Für alle neun- bis zwölfjährigen Nachwuchsspieler in Deutschland ist das nationale deutsche Jüngsten-Tennisturnier das wichtigste Turnier des Jahres.
Größen wie Boris Becker, Steffi Graf, Tommy Haas, Angelique Kerber, Alexander Zverev oder Laura Siegemund stehen auf den Siegerlisten des Turniers, das in diesem Jahr zum 47. Mal auf den traditionell acht verschiedenen Anlagen im Landkreis Lippe ausgetragen wurde.
Die Teugnerin Paula Knobloch (TC Weiß-Blau Landshut) stand nach einem Sieg 2022 in der Altersklasse W9 und einem zweiten Platz 2023 in der W10 auch heuer in der W11 wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen.
Für den letzten Feinschliff vor Turnierbeginn sorgte Trainer Christian Binder, der als Betreuer des Bayerischen Tennis-Verbands (BTV) erneut das Turnier rund um Detmold begleitete. W11-Spielerin Paula Knobloch startete unter 78 Spielerinnen aus ganz Deutschland als Nummer drei der Setzliste.
Der Tennisclub Leopoldshöhe richtete die Konkurrenz bis einschließlich zum Halbfinale auf seiner Anlage aus. Nach einem Freilos in der ersten Runde gewann Paula Knobloch die zweite und dritte Runde jeweils klar gegen die Spielerinnen aus dem badischen Tennisverband Matilda Sosnovskiy (TC Ettenheim, 6:0/ 6:1) und gegen Luisa Neumüller (TC Schwarz-Gelb Heidelberg, 6:1/6:0). Im Achtelfinale traf sie in einem starken Match auf Eva Mentner (TC 1899 Blau-Weiss Berlin).
Viertelfinale droht zu kippen
Die Gegnerin wehrte mit viel Kampf beim Spielstand von 6:0/5:0 mindestens zehn Matchbälle ab, entschied das Spiel für sich, doch Paula Knobloch tütete das Match mit dem folgenden Satzgewinn ein. Im Viertelfinale kam es zum Kräftemessen mit Emilie Schell (TC Grün-Weiß Gräfelfing).
Das Match gegen die bayerische Nummer zwei entwickelte sich nach dem klaren 6:1 in Satz eins für Knobloch zu einer hochklassigen Partie. Nach einem Spielstand von 1:1 im zweiten Satz nutzte Schell eine Schwächephase von Knobloch und erhöhte auf 5:1 und 40:15. Paula wehrte die Satzbälle ab, drehte das Match und lag im weiteren Verlauf mit 6:5 vorne. Allerdings ging der Satz im Tiebreak verloren. Im dritten Durchgang fand sie wieder zu sich, setzte sich mit 6:2 durch und zog ins Halbfinale ein. Die Vorschlussrunde ging am vierten Turniertag über die Bühne.
Mit Kampfgeist ins Finale
Für die Sieger der Halbfinals war die Ehre garantiert, am Finaltag auf der Anlage des TC Blau-Weiß Lemgo aufzuschlagen. Das Erlebnis wollten alle vier Halbfinalistinnen für sich beanspruchen. Dementsprechend groß war der Kampfgeist unter den letzten vier Spielerinnen des Feldes.
Paula Knobloch traf auf die an Nummer zwei gesetzte Sara Kralle (TC Dietesheim, hessischer Tennisverband). Es war klar, dass es sich um keine einfache Aufgabe handelt. Trainer Christian Binder stand Paula beiseite, bereitete sie optimal auf das Match vor und war begeistert von der Leistung seines Schützlings. Das junge Tennistalent setzte ihre Strategie um, spielte ihr bestes Tennis und gewann das hochkarätige Match gegen Kralle (6:2/6:4), deren offensive Spielweise mit einer sehr schnellen und präzisen Vorhand beeindruckte. Der Einzug ins Finale war gesichert.
Knoblochs Gegnerin war die an Eins gesetzte Paula Deus (TC 1899 Blau-Weiss Berlin). Knobloch spielte fokussiert, angriffslustig und zeigte hohe Laufbereitschaft. Sie ließ nichts anbrennen und unterstrich ihre Leistung mit einem 6:0 und 6:1-Finaltriumph.
Einordnung des W11-Turniers
Altersklasse 12: Eine Altersstufe höher wird im Rahmen des Turniers der nationale Meistertitel ausgespielt.
Altersklasse 11: Bei den Elfährigen gibt es keinen offiziellen deutschen Meistertitel, aber der interne Wert des Turniers ist vergleichbar.
Zu den Kommentaren
