DM-Halbfinale gegen alten Bekannten
Wie 2017 und 2023: Die Jahn-Futsaler werfen den HSV zum dritten Mal raus

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 14:15 Uhr |

Nattan Soares brach den Bann: Die Jahn-Futsaler stehen wieder einmal unter den Top vier Deutschlands. Foto: Christian Brüssel

Die Futsaler des SSV Jahn 1889 stehen wieder einmal unter den Top vier in Deutschland. Mit einem 6:2 (2:0)-Heimsieg vor 230 Zuschauern in der Clermont-Ferrand-Halle gegen den Hamburger SV warf der amtierende deutsche Meister den Rekordmeister damit zum dritten Mal nach 2017 und 2023 in der K.-o.-Runde aus dem Rennen und holte im neuen Playoff-Modus den nötigen zweiten Sieg zum Einzug in das Halbfinale.

Dort geht es in maximal drei Spielen wieder einmal gegen den alten Bekannten HOT 05 aus Hohenstein-Ernsthal, der 2017 und 2023 schon der Finalgegner bei den beiden Titeln war. 2020 verlor die Truppe um Lucas Kruel überdies das Endspiel im Coronaturnier von Duisburg. Das andere Halbfinale bestreiten Topfavorit und Hauptrundensieger TSV Weilimdorf gegen den Vorrunden-Vierten FC Liria Berlin. Die Regensburger, die Sechster nach 18 Spielen waren, sind somit die Einzigen, die in die Phalanx der Top vier einbrachen, indem sie den Dritten HSV eliminierten.

Start ab 20. April

Erst einmal sind zwei Wochen Pause, ehe die Best-of-three-Runde am 20. April in Hohenstein-Ernstthal startet und am 27. April (18 Uhr) wieder in der Clermont-Ferrand-Halle ihre Bühne hat. Ein gar nicht so unwahrscheinliches drittes Duell würde für die Jahn-Futsaler auswärts am 4. Mai stattfinden – in der Hauptrunde gewann jedes Team seine Heimspiele: Hohenstein 3:1, die Regensburger 2:1.

Unter dem Strich der 40 effektiven Spielminuten gegen den HSV war es weniger schwierig und auch weniger emotional als gedacht. Die Hamburger hätten nur eine Chance gehabt, wenn sie ihre eineinhalb Anfangsgelegenheiten genutzt hätten, als die 1889er noch höchst abwartend agierten. „Die ersten zehn Minuten war der HSV recht forsch. Das hatten wir so nicht erwartet“, sagte Thorsten Porkert, der auf der 1889-Trainerbank saß, mit Blick auf das durch Verletzung und drei Sperren auf sechs Feldspieler reduzierte HSV-Aufgebot.

So brach Nattan Soares, der in der Hauptrunde nur einmal getroffen hatte, den Bann, als er nach einem Miguel-Schuss 241 Sekunden vor der Pause abstaubte. Als Halison sich 103 Sekunden später perfekt freischlich und ihn Alcides herrlich in den Raum bediente, war die Straße des Sieges erreicht, den auch ein Schwung Jahn-Fußballfans, die vom Spiel gegen Halle in die Halle kamen, mitfeierten.

Nur ein hitziger Moment

„Wahnsinnig fokussiert“ sei seine Jahn-Truppe gewesen und „auf keine Spirenzchen“ eingegangen, fiel Thorsten Porkert zudem auf. „Das hat Lucas (Kruel, d. Red.) gut moderiert.“ Hitzig wurde es einzig einmal, nach 33:29 Minuten, als es nach einer Attacke an Gabriel letztendlich beidseits je zwei gelbe Karten gab.

In der zweiten Halbzeit wirkte das dezimierte HSV-Aufgebot vor allem auch bei den Versuchen aus, mit fliegendem Torwart heranzukommen: Die Regensburger nutzten sowohl beim 3:0 (Lucas Kruel/24:30) als auch beim 5:1 (32:28), als sich Halison den Ball kunstvoll hochspielte und von der eigenen Torauslinie lässig traf, die Gelegenheit des leeren HSV-Tores. „Ich denke, das war auch in der Höhe dann so verdient“, findet Thorsten Porkert.

Und was kommt jetzt im Halbfinale gegen Hohenstein? „Das wird eine 50:50-Sache“, sagt Thorsten Porkert über den Gegner, der nach einem Jahr der brasilianischen Ausrichtung wieder osteuropäisch orientiert ist. „Und ein Länderspiel Ukraine gegen Brasilien. Ich denke, dass der Respekt vor uns da – auch wenn das Finale 2023 nicht mehr die große Rolle spielt.“

Statistik: SSV Jahn 1889 – Hamburger SV 6:2 (2:0)

SSV Jahn 1889 Regensburg:
Raul (ab 38:05 Bautz) – Kruel, Gabriel, Halison, Marquinhus; Miguel, Nattan Soares, Herterich, Alcides

Tore: 1:0 (15:59) Nattan Soares, 2:0 (17:42) Halison (Alcides), 3:0 (24:30) Kruel (ins leere Tor), 4:0 (26:24) Soares (Miguel), 4:1 (27:50) Neves (Thiemann), 5:1 (32:28) Halison (ins leere Tor), 5:2 (35:51) Eigentor, 6:2 (28:05) Alcides (Gabriel); Zuschauer: 230