Sieg zum Abschluss
Zum Ausklang wurde bei den Donau Volleys auch geweint

21.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:42 Uhr

Emotion zum Saisonabschluss: Rene Räbiger ist einer der vier Abgänge bei den Drittliga-Donau-Volleys. Gegen Marktredwitz bog das in Regensburg neue Team (in der Mitte Kilian Grobbink) in seiner Premierensaison das Spiel noch einmal um. Foto: Christian Brüssel

Erstmals nach vielen, langen Jahren Abstinenz hat Regensburg wieder höherklassiges Volleyball gesehen. Im Abschluss-Heimspiel rafften sich die Donau Volleys vor 200 Zuschauern noch einmal auf, drehten das Spiel gegen die Minitruppe aus Marktredwitz und sicherten sich mit dem 3:2 (21:25, 25:21, 20:25, 26:24, 15:13)-Sieg in der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga Rang fünf im Sechserfeld.

„Das war ein typisches letztes Saisonspiel“, wollte Trainer Szabolcs Beregszaszy keine großen Worte darüber verlieren. „Das Positivum war, dass wir ab dem vierten Satz zu kämpfen begonnen haben. Über das Spielerische, Taktische und Technische brauchen wir gar nicht groß reden.“

Unter dem Strich aber steht ein eindeutiges Resümee für Jahr eins für das Team, das sein Drittliga-Spielrecht aus Deggendorf nach Regensburg transferiert hatte, weil jede Menge Regensburger im Team spielen. „Für eine erste Saison sind wir sehr, sehr zufrieden“, sagt Zuspieler Michael Brunner, einer der Routiniers und eine Galionsfigur im Team. „Die Halle ist voll, die Begeisterung ist da, unsere Jugendspieler schauen zu.“

Emontionale Verabschiedung

Nach dem Marktredwitz-Match wurde es emotional. Denn Brunners Zuspiel-Kollege Sebastian „Blacky“ Schwarz, Rene Räbiger, Luis Grossmann und der zweite Sebastian Schwarz im Team – was anfangs sogar für Probleme auf dem Spielberichtsbogen sorgte – scheiden aus. „Mir tut das in der Seele weh. Mit einigen stand ich zehn Jahre auf dem Platz“, sagte Räbiger. Brunner hatte schon auf dem Platz ergänzt: „Teils war das sogar noch länger: Erst waren wir die Jungspunde, wurden dann flügge und haben dann immer mehr Verantwortung getragen.“ Und Fernando Acosta hatte als Vorstandsvertreter angesichts der Verabschiedungen gemeint: „Jetzt darf geweint werden.“

In Zukunft aber wollen die Regensburger, die rasant auf 300 Mitglieder gewachsen sind, Schritt für Schritt aufbauen – und für viel gute Laune sorgen. Allerdings macht die Hallensituation Sorgen. „Man hört, dass die Clermont-Ferrand-Halle auch gesperrt werden soll“, sagt Acosta. „Wir hoffen, dass alles zumindest so bleibt, wie es jetzt war, damit wir weiter aufbauen können.“

Bisher keine Fördergelder

Der Vorstand der Donau Volleys musste sich zumindest bisher noch mit einem anderen Problem herumschlagen: „Wir konnten keine Fördergelder kriegen, weil wir als Verein noch keine drei Jahre alt sind.“ Das wird sich demnächst ändern – und hilft auch weiter.

Wie die Drittliga-Mannschaft der Saison 2023/24 aussehen wird, wie die Lücken geschlossen werden, ist noch in der Schwebe: „Wir wollen unbedingt wieder eine starke Mannschaft aufbauen, aber ich sehe noch nicht klar, weil es neben den Abgängen noch ein paar Fragezeichen gibt“, sagt Trainer Szabolcs Beregszaszy. „Bisher haben wir nur die Zusage von einem Talent aus Amberg. Mal schauen, wen das Studium oder die Schule noch nach Regensburg verschlägt.“

Für Michael Brunner ist die Stoßrichtung klar. „Der richtige Schritt ist, nicht schnell nach oben zu schießen, sondern harmonisches Wachstum zu haben. Vielleicht ist es mehr wert, wenn wir zwei, drei junge Spieler integrieren, die die nächsten fünf, sechs Jahre den Verein tragen können, als zwei, drei Leute zu holen, die uns eine Saison nach vorne bringen, aber dann weiterwandern. Da sind wir am Scheideweg, werden aber eher in die nachhaltige Richtung gehen.“ Höherklassiges Volleyball soll es ja länger geben in Regensburg.