Am Samstag kommt Berlin
Zwei geben ihren Saisoneinstand: ESV-Frauen treffen auf die beste Abwehr der Liga

01.11.2024 | Stand 01.11.2024, 15:00 Uhr |

Sophia Peter meldet sich bei den ESV-Frauen für das Heimspiel gegen Berlin zurück. Foto: Archiv Imago/Eibner

Nach dem bereits dritten spielfreien Wochenende in der noch so jungen Saison stehen die Handballfrauen des Zweitligisten ESV 1927 Regensburg (10., 4:6) unter Zugzwang. Weil in den drei Auswärtsspielen kein Blumentopf zu gewinnen war, braucht es nun am Samstag um 18.30 Uhr gegen die Füchse Berlin (3., 10:2) Handfestes.

Verlieren die Bunkerladies und proben die Mannschaften in der Abstiegszone den Aufstand, können diese mit dem ESV gleichziehen. Das kann auch erst eine Woche später passieren, wenn die Regensburgerinnen beim verlustpunktfreien Tabellenführer Bergischer HC leer ausgehen.

Vorzeigespielerin Franziska Peter hat beim ESV verlängert: Das Interview.

Berlins Spielerinnen werden mit ordentlich Selbstvertrauen die Fahrt in die Oberpfalz antreten. Zuletzt konnte der bis dahin verlustpunktfreie Leader Nürtingen 26:18 geschlagen werden, in einer vorgezogenen Partie des neunten Spieltags wurde am Mittwoch Bundesliga-Absteiger HSV Solingen-Gräfrath mit 36:25 (nach einem 23:12 zur Halbzeit) zerlegt. Außerdem verleiht die weiße Auswärtsweste (zwei Spiele, zwei Siege) ein gutes Gefühl.

Zwei Coups vergangene Saison

Vorige Saison landete Berlin mit einem Zähler weniger unmittelbar hinter den Bunkerladies auf dem für sie enttäuschenden sechsten Platz. Etwas mehr Glück und Geschick in den acht (!) mit einem Tor Unterschied verlorenen Spielen, dann wäre hinter dem weit enteilten Meister Frisch Auf Göppingen der Vizetitel drin gewesen. Dass es nicht geklappt hat, lag auch am ESV: In der Bundeshauptstadt (25:24) und im Bunker (26:25) hatte die Truppe vom frischgebackenen Trainer-B-Lizenzinhaber Bernhard Goldbach das bessere Ende für sich.

Im Sommer erging es den „Spreefüxxen“ ähnlich wie den Regensburgerinnen: Quantität und Qualität gepaart mit Erfahrung ging von Bord, es kamen fünf junge Spielerinnen, davon drei Teenager. Nach Startschwierigkeiten hat sich das teilerneuerte Team scheinbar gefunden. Am eigenen Kreis besonders, im Schnitt sind es nur 20 Gegentore. In der Torjägerliste sucht man indes eine Berlinerin in den Top 15 vergebens. Dort rangiert Halbrechts Franzi Peter als ESV-Treffsicherste mit 28 Toren auf Platz 13. Zehn Ränge dahinter steht Carolin Hübner (23 Treffer). Bei der Halblinks haben sich die hartnäckigen Schulterprobleme so verschlechtert, dass ein Mitwirken auf der Kippe steht.

Da trifft es sich besonders gut, dass die seit dem Aufstieg in die 2. Liga von enormem Verletzungspech verfolgte Sophia Peter nach auskurierter Knieblessur vor dem Saisoneinstand steht. Die gelernte Rückraum-Mitte ist auch im linken Rückraum und auf dem Flügel einsetzbar. „Im Laufe der vergangenen vier Wochen konnten wir im Training auf die Vollbelastung umsteigen“, ist Goldbach erleichtert. Natürlich könne Sophie noch nicht bei 100 Prozent Leistungsvermögen sein.

„Sophie ist jetzt mal dran“

Ebenfalls ihr Punktspieldebüt feiert Neuzugang Sophie Baur. Die 18-jährige Torfrau stand vor dem Start im DHB-Pokalspiel in Rödertal im Kader. „Wir haben ein Torhütertrio, jetzt ist Sophie mal dran und kann sich zeigen“, so Goldbach. Außen vor ist hingegen Linkshänderin Theresa Lettl, die im Training ein Schleudertrauma erlitten hat.