Futsal auf bestmöglichem deutschem Niveau bekamen rund 200 Zuschauer in der Clermont-Ferrand-Halle beim Bundesligaspiel des SSV Jahn 1889 gegen den deutschen Vizemeister Hohenstein-Ernstthal aus Sachsen, kurz HOT 05, zu sehen. Am Ende von 40 unterhaltsamen effektiven Minuten stand ein 2:2 (1:2), das beiden Vertretern gefiel und auch gerecht war, weil beide Mannschaften im Endspurt das Spiel für sich entscheiden hätten können.
Dem Regensburger Tabellensechsten passte das Ergebnis, weil er zum zweiten Mal nach dem 3:3 beim Hamburger SV Zählbares gegen eine der Top-fünf-Mannschaften holte und sich auf dem richtigen Weg wähnen darf. Den Sachsen tat es gut, weil sie zwar in der zehnten Partie zum Rückrunden-Auftakt zum ersten Mal Punkte einbüßten, aber dennoch ungeschlagen blieben.
Heim-Start ins Jahr 2025
Weiter geht es erst im neuen Jahr. Am 4. Januar freut sich HOT 05 auf Heimvorteil in der Neuauflage des DM-Endspiels gegen Champion Weilimdorf. Die Jahn-Futsaler gleichen derweil in drei Heimspielen am 4., 11. und 18. Januar gegen Bielefeld, Weilimdorf und die Beton Boys aus München ihre noch herrschende Diskrepanz von Heim- zu Auswärtsspielen (momentan vier und sechs) aus
Ganz glücklich mit dieser Terminplanung ist Spielertrainer Lucas Kruel, der bei den Jahn-Futsaler der Denker und Lenker auf allen Gebieten ist, nicht. „Ich verstehe nicht, warum das so ist. Wir hätten nächste Woche nochmal spielen sollen und dann im neuen Jahr eine Woche später starten“, sagt er. Der internationale Terminkalender – die deutsche Nationalmannschaft spielt am 12. Dezember in Rumänien und am 18. Dezember in Trier gegen Zypern in der EM-Qualifikation – spricht dagegen. Und so reduzieren die Jahn-Futsaler ihr aktuelles Programm. Kruel: „Pause jetzt ist wichtig. Wir trainieren zweimal freitags hier in Regensburg, machen dazu ein bisschen Fitnessstudio dazwischen und starten dann frisch ins neue Jahr.“
Mit dem Spiel gegen HOT 05, gegen das in jetzt sechs Bundesligaduellen seit dem Bundesliga-Aufstieg 2022 erst ein Sieg bei jetzt zwei Unentschieden gelang, war Lucas Kruel sehr zufrieden. „Es war ein gutes Spiel, ein guter Kampf: Das hatte ich so erwartet. Wir hatten gute Chancen, sie aber auch. Ich denke, es war ein 50:50-Spiel – vielleicht 55:45 für uns“, analysierte Kruel, dem vor allem die Entwicklung des neuformierten, stark verjüngten Teams gefällt. „Ich habe den Jungs in der Umkleide gesagt, dass wir vor drei Monaten in so seinem Spiel keine Chance gehabt hätten – keine Chance. Wir verbessern uns Schritt für Schritt. Die Jungs sollen so weitermachen. Wir versuchen bis zu den Playoffs, die bestmögliche Position zu bekommen, die wir kriegen können.“
Lob für Mateus Artmann
Gegen eine sehr erfahrene, äußerst eingespielte Mannschaft aus Sachsen mit ihrem überragenden Ukrainer Dymtro Sorokin gefiel Lucas Kruel, der auf den verletzten U-19-Nationalspieler Fritz Fiedler verzichten musste, einer seiner Landsleute aus Brasilien besonders. „Mateus (Artmann, d. Red.) hat ein großartiges Spiel gemacht – das beste, seit er hier ist.“ Dazu war Kruel „glücklich, wegen der Kinder“. Die Gruppen aus zwei Kinderheimen wurden im Rahmen der sozialen Initiative „Futsoulmates“ auch vom Nikolaus beschenkt. Zwischendurch hatte es einen Aufreger der besonderen Art gegeben: Nach 27:13 Minuten sorgte ein im benachbarten Schulhaus ausgelöster Feueralarm für eine 20-minütige Unterbrechung ohne jede Gefährdung.
Statistik: SSV Jahn 1889 – Hohenstein-Ernstthal 2:2 (1:2)SSV Jahn 1889: Raul – Kruel, Salcedo, Miguel, Nattan Soares; Casagrande, Joao Ferrari, Heelein, Artmann, Örtel
Tore: 1:0 (8:37) Salcedo, 1:1 (10:41) Onufrak, 1:2 (15:21) Oleksandr Sorokin, 2:2 (20:57) Oleksandr Sorokin (Eigentor); Zuschauer: 200