Ernüchterung herrscht im Lager von Handball-Regionalligist SG Regensburg nach der ersten Niederlage seit fast vier Monaten. Während die einst hochambitionierten Adler beim Debüt des neuen Keepers Kaiser Balint beim VfL Günzburg mit 28:30 (12:11) den Kürzeren zogen und somit die Serie von 15:1 Punkten gerissen ist, deklassierte der verlustpunktfreie Spitzenreiter TV Erlangen-Bruck den Tabellenzweiten HaSpo Bayreuth mit 38:27. Einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde beträgt Regensburgs Rückstand nun sieben Punkte. Am Samstag kreuzt der Achte TSV Allach an der Alfons-Auer-Straße auf.
„Günzburg war heißer auf den Sieg als wir“, begründete Trainer Benjamin Herth die dritte Niederlage. Ein Beleg sei, dass nur eine Günzburger Strafzeit herausgeholt wurde. „Wir sind zu wenig auf die Schnittstellen gegangen“, bemängelt Herth. In der ersten Halbzeit startete Günzburg mit einer 4:2-Abwehr, der nach einer Viertelstunde eine 5:1-Formation folgte. Die wiederum wurde nach einer Dreiviertelstunde auf 4:2 korrigiert. „Wir hatten uns darauf vorbereitet, dass der Gegner so offensiv verteidigen wird“, stellte Herth klar. Umgesetzt wurde indes wenig: Im gebundenen Spiel hingen die Kreisläufer und die Rechtsaußen in der Luft, weil nicht angespielt. Zusammen kamen Ole Schwagerus, Simon Sehnke, Dario Feuerriegel und Jakob Rümmelein auf zwei(!) Törchen.
Auszeit zeigt Wirkung
Die erste Auszeit musste Herth bei 5:8 (18.) ziehen. Binnen elf Minuten waren seine Schützlinge fünfmal nicht zum Abschuss gekommen, weil der Ball verloren ging. Von jetzt an agierte der Rückraum sicherer und sorgte für die 12:11-Führung zur Halbzeit. Nach der Pause bauten die Adler diese auf 20:16 (39.) aus. Mit einem 4:0-Lauf egalisierte Günzburg dann zum 20:20 (43.). Zunächst wieder 24:23 (49.) vorne, lag die SG dann u. a. durch drei Gegentreffer in Unterzahl mit 25:28 (57.) zurück. 35 Sekunden vor Schluss erzielte Regensburg das 28:29 und verhielt sich nach Günzburgs Timeout (59:38) ungeschickt. Anstatt dem Gegner bei der offenen Deckung eine Wurffalle anzubieten, produzierte man 17 Sekunden vor Ultimo einen Freiwurf.
ESV schlägt Mitaufsteiger
In der Oberliga Nord hat der ESV 1927 Regensburg mit dem 32:24 (18:9)-Erfolg gegen Mitaufsteiger SG Kernfranken die Auswärtszähler sechs und sieben eingefahren. Mit 14:10 Punkten auf Rang vier beträgt der Vorsprung zum ersten direkten Abstiegsplatz nun drei Zähler. „In der ersten Halbzeit haben wir es clever runtergespielt“, bilanzierte Coach Roy Müller. Anschließend sei etwas die Konzentration verloren gegangen.
In der Regionalliga Bayern der Frauen unterlag die SG Mintraching/Neutraubling bei Ebersberg Forst United mit 23:27 (14:13). Zwar gestatteten die Gäste der Liga-Torschützenkönigin Christina Ball nur ein Feldtor, dafür sprang Charleen Schweinsteiger mit zwölf Treffern in die Bresche. Nur zwei eigene Tore in den ersten 15 Minuten nach der Pause brachten Mintraching auf die Verliererstraße (15:19, 45.). Näher als drei Tore war nicht mehr zu verkürzen – zuletzt bei 20:23 (51.). „Hinten haben wir die Geduld verloren“, so Trainer Csaba Szücs: „Eine läuft raus, will den Ball festmachen oder abfangen und öffnet die 6:0-Abwehr – das nutzt der Gegner aus.“
Bunkergirls siegen locker
Unterdessen sammelte der ESV 1927 II mit einem lockeren 29:15 (12:7) die Punkte beim TSV Wendelstein ein. Nach dem 7:0-Lauf zum 20:9 (46.) war die Messe gelesen. „Die Mädels haben sich weder von der dunklen und extrem rutschigen Halle noch vom nicht geharzten Ball aus der Ruhe bringen lassen“, lobte Trainer Daniel Kessler.