Die Tennisabteilung des ASV Neumarkt spannt einen weiten Bogen. Zum ersten Mal nach 20 Jahren Pause gibt es heuer vom 9. bis 11. Juni wieder Tennis-Stadtmeisterschaften. Begleitet wird das Turnier von den ebenfalls wiederbelebten Vereinsmeisterschaften, die es immerhin 15 Jahre lang nicht mehr gab. Diese finden vom 2. bis 4. Juni auf der Tennisanlage an der Mooswiese statt.
„Wir wollen den Sport wieder richtig leben lassen“, sagt stellvertretende Jugendleiterin Susanne März, die beide Turniere zusammen mit Sportwart und Trainer Walter Otto organisiert. Hinzu kommen Ende September die Landkreismeisterschaften für Jugend und Erwachsene beim ASV, die zum ersten Mal nach der Pandemie wieder ausgetragen werden.
Ziel: Tennissport in der Region Neumarkt breiter aufstellen
Zunächst einmal treffen sich die Jugendlichen der Altersklassen U 8 bis U 18 zum Kampf um Pokale und Urkunden bei Stadt- und Vereinsmeisterschaft. „Wir peilen an, das Turnierformat zudem künftig wieder auf die Erwachsenen auszuweiten“, sagt Walter Otto. „Die Turniere müssen fest etabliert werden. Es sind Bausteine, die ich brauche, um den Tennissport in der Region breiter aufzustellen.“
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„Wir wollen den Jugendlichen die Chance geben, vereinsübergreifend mehr Turniere zu spielen“, sagt Hauptorganisatorin Susanne März. Sie besorgt auch die Pokale und lässt die Plakate drucken. Und Sportwart Walter Otto als alter Hase weiß: „Wir müssen den Tennissport wieder implantieren in der Generation, die heranwächst.“
Implantiert war der Sport durchaus in der Generation, als Otto noch jung war. Es gibt leuchtende Beispiele dafür, „dass man den Virus Tennis so einimpfen kann, dass jemand diesen Sport ein Leben lang mit Herzblut betreiben und damit die Basis für sportliche Gesundheit erwerben kann.“
In den sechziger und siebziger Jahren zum Beispiel fanden regelmäßig Stadtmeisterschaften auf der Tennisanlage statt, zuerst noch am Turnerheim und später in der Mooswiese. Unvergessen sind die frühen emotionsgeladenen Doppel von Hölzle/Mühlbauer vor Massen von Zuschauern.
Neumarkter will zur ITF-Tennis-WM
Walter Otto schafft eine Brücke als Motivation für die heutige Jugend. Mitte der siebziger Jahre bildeten Gerhard Leitmann, Bernd Mümmler, Herbert Gößwein und der Autor dieser Geschichte nicht nur die Jugendmannschaft, sondern waren auch Abonnement-Teilnehmer bei den Jugend-Stadtmeisterschaften. „Damals spielten nur sechs bis acht Jugendliche beim ASV. Gerhard Leitmann ist heute noch Kapitän der Herren 55“, sagt Otto.
Und Bernd Mümmler blickt auf eine ganz besondere Karriere. Er ist dem Tennissport ebenfalls sein Leben lang treu geblieben und hat jetzt sozusagen wieder Blut geleckt: Als er bei der AK 55 ins Halbfinale der bayerischen Meisterschaft einzog, entstand in ihm der Gedanke, auch international bei ITF-Turnieren zu spielen. Quer durch Deutschland und Europa führte ihn die Reise, wie er erzählt, und mittlerweile hat der Neumarkter so viele ITF-Punkte gesammelt, dass er in der weltweiten Rangliste der Herren über 60 Jahre auf Platz 260 rangiert. In dieser Rangliste sind immerhin 1800 Tenniscracks geführt.
„Jetzt möchte ich mich bei einem Turnier in Villach für die ITF-Weltmeisterschaft im August in Lissabon qualifizieren“, sagt Mümmler. Dass man Tennis ein Leben lang mit Erfolg und Herzblut betreiben kann – dafür ist Mümmler ein sehr gutes Beispiel für die Jugend. Der heutige Nachwuchs kann nun im Juni wieder in die Fußstapfen der vielen heute über 60-Jährigen treten, die ein Leben lang Turnier-Tennis beim ASV gespielt haben.
Anmeldungen unter E-Mail: walter.otto7802@t-online.de.
