Still war es nach der deutschen Meisterschaft in Glücksburg um die Profitriathletin Viktoria Fürst aus Pemfling geworden. Das hatte aber für die Sportlerin einen ganz schmerzhaften Grund. Denn im Wettkampf bei der deutschen Meisterschaft in Glücksburg, zog sie sich eine Verletzung am Fuß zu.
Die ärztliche Untersuchung bei einem Spezialisten in Regensburg brachte dann die bittere Diagnose: „Haarriss im Knochen“. Erschwerend kam hinzu, dass die Bänderverletzung, welche sich Fürst vor zwei Jahren zugezogen hat, dadurch ebenfalls wieder aufbrach. So war an Sport nicht zu denken. „In den ersten zwei Wochen konnte ich nahezu nichts machen“, so die Sportlerin rückblickend. Denn sie erhielt eine Bandagierung am Fuß, um den Heilungsprozess zu unterstützen. „Ich musste so den Fuß komplett ruhig halten und durfte nichts machen.“ Und das im Hochsommer, wo der Triathlonsport gerade richtig Fahrt aufgenommen hatte.
Wettkämpfe verpasst
Für die Pemflingerin keine einfache Zeit: „Für einen Sportler ist das nie einfach, wenn man vom Arzt gesagt bekommt, dass man Pause machen muss.“ Denn mit der Zwangspause war auch die Absage von zwei Wettkämpfen verbunden. Zum einen wollte Viktoria Fürst bei einem Triathlon in der Tschechischen Republik starten und bei einem weiteren Wettkampf in Köln. „Die Absage in Köln war eher eine Vorsichtsmaßnahme, denn ich wollte meinen Fuß nicht schon zu früh einer Wettkampfbelastung aussetzen.“
Doch auch wenn die Verletzung mitten in der Saison die ehrgeizige Sportlerin als sehr bitter einstuft, wusste sie auf der anderen Seite auch, wie sie selbst sagt, nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. „Es war ja nicht meine erste Sportverletzung, ich habe ja in früheren Jahren damit schon meine Erfahrungen machen müssen.“ Aber die Profi-Triathletin hat schließlich für sich das Motto ausgegeben: „Jammern gilt nicht, es heißt nun das Beste daraus machen!“ So nutzte sie die Zeit, ihre Gedanken neu zu sortieren und Kraft für neue Ziele zu tanken. „Im Nachgang sehe ich die kleine Auszeit im August nicht einmal als so schlecht an“, kann Fürst der Pause sogar etwas Gutes abgewinnen.
Keine Laufeinheiten möglich
Nach der Pause von knapp zwei Wochen startete die Pemflingerin wieder langsam mit ihrem Training, zunächst konnte sie aber nur schwimmen. In einer Woche legte sie so im Wasser circa 14 Kilometer zurück. In der dritten Woche nach der Verletzung begann sie auch wieder mit dem Radfahren. Laufeinheiten waren indes noch nicht möglich.
Ihre angepeilten 25 Trainingsstunden in der Woche legte sie dann nahezu komplett auf dem Rad zurück, wo sie fast 600 Kilometer kurbelte. Eine ganz neue Erfahrung für die Sportlerin: „Ich bin in meinem Leben noch nie so viel Rad gefahren, wie in dieser Woche.“ Doch der Körper steckte diese „andere Belastung“, gut weg, wie Fürst sagt.
Nach vier Wochen gab es auch von ärztlicher Seite grünes Licht. So konnte Viktoria Fürst wieder mit dem Lauftraining beginnen. Doch der Start war nicht einfach. „Es war eine Abwechslung zwischen Laufen und Gehen, um zu spüren, wie der Fuß die Belastung wegsteckt. Die Umfänge habe ich dann erst mit zunehmender Zeit wieder gesteigert.“
Lust auf Kaiserschmarn
Mittlerweile ist die Pemflingerin bei einer wöchentlichen Laufleistung von 40 Kilometern angelangt. Doch das ist noch nicht das Maximum: „Ich war froh, als ich gemerkt habe, es funktioniert wieder, aber es braucht einfach noch ein bisschen Zeit.“
Allerdings viel Zeit bleibt nicht mehr: Am Sonntag startet Viktoria Fürst bei der Bayerischen Meisterschaft (Audi-Triathlon in Ingolstadt) auf der Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 86 Kilometer Radfahren, 20 Kilometer Lauf). Ihr Ziel hat die ehrgeizige Sportlerin hier klar abgesteckt: „Ich möchte am Ende unter die besten fünf Frauen kommen.“ Dass dies nach der Verletzung nicht einfach wird, ist für Fürst klar, doch sie sagt hierzu: „Ich möchte mein Bestes geben und bin einfach sehr gespannt, wie ich mich schlagen werde.“
An Unterstützung an der Strecke dürfte es der Pemflingerin nicht mangeln, denn viele Familienangehörige, Freunde und Bekannte, werden sie nach Oberbayern begleiten und an der Strecke anfeuern. Und neben der Unterstützung an der Strecke freut sich die Pemflingerin auf noch etwas: auf den Kaiserschmarrn, welchen es nach dem Zieleinlauf im Klenzepark gibt.
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