In der letzten Augustwoche richtete der Bayerische Schachbund in Rosenheim die 95. Bayerische Meisterschaft aus. Florian Gold und Valentina Neumeier vom Schachklub Kelheim mischten in der Elite der Freistaats mit.
Die Meister und Vizemeister der einzelnen Bezirke, die Besten des Vorjahres sowie einige vielversprechende Freiplatzempfänger traten bei dieser Traditionsveranstaltung des Verbands an. Vom SK Kelheim war Florian Gold bei den Herren am Start. Der Schachstratege der 1. Mannschaft war nur im hinteren Drittel der Startrangliste gesetzt, mischte aber als einziger der wenigen Teilnehmer unter 2000 Elo (Wertungszahl) regelmäßig in den Top 15 mit.
Gegen vier Fide-Meister am Brett
In den neun Runden hatte er es mit vier Fide-Meistern (FM) zu tun und spielte oft an den Spitzenbrettern, die live im Internet übertragen wurden. Erst in der Schlussphase ging der Drive mit zwei Niederlagen etwas verloren, weshalb Gold noch auf Rang 18 zurückfiel.
Aber auch das ist als Erfolg zu werten, denn Gold spielte eine Performance, die rund 150 Punkte über seiner nominellen Spielstärke lag. Damit konnte er seine persönliche Wertungszahl in Rosenheim deutlich verbessern. Bayerischer Meister wurde zum vierten Mal nach 2015, 2017 und 2021 FM Eduard Miller (SC Erlangen) vor FM Lars Goldbeck (SC Bavaria Regensburg).
Lange punktgleich mit der Führenden
Bei den Damen war U14-Crack Valentina Neumeier am Start und mischte bis zum Schluss um den Titel mit. Nach Runde zwei und acht lag sie punktgleich mit der Führenden auf dem zweiten Platz der
Landesmeisterschaft. Höhepunkte waren ein Remis gegen eine Fide-Meisterin und ein Sieg gegen eine an eins gesetzte Bundesligaspielerin.
Die Auslosung vor der letzten Runde gegen die punktschwächste Teilnehmerin besiegelte jedoch schon vor der Partie, dass sie keine Chance mehr auf den Turniersieg haben würde. Zwar gewann die
frisch gebackene Deutsche Amateurmeisterin (Gr. D) auch die letzte Runde und landete punktgleich mit drei Kontrahentinnen auf Platz zwei, doch da sich die Feinwertung aus den Punkten der Gegner errechnet, wurde sie bei Punktgleichheit nach hinten versetzt.
Am Ende auf Rang vier
Dadurch fiel Neumeier ohne eigenes Zutun noch auf Rang vier zurück. Sie holte 6,0 Punkte aus neun Runden und spielte ebenfalls weit über ihrer nominellen Spielstärke. Bayerische Meisterin wurde WFM Olga Birkholz (SC Bayereuth).