Am Ende wurden die Guggenberger Legionäre ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht. Im Playoff-Viertelfinale in der 1. Baseball-Bundesliga gewannen die Regensburger Baseballer am Wochenende beide Partien bei den Cologne Cardinals mit 5:2 und 13:1 und setzten sich damit in der „Best-of-Five“-Serie mit 3:1 durch.
An der Donau hatten sich die beiden Kontrahenten in der Vorwoche noch die Siege geteilt. Damit hatten die Oberpfälzer dem Nordligisten die Tür zum Weiterkommen geöffnet. Am Rhein behielt das Team von Trainer Martin Helmig jedoch die Nerven und nach anfänglichen Schwierigkeiten am Samstag letztlich klar die Oberhand. In der nächsten Runde bekommen es die Schwabelweiser wie 2022 mit den Untouchables Paderborn zu tun, die ebenfalls mit 3:1 gegen die München-Haar Disciples siegten. Die Halbfinal-Serie beginnt am 24. August in Schwabelweis.
Den Grundstein für den Einzug in die Vorschlussrunde legten die Legionäre am Samstag. Wie schon in der Armin-Wolf-Arena bot der Nordvierte dem Südmeister gehörig Paroli. Dass die Kölner mit lediglich fünf Siegen in der regulären Saison die Postseason erreichten, war erneut nicht zu erkennen. Cardinals-Starter Florian Kawczynski hielt die gefährliche Offensive der Gäste zunächst kurz. Über drei Innings tasteten sich die beiden Rivalen ohne zählbaren Erfolg ab. Dann brach Nino Sacasa den Bann. Der Nationalspieler schickte Antonio Torres mit seinem Treffer zum 1:0 über die Homeplate.
Doch die Kölner schlugen zurück. Mit zwei Runs im direkten Gegenzug gaben die Gastgeber die passende Antwort. Das Team von Trainer Martin Helmig jedoch blieb konzentriert. Mit einem Zähler wie aus dem Baseball-Lehrbuch glichen die Regensburger postwendend aus. Edoardo Cornelli erreichte nach einem Hit mit zwei Strikes die erste Base. Devon Ramirez opferte sich und schob seinen Teamkollegen so eine Station weiter. Nach einem flach geschlagenen Ball von Elias von Garßen arbeitete sich Cornelli eine weitere Base vor. Bei zwei Aus schlug Lou Helmig den Italiener anschließend nach Hause.
Es blieb spannend. Auf dem Werferhügel der Oberpfälzer ersetzte Pablo Guillen Starter Noah Zavolas. Mit sechs Strikeouts und je zwei zugelassenen Hits und Walks agierte der US-Amerikaner mit griechischem Pass solide. Pablo Guillen führte die Darbietung seines Vorgängers mit fünf Strikeouts (zwei Hits) bis zum Ende fort. Für die Entscheidung sorgte die Angriffsabteilung im siebten Durchgang. Kölns Werfer Kawczynski verließen langsam die Kräfte und vor allem die Kontrolle. So brachte ein Freilauf bei voll besetzten Bases die Legionäre auf die Siegerstraße und beendete Kawczynskis Arbeitstag. U-18-Nationalspieler Pepe Stockhaus konnte zwei weitere Legionäre-Runs zum Endstand nicht verhindern.
Der Sieg schien eine befreiende Wirkung auf die Helmig-Truppe zu haben. Am Sonntag fackelten die Legionäre nicht lange. Sacasa und Ramirez im zweiten sowie Alex Schmidt, Lou Helmig und Marlon Jimenez im dritten Durchgang brachten die Oberpfälzer schnell mit 5:0 in Front. Zum entscheidenden Hieb holte die Regensburger Offensive im fünften Inning aus. Mit einer Fünf-Punkte-Rallye zog der fünfmalige Meister dem Champion von 1990 endgültig den Zahn. Mit einer konstant guten Darbietung und insgesamt 17 Hits zeigten die Legionäre ihre bislang beste Vorstellung in der K.o.-Runde.
Die Arbeitslast auf dem Werferhügel teilten sich Kieran Lovegrove, Aljo Sujak und Nick Miceli. Über das gesamte Wochenende waren Second Baseman Sacasa und Designated Hitter Jimenez mit insgesamt jeweils sechs Treffern die erfolgreichsten Schlagmänner der Regensburger.
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