Weniger als die Hälfte der diesmal immerhin zwölf Feldspieler waren im Vollbesitz ihrer Kräfte, dennoch feierte Handball-Regionalligist SG Regensburg beim HSC Coburg II mit einem 33:31 (14:12) im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg. Damit sind die Adler die rote Laterne wieder los und können mit einem halbwegs guten Gefühl in die zweiwöchige Pause gehen. „Der Sieg in diesem wirklich kniffligen Spiel ist Balsam auf die Handball-Seele meiner Jungs, die jetzt ihre Wunden lecken können“, atmete Trainer Benjamin Herth durch.
Die Oberpfälzer sind am kommenden Wochenende spielfrei. Die Partie gegen den HC Erlangen III fällt ins Wasser, weil der Bundesligist im September die Mannschaft zurückgezogen hat. Weiter geht es für die SG am 19. Oktober, wenn das neue Schlusslicht TSV Roßtal an der Alfons-Auer-Straße gastiert.
Unplanmäßige Rückkehr
In Coburg lagen die Adler nur bei 5:6 (17.), 9:10 (24.) und 25:26 (52.) im Rückstand. Für die Vorentscheidung zum 32:30 (59.32) sorgte Linksaußen Bastian Kemmler. Die uneingeschränkt fitten Spielmacher Basti Simbeck, Halblinks Tom Weikl und Linksaußen Tom Wuka steuerten je sieben Feldtore bei.
Derweil fiel die Ausbeute auf der rechten Angriffsseite neuerlich spärlich aus: Dort gelangen Jakob Kassing, Moritz Haß und Dario Feuerriegel jeweils nur ein Treffer. Noch dünner war die Ausbeute am Kreis: Ole Schwagerus netzte einmal ein, Simon Sehnke gar nicht. Nach seinem Innenbandriss feierte der dreifach treffende Rückraum-Mitte Abderrahmane Belhadi eher unplanmäßig seinen Einstand. Nach dem Aufwärmen gab der Neuzugang grünes Licht.
„Eins sehr schönes Gefühl“
In der Oberliga Nord hat der ESV 1927 Regensburg auch im zweiten Heimspiel gegen einen Mitaufsteiger einen Kantersieg gelandet. Dem 27:17 über die SG Kernfranken folgte nun das 32:24 (16:8) gegen den SV Michelfeld. Der bei seinem Saisondebüt sehr auffällige Halblinks Marcel Elgeti (7/1) und Halbrechts Johannes Kreibig (5) waren die erfolgreichsten Schützen. Als Linksaußen Vincent Deml zum 24:12 (40.) traf, lief es auf ein Rekordergebnis hinaus. Nun wechselte Michelfeld erfolgreich den Torhüter, und bei den Bunkerboys kehrte der Schlendrian ein, der auch am Siebenmeterpunkt nicht Halt machte (6/2). „So gut dazustehen ist ein sehr schönes Gefühl, dafür haben wir schon seit Mitte Juni Vollgas gegeben“, freute sich Co-Trainer Tobi Oursin.
In der Frauen-Regionalliga kam die SG Mintraching/Neutraubling beim ebenfalls mit zwei Siegen gestarteten TSV Ismaning mit 17:31 (9:18) unter die Räder. Hinten raus mit einem 4:1-Lauf konnte das Ergebnis zumindest etwas aufgehübscht werden. Die beste persönliche Bilanz gelang Eva-Maria Höllriegl mit vier Toren.
Angriff ein Totalausfall
An der Abwehrarbeit habe es nicht gelegen, befand Trainer Csaba Szücs, der Angriff sei ein Totalausfall gewesen. „Es kann passieren, dass mal gar nichts zusammenläuft, aber nicht gleich so“, kritisierte Szücs. Die Bewegungen seien zu langsam und unpräzise gewesen, die Mädels hätten sich immer festmachen lassen und es dann mit der Brechstange versucht. Ein Ballverlust nach dem anderen lud Ismaning zu Gegenstößen ein.
Derweil fuhr der ESV 1927 Regensburg II beim „harzlosen“ Spiel in Vaterstetten einen 22:21 (11:11)-Arbeitssieg ein. Nach dem 2:6-Fehlstart (8.) konnte Franzi Ebenkofler zum 9:9 (28.) egalisieren. Als Caro Härtl das 16:15 (41.) erzielte, gaben die Bunkerladies die Führung nicht mehr aus der Hand.
„22 Tore entsprechen nicht unserer Offensivpower, aber der hochverdiente Sieg bringt unsere junge Truppe auf jeden Fall weiter“, zog Coach Daniel Kessler ein durchwachsenes Fazit.
Artikel kommentieren