Vor drei Wochen waren der ESV 1927 Regensburg (8., 8:10 Punkte) und die HL Buchholz-Rosengarten (14., 5:13) in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga der Frauen punktgleich über dem Strich notiert. Während die Bunkerladies anschließend dank der Siege gegen Werder Bremen (38:27) und in Bad Wildungen (27:26) in die obere Hälfte des Tableaus geklettert sind, finden sich die Norddeutschen nach den Heimpleiten gegen den HC Leipzig (19:28) und die TG Nürtingen (20:26) nun auf dem obersten Rang in der Abstiegszone wieder.
Ob der Trend für beide Mannschaften anhält, wird sich am Samstag um 18.30 Uhr zeigen, wenn Ex-Erstligist Buchholz-Rosengarten in der 100. Zweitliga-Partie des ESV an der Dechbettener Brücke aufläuft. Bevor den Eisenbahnern im Frühjahr 2021 der Aufstieg aus der 3. Liga gelang, trennten beide Mannschaften noch zwei Ligen. Seit der Saison 2022/23 haben die Kontrahenten im Unterhaus viermal die Klingen gekreuzt, die Bilanz sieht Buchholz vorne (2/1/1). In der Endabrechnung hatten jedoch die Bunkerladies als Vierte und Fünfte jedes Mal die Nase um zwei Punkte und zwei Ränge vorne.
Kadebach reist trotz Verletzung mit
Normalerweise gäbe es ein Wiedersehen mit Marleen Kadenbach, die bis zum Frühjahr zwei Jahre lang das Trikot des ESV übergestreift hatte. Nach Beendigung ihres Studiums in Regensburg ist die Halblinks zu den Handball-Luchsen zurückgekehrt. Mitgenommen hat Kadenbach ihre hartnäckigen Rückenprobleme, kurz vor dem Comeback im Oktober hat sie sich aber am Außenmeniskus verletzt. Nach eigenem Bekunden hofft die 27-Jährige auf ihr Comeback nach der Jahreswende. „Ich werde natürlich trotzdem mit nach Regensburg reisen“, kündigt Kadenbach freudig an. Derweil gibt es auf der Platte ein Wiedersehen mit Lucia Kollmer, der Tochter von ESV-Torwarttrainer Thomas Kollmer.
Mit welchem Personal das ähnlich wie Regensburg vom Verletzungspech verfolgte Buchholz-Rosengarten anreist, ist für Trainer Bernhard Goldbach eine spannende Frage. Die Niedersachsen pflegen mit dem spielfreien Bundesligisten Buxtehuder SV eine Kooperation, der einige Nachwuchsspielerinnen mit einem Zweitspielrecht ausgestattet hat. „Momentan findet die Europameisterschaft statt, wir müssen stark mit Verstärkung von oben rechnen“, vermutet Goldbach.
Coach Goldbach warnt vor Buchholz
So oder so sieht er den Gegner auf Augenhöhe. „Buchholz hat eine physisch sehr starke Mannschaft, das wird eine Herausforderung“, warnt der Coach. Buchholz käme nicht nur mit Kraft daher, sondern auch mit einem guten Tempospiel und eine Spezialität seien die Rückraumwürfe. „Wir müssen schauen, dass wir die kompakte Abwehr in Bewegung bringen und auch im Gegenstoß unsere Chancen nutzen“, gibt Goldbach Teile der Zielsetzung vor. Seine Mädels sollen mit dem Selbstvertrauen der Siege gegen Bremen und Bad Wildungen an die Sache rangehen. Außerdem habe man ja die wertvolle Unterstützung der Zuschauer im Rücken.
Hübner-Comeback rückt näher
Auf der Tribüne werden die langzeitverletzten Linksaußen Mia König (Knie), Kreisläuferin Sarah Mustafic (Sprunggelenk) und Halblinks Carolin Hübner (Schulter) die Daumen drücken. Zumindest für Hübner rückt das Comeback näher. Die 20-Jährige befindet sich inzwischen im Mannschaftstraining, kann aber noch nicht voll belasten. „Ich hoffe, dass wir Carolin im Dezember noch auf der Platte sehen“, so Goldbach. Ob dort gegen Buchholz-Rosengarten die erneut erkrankte Kreisläuferin Julia Drachsler zu sehen ist, ist fraglich. Improvisieren müsste Goldbach indes nicht, zählt doch mit Sophia Ewald eine dritte Kreisläuferin zum Kader.