Den Handballfrauen des ESV 1927 steht ein reizvoller Samstag in zwei Akten an der Dechbettener Brücke bevor. Dafür beigetragen haben die Bunkerladies der erheblich verjüngten Regionalliga-Mannschaft mit dem 30:23 (14:7)-Heimsieg gegen den TSV Wendelstein. Es ist nun für das Spitzenspiel angerichtet, wenn um 15 Uhr der verlustpunktfrei TSV Ismaning beim Tabellenzweiten vorstellig wird. Im Anschluss erwartet die Zweitliga-Truppe in einem wegweisenden Spiel die Füchse Berlin.
Trainer Daniel Kessler sah „einen nie gefährdeter Sieg, wir haben früh für klare Verhältnisse gesorgt.“ Dank dem großen Spieltagskader hätten seine Mädels das Tempo hochhalten können. Ohne etatmäßige Kreisläuferin hätten sich Mariella Bertuccini und Carina Vetter auf ungewohnter Position gut behauptet. Lara Lau (2), Veronika Durankova, Leni Goldbach und Lea Röhrl sorgten für eine 5:1-Führung (6.), die in das 10:3 (18.) mündete. Über 11:6 (24.) ging es zum 14:7 zur Halbzeit.
Klarster Vorsprung – ein 19:10
Den klarsten Vorsprung nach der Pause hatte sich das Juniorteam nach dem Tor von Celina Kerscher zum 19:10 (39.) erarbeitet. Beste Werferinnen waren am Ende Rückraum-Mitte Goldbach (7/4) und Linksaußen Lau (4). „Nun liegt der Fokus auf Ismaning, das ist der Topfavorit in der Liga“, ist Daniel Kessler voller Vorfreude.
Unterdessen mussten sich im Anschluss die Bunkerboys des ESV dem in der Oberliga Nord ambitionierten HBC Nürnberg mit 28:33 (15:17) beugen. Mit nun 5:5 Punkten rangiert der Aufsteiger vor dem spielfreien Wochenende auf dem sechsten Platz. Als Linksaußen Vincent Deml das 14:13 (25.) erzielte, war das nach dem zwischenzeitlichen 15:19 (32.) die letzte Führung bis zum 22:21 (41.). Die Maßnahme, Nürnbergs starken Tiago Couto nun kurz zu decken, hatte sich ausgezahlt. Die Entscheidung fiel, als Marcel Elgeti bei 28:29 (56.08) für zwei Minuten das Feld verlassen musste. Binnen 73 Sekunden zog Nürnberg auf 32:28 davon.
Zweimal ins leere Tor
„Das war eine sehr gute Leistung, leider haben wir uns dafür nicht belohnt“, klagte später Cotrainer Tobi Oursin. Die sehr strittige Strafzeit von Elgeti sei entscheidend gewesen. Ohne Torhüter, dafür mit einem sechsten Feldspieler, hätte man sich zweimal den Pass von Halb zur Mitte herausfangen lassen, der Ball wurde von Nürnberg ins leere Gehäuse geworfen. „Das kann einer jungen Mannschaft schon mal passieren, die es mit aller Gewalt wissen möchte – das geht dann in die Hose“, bedauerte Oursin.