader aller Bundesligamannschaften verfügt. Wir freuen uns auf den Kampf und haben uns über die Feiertage bestmöglich auf den ASV vorbereitet. Am Ende wird es auf jeden einzelnen Punkt ankommen – das wird sicherlich eine enge Angelegenheit“, betont Wackers Sportlicher Leiter Matthias Maasch, der die Zuschauer auf ein heißes Duell einstimmt. „Wir müssen mit unseren Fans im Rücken zuhause auf jeden Fall vorlegen, denn im Rückkampf hat Schorndorf durch den Stilartwechsel leichte Vorteile.“
Bereits in der regulären Saison zeigte sich, dass der SVW bis 61 kg Freistil das Maß aller Dinge darstellt. Sowohl Arsen Harutyunyan als auch Gulomjon Abdullaev blieben in all ihren Einsätzen ungeschlagen. Das bekam auch Schorndorfs Burak Demir zu spüren. Im Greco-Schwergewicht liegen hingegen die Vorteile bei den Gästen: Mit Olympiateilnehmer Jello Krahmer verfügt der ASV über einen bärenstarken Schwergewichtler, der aufgrund seiner Gewichtsvorteile als Favorit auf die Matte gehen wird. Auf Burghauser Seite wird sich ihm wohl der wiedergenesene Ramsin Azizsir entgegenstemmen, der nach überstandener Knöchelverletzung im Viertelfinale gegen Köllerbach zurückkehrte.
Im Limit bis 66 kg Greco wird es wohl zum rein deutschen Duell kommen. Während Burghausens Witalis Lazovski einige Kilo abtrainieren muss, rückt Schorndorfs Georgios Scarpello eine Klasse auf. Sollte es zu dieser Begegnung kommen, wäre ein Sieg Lazovskis für den SVW im Hinblick aufs Gesamtergebnis unfassbar wichtig. Sollte der ASV jedoch auf Luis Alberto Orta Sanchez treffen, würde sich das Kräfteverhältnis deutlich zugunsten der Gäste verschieben.
Bekommt es Thiele erneut mit Agca zu tun?
Im Freistilkampf des Halbschwergewichts zeichnet sich erneut das Duell zwischen Burghausens Erik Thiele und Schorndorfs Ertugrul Agca ab. Bislang konnte sich der Wackerianer stets gegen seinen Kontrahenten durchsetzen, allerdings waren die meisten Kämpfe auf Augenhöhe. Bis 71 kg Freistil entschied sich Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk in der Vorrunde für den Einsatz seines Weltmeisters Iszmail Muszukajev, der gegen Dawid Wolny einen ungefährdeten Punktsieg einfuhr. Sollte es erneut zu dieser Auseinandersetzung kommen, wäre der Ungar in Burghauser Diensten sicherlich als klarer Favorit anzusehen.
Danach geht Roland Schwarz für den SVW auf die Matte. Bis 86 kg Greco wird er es entweder mit dem Kirgisen Akzhol Makhmudov zu tun bekommen, alternativ könnte der ASV auch den türkischen Ausnahmeathleten Ahmet Yilmaz oder den Norweger Exauce Mukubu aufbieten. Bis 75 kg Greco setzte Gästetrainer Sedat Sevsay in der laufenden Saison drei verschiedene Weltklassesportler ein – was ein eindeutiges Indiz für die Breite und hohe Qualität des neu zusammengestellten Kaders der Baden-Württemberger ist. Ganz gleich ob der Georgier Iuri Lomadze, der Deutsch-Ukrainer Ruslan Kudrynets oder der französische Weltmeister Ibrahim Ghanem aufläuft, Michael Widmayer wird an seine Leistungsgrenze gehen müssen, um gegen seinen Gegner bestehen zu können.
Khadijev bis 80 kg Freistil gesetzt
Bis 80 kg Freistil gilt beim SVW Zelimkhan Khadjiev als gesetzt. In der Vorrunde kassierte er gegen Murad Kuramagomedov seine erste Niederlage im Burghauser Dress. Alternativ drängt sich bei den Gästen der deutsche U20-Europameister Stas David Wolf auf, durch dessen Einsatz der ASV den freigewordenen Startplatz eines ausländischen Ringers in eine andere Gewichtsklasse verschieben könnte – so zum Beispiel bis 75 kg Freistil. Dort deklassierte Wacker-Neuzugang David Baev seinerzeit Shamil Ustaev nach allen Regeln der Kunst. Nach nicht mal vier Minuten stand damals Baevs technischer Überlegenheitssieg fest. Ob Schorndorf in dieser Gewichtsklasse erneut leichtfertig vier Punkte abgeben möchte, ist zu bezweifeln.
Bis 80 kg Greco wird sich vermutlich der Ausgang des Kampftags entscheiden. Nachdem Idris Ibaev die erste Saisonbegegnung mit dem ASV verpasste, wird er nun alles geben müssen, um entweder gegen den Weltmeister Ibrahim Ghanem oder den Türken Ahmet Yilmaz zu bestehen.
Abwechslungsreiches Rahmenprogramm abseits der Matte
Auch abseits der Matte ist für die zahlreich erwarteten Zuschauer wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten. Die Sportparkhalle öffnet bereits um 17 Uhr ihre Pforten. Um die Wartezeit bis zum öffentlichen Wiegen so angenehm wie möglich zu gestalten, wird es bis 18 Uhr im Rahmen einer Happy Hour vergünstigte Getränke geben. Dazu passend gibt’s im Außenbereich vor der Halle wieder allerlei Leckereien vom Grill und Glühwein. In der Halbzeitpause gibt es bei einer Tombola erneut attraktive Preise zu gewinnen – darunter auch Dauerkarten für die kommende Saison. Zudem ist nach dem Kampf in der Halle eine kleine Afterparty geplant, um gemeinsam das vorangegangene Mannschaftsduell bei einem kühlen Getränk revuepassieren zu lassen.
Ticketvorverkauf am Freitag zwischen 16 und 18 Uhr
Der Ticketvorverkauf erfolgt ausschließlich am Freitag, 3. Januar, im Vorraum der Sportparkhalle zwischen 16 und 18 Uhr. Dort sind exklusiv auch die begehrten nummerierten Sitzplatztickets für den Innenraum erhältlich. Es wird selbstverständlich auch wieder eine Abendkasse geben. Alle verbliebenen Einzelkarten können somit auch am Kampfabend direkt an der Sportparkhalle erworben werden.
− rh