Am Ende war es einmal mehr die chinesische Flagge, die in der Tischtennishalle auf dem Pariser Expogelände hochgehalten wurde. Der Ausnahmeathlet Panfeng Feng bezwang im Finale der Wettkampfklasse drei Thomas Schmidberger aus Viechtach im Bayerwald und sicherte sich sein fünftes Einzel-Gold in Serie.
Schmidberger dagegen krönte sein starkes paralympisches Turnier mit seiner nunmehr siebten Silbermedaille. Dass der 32-jährige Spieler von Borussia Düsseldorf im bewölkten Paris erneut auf dem Podium landen würde, stand bereits am Dienstag fest. Im Viertelfinale setzte er sich mit 3:0 gegen den Franzosen Florian Merrien durch. Am Donnerstag wurde um 10.20 Uhr aus sicherem Bronze sicheres Silber.
Klare Sache im Halbfinale
Im Halbfinale ließ Schmidberger dem Thailänder Yuttajak Glinbancheun kaum eine Chance. Schon im ersten Satz überrumpelte er den Gewinner der Bronzemedaille von Rio mit seinen schnellen Tempowechseln und setzte sich in lediglich fünf Minuten mit 11:4 durch. Im Anschluss fand Glinbancheun besser ins Spiel. Mehr als zwei Punkte Vorsprung gelangen dem Thailänder aber nicht.
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Besonders mit seinen Angriffen über die Außenbereiche arbeitete sich Schmidberger zurück ins Spiel und behielt auch im dritten Satz die Nerven. Nach 19 Minuten nutzte er schließlich seinen ersten Matchball zum 3:0-Endstand. „Ich habe die letzten beiden Spiele gegen ihn verloren, von daher wusste ich, ich darf ihn überhaupt nicht in sein Spiel kommen lassen“, sagte Schmidberger im Anschluss in die Fernseh-Kameras.
Weltranglistenerster ohne Probleme weiter
Gut eine Stunde später entschied Feng sein Halbfinale gegen den Koreaner Jang Yeongjin ebenfalls in drei Sätzen für sich. Damit stand der Neuauflage der Finals von Rio und Tokio nichts mehr im Weg. „Es macht immer Spaß, gegen ihn zu spielen, auch wenn ich noch nicht so oft das bessere Ende für mich hatte“, sagte Schmidberger im Vorfeld der Partie.
Das bessere Ende hatte einmal mehr Feng. Gleich zu Beginn des Endspiels setzte er Schmidberger stark unter Druck, zog schnell nach Punkten davon und entschied den ersten Satz binnen weniger Minuten mit 11:2 für sich. Doch Schmidberger wehrte sich. Im zweiten Satz gelangen ihm mit seinen ersten beiden Aufschlägen zwei direkte Punkte. Zwischenzeitlich lag er mit drei Punkten vorne. Doch Feng ließ sich davon wenig beeindrucken und schaffte den Ausgleich. Als in der Folge ein Aufschlag Schmidbergers als Fehler gewertet wurde und dem Chinesen ein Kantenball gelang, kippte auch dieser Satz in seine Richtung.
Feng schlägt zurück
Dasselbe Bild zeigte sich auch im letzten Abschnitt. Schmidberger gelang es gerade zu Beginn, das Spiel mit mehreren gelungenen Aktionen in seine Richtung zu ziehen, letztlich holte Feng jedoch auf und krönte sich mit seinem ersten Matchball zum Olympiasieger.
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Der gebürtige Niederbayer Schmidberger, der jahrelang für den FC Miltach im Landkreis Cham aktiv war, setzt indes eine beeindruckende Serie fort: Seit seinen ersten Spielen in London 2012 gelang es ihm bei jedem einzelnen Start in Einzel, Doppel und Mannschaft eine Medaille zu gewinnen.