Landesliga Staffel Nord
Remis im Heimspiel: Handballer des ASV Cham feiern den vorzeitigen Klassenerhalt

17.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:31 Uhr
Thomas Mühlbauer

Jubel in der Chamer Fraunhofer-Halle: Der ASV Cham hat den nötigen Punkt zum sicheren Klassenerhalt geholt . Foto: Simon Tschannerl

Es war ein mitreißendes Handballspiel, das die Zuschauer in der diesmal gut gefüllten Fraunhofer-Halle zu sehen bekamen. Am Ende stand es zwischen dem ASV Cham und HaSpo Bayreuth II 35:35 (18:18). Simon Besta verfehlte eine Sekunde vor dem Ende das leere Tor und vergab sogar einen möglichen Sieg. Allerdings reichte der eine Punkt dem ASV Cham, um auch rechnerisch den Klassenerhalt perfekt zu machen.

Vom Start weg entwickelte sich von beiden Seiten eine flotte Partie, die über die komplette Dauer von der Spannung lebte. Und auch davon, dass sowohl Cham, als auch HaSpo Bayreuth viele technische Fehler produzierte, was beiden Mannschaften immer wieder zu schnellen Gegenstoßtoren verhalf.

Auf Seiten der Chamer traten hierbei besonders Lukas Steif (6) und Petr Sedlak (8) in Erscheinung, die die präzisen Zuspiele von Keeper Marius Bistrian ein ums andere Mal im Tor von Vincent Plötz unterbrachten. Auf der Gegenseite erledigte diesen Job Franz Lux, mit zwölf Toren, den die ASV-Abwehr bei den Tempogegenstößen nicht zu fassen bekam.

Nach einem guten Beginn bei dem man 3:1 in Führung ging, waren es die Gäste, die nach drei Toren in Folge mit 4:3 führten (6.) In dieser Intensität ging es weiter, und vor allem blieb das Spiel umkämpft mit Toren wie am Fließband auf beiden Seiten.

Tore wie am Fließband



Meist legte Bayreuth eins vor, doch der ASV spielte auch nach Gegentoren die schnelle Mitte, ehe sich die Gäste sortiert hatten, war ein ASVler frei und netzte wieder ein. So stand nach 18 Minuten ein 10:11 aus ASV-Sicht auf der Anzeigentafel. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte ließen die Rot-Weißen kurz einmal die Konzentration vermissen, und so konnte sich Bayreuth auf 15:12 absetzen. Petr Tahovsky, der diesmal Filip Turecek vertrat, und als spielender Trainer fungierte nahm die Auszeit, um seine Truppe noch einmal einzustellen. Das zeigte Wirkung – der Spielfluss der Gäste ging verloren, und über Simon Besta und Lukas Steif hatte der ASV bei 15:16 den Anschluss wiederhergestellt.

Bistian als Vorbereiter



Viel Applaus erntete Marius Bistrian in der 29. Minute, als er sensationellen Pass auf Lukas Steif nach einer Parade spielte. Dieser nahm in der Luft den Ball an und brachte ihn auch im Tor unter. Ein Spielzug, der die Qualität zeigt, die beide Spieler haben, allerdings stellten sie diese in dieser Saison oft zu selten unter Beweis.

Nach dem Seitenwechsel ging es in der gleichen Schlagzahl weiter.Wer gedacht hatte, dass ein Team dem hohen Tempo von Durchgang eins Tribut zollen muss, sah sich getäuscht. Schon nach weiteren zehn Minuten stand ein 26:24 auf der Anzeigentafel für Cham.

Zu jenem Zeitpunkt schaffte es der ASV auch, die Mannschaft aus Bayreuth immer wieder ins Zeitspiel zu bringen. Doch es passte an diesem Abend zum Spiel von beiden Seiten, dass dies noch keinesfalls die Entscheidung darstellen sollte. Denn nun produzierte der ASV seinerseits einige technische Fehler im Angriff und vergab die Würfe.

Damit brachte man den Abstiegskandidaten, der dringend einen Sieg gebraucht hätte, wieder zurück ins Spiel – und so führte HaSpo in der 50. Minute mit 33:28. Doch der ASV Cham zeigte Moral und brachte die Gäste wieder ins Wanken. Mit vier Toren in Folge machte der ASV beim Stand von 32:33 (55.) die Partie wieder spannend.

Bei den Gästen, waren die Hände noch zittrig, was sich besonders am Siebenmeter von Lux (56.) zeigte, der so schwach warf, dass Bistrian den Ball sicher fangen konnte. Im Gegenzug markierte Besta den 33:33 Ausgleich. Nach der HaSpo Führung und dem erneuten Ausgleich von Besta scheiterten die Gäste im Angriff und Fliegl traf 27 Sekunden vor dem Ende zum 35:34. Allerdings hatten die Gäste dann den letzten Angriff, nahmen dabei den Keeper heraus und trafen sechs Sekunden von Außen zum Ausgleich. Cham ging über die schnelle Mitte und kam zum Anwurf. Besta zielte dabei auf das leere Tor und setzte das Spielgerätum Zentimeter neben den Pfosten.

Der Endspurt



Petr Tahovsky (Co-Trainer ASV): „70 Tore in einem Spiel: Ich denke, die Zuschauer sind voll auf ihre Kosten gekommen. Unser Problem war heute die Abwehr, da waren wir nicht gut in der Verteidigung. Vor allem kam HaSpo immer wieder über Außen zum Torerfolg. Ohne Zweifel unser bester Spieler war heute Simon Besta. Mit dem einen Punkt haben wir das Ziel, den Klassenerhalt, erreicht.“
Das letzte Saisonspiel: Nach einem spielfreien Wochenende geht es für den ASV Cham am 30. April um 16.30 Uhr zum TV Marktsteft. Für die Hausherren aus Marktsteft geht es dann darum, den direkten Abstieg noch zu verhindern und in die Relegation einzuziehen