Seit 1981 führt der SK Berchtesgaden den Jenner-Berglauf durch, der allerdings zunächst zehn Jahre lang als Schneibsteinhaus-Lauf ausgetragen wurde. Erst seit 1991 führt das Event über 8,4 Kilometer und einen Höhenunterschied von 1190 Metern von der Jennerbahn-Talstation (610 m) zur Bergstation (1800 m). Am von Guido Dold aus dem Breisgau 1993 aufgestellten Rekord von 46:30 Minuten sind schon Generationen gescheitert. Julius Ott von der TSG Weinheim kam 2022 in 47:24 Minuten am nächsten an die Bestmarke heran. Man darf also gespannt sein, nach mit welcher Zeit am Sonntag, 13. Oktober, 10 Uhr, der Gewinner im Ziel ankommen wird. Erwartet werden 70 Athleten.
Ins Leben gerufen wurde der Berglauf von Paul Hillebrand (7er) und Hans Brandner (Esterle-Hansei), der die Teilnehmer viele Jahre mit einem Böllerschuss auf die Strecke geschickt hat. Wegen zu viel Schnees ist das Event zweimal ausgefallen oder man wich auf die verkürzte Variante zum Dr. Hugo-Beck-Haus aus. Dennoch stapften die Bergläufer oft auf den letzten Serpentinen im Schnee. Beispielsweise hatte es bei der Premiere 1981 stark geschneit, was jedoch den unvergessenen Werner Riedlberger nicht daran hinderte, zu gewinnen. Bis 1990 verlief die Strecke vom Dorf Königssee zum Schneibsteinhaus, seit 1991 führt sie zur Jenner-Bergstation. Der Weg zieht sich nach dem Start neben der Talstation über den Hochbahnweg, Königsbachalmen und Sulzbergkaser sodann über 20 Serpentinen zum Ziel. Für viele gilt es, die magische Zahl von einer Stunde zu unterbieten, andere möchten nur unter der Schlusszeit von zwei Stunden ankommen.
Die Teilnehmerzahlen schwanken ebenso wie die Witterungsbedingungen. Die Rekordzahl lag 1999 trotz schlechten Wetters bei 170 Startern, während es nach der Unterbrechung zwischen 2017 und 2020 wegen des Baus der Seilbahn und der Pandemie 2021 nur 31 Starter waren. Nach dem Premierenlauf 1981 Ende Oktober verlegte man den Termin auf die erste Oktoberdekade, um Kälte und Schnee möglichst auszuweichen. Erst 2005 trug sich mit Benedikt Fritz der zweite Berchtesgadener in die lange Siegerliste ein. Der heutige Radprofi Toni Palzer aus der Ramsau hält seit 2013 mit 48:21 Minuten die fünftbeste Zeit, die bei den bisher 38 Jenner-Bergläufen erzielt wurde.
− pcw