So etwas nennt man oberbayerische Verbundenheit: Das Team Marc O’Polo Rosenheim hat in der Tennis-Bundesliga der Herren den bislang unbesiegten Tennispark Versmold mit 5:1 vom Platz gefegt, sich damit selbst ins Meisterrennen katapultiert und nach fünf Runden den TC Großhesselohe zum Primus gemacht. „Heute hat einfach alles gepasst, Gratulation an die Mannschaft“, sagt Rosenheims Tennis-Vorsitzender Dieter Dörfler nach der glanzvollen Vorstellung vor rund 500 Besuchern.
Die Rosenheimer sorgten dabei für ein Novum: Noch niemals zuvor konnten sie im Oberhaus alle vier Einzel gewinnen – und das ausgerechnet gegen Versmold, das ungeschlagen an die Pürstlingstraße gekommen ist und auch eine schlagkräftige Mannschaft aufgeboten hat. Doch der Gastgeber war diesmal eine Nummer zu groß. An Position1 siegte der Argentinier Thiago Agustin Tirante, an Zwei und Drei die Franzosen Ugo Blanchet und Manuel Guinard sowie an Vier der Portugiese Gastao Elias. Den fünften Zähler holte das tschechische Doppel Petr Nouza/Roman Jebavy. Es hätte nicht viel gefehlt und die Hausherren hätten sogar 6:0 gewonnen, doch das Einser-Duo Blanchet/Guinard zog im Match-Tiebreak mit 9:11 den Kürzeren.
Innstädter belegen aktuell den Bronzerang
Mit dem Kantersieg brachte sich das Team Marc O’Polo in eine großartige Position. Nach zwei Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage stehen die Innstädter an 3. Stelle und können den beiden Doppelspieltagen zum Saisonende optimistisch entgegenblicken – zumal noch zwei Heimpartien anstehen. Am Freitag, 2. August, gibt Schlusslicht TC Augsburg Augsburg seine Visitenkarte ab.
Überragend im Rosenheimer Team spielt bislang Nouza. Der 25-Jährige war heuer in vier Doppeln eingesetzt und hat alle gewonnen. Dabei steht er im ATP-Ranking lediglich an Nummer110, war schon mal 79. und wartet immer noch auf den ersten Doppel-Titel auf der ATP-Tour. „In der Liga ist er die Zuverlässigkeit in Person“, lobt Vorsitzender Dörfler.
Erfreuliche Leistung von Gastao Elias
Erfreulich war vor allem die Leistung von Elias an Position4. Der 33-Jährige, der bereits mal Top 60 im ATP-Ranking war, bezwang den Österreicher David Pichler, der sich auf dem Weg zum Mister Bundesliga 2024 befand. Mit einer 3:0-Einzel- und 3:0-Doppelbilanz war der Versmolder bis dato bester Akteur aller zehn Klubs im Tennis-Oberhaus. In Rosenheim aber wurden dem 28-jährigen Blondschopf aus Eisenstadt die Grenzen aufgezeigt. Er verlor nicht nur sein erstes Einzel, sondern auch erstmals im Doppel.
Schützenhilfe für den TC Großhesselohe
Die Rosenheimer leisteten Schützenhilfe für den TC Großhesselohe, bei dem sie in der Vorwoche ein großartiges 3:3 erkämpft hatten. Der TCG gewann das bayerische Derby in Augsburg 5:1 und grüßt nun von der Tabellenspitze, da der bisherige Primus TC Bredeney beim abstiegsbedrohten Blau-Weiß Aachen lediglich zu einem 3:3 kam.
Im Titelrennen ist für Rosenheim, Versmold und Kurhaus Aachen (je 6:4 Punkte), vor allem jedoch für Großhesselohe und Bredeney (je 7:3), alles drin. Und selbst der Gladbacher HTC hat mit 5:5 durchaus noch Chancen.
− kk
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