2022 verordnete sich die Sparte Ski nordisch der Sportvereinigung Lam selbst einen Tapetenwechsel. „Weg von der Straße und Hitze zugunsten eines Laufs größtenteils im Wald“, krempelten die Verantwortlichen den legendären Osserlauf im Ortsinneren von Lam in die erste „Woidreim“ in Lambach um, für die es heuer die dritte Auflage gab.
Der Erfolg gab den Organisatoren recht, wie an den konstanten Meldeeingängen abzusehen war. Allerdings ist Spartenleiter Thomas Schmid guter Hoffnung, das Laufevent mit rund 200 Startern zu etablieren.
Dem Abteilungsleiter war am Sonntag die Freude über die vielfältige Unterstützung ins Gesicht geschrieben. Ebenso wie der Osserlauf zählt die „Woidreim“ zum Laufcup Cham. Hitze war am Sonntag kein Thema, aber man wäre dagegen gerüstet gewesen, denn ein Großteil der Rennstrecke ist vom Lambacher Wald beschattet. Dieser forderte den Athleten jedoch durch Steigungen viel ab.
Not zur Tugend gemacht
Bereits im Vorjahr mussten die Organisatoren wegen eines Harvestereinsatzes die Strecken gezwungenermaßen ändern. „Dies ist sehr gut angekommen und wurde beibehalten“, war Thomas Schmid froh, dass die aus der Not geborene Abweichung eine Verbesserung darstellte. Die Vorverlegung des Starts auf 10 Uhr basierte hauptsächlich auf einer Anregung der Läufer.
Start und Ziel hatten die Initiatoren vor der Auffahrt zum Kolping-Ferienhotel aufgebaut. Gestaffelt nach Altersklassen gab es acht verschiedene Streckenlängen von 200 Metern für die Knirpse bis 10 Kilometer. Aufgrund der vielen Streckenposten war das Verlaufen selbst für Ortsunkundige ausgeschlossen. Für eventuelle Notfälle und die Sicherheit standen sowohl die Bergwachtbereitschaft als auch die FFW Lam parat. Um die Zeit bis zur Siegerehrung für die Zwergerl zu verkürzen, liefen sie quasi als Lückenfüller zum Schluss, begleitet von viel moralischer Unterstützung, so dass nichts und niemand den ersten Wettkampftag ihres Lebens trübte. Der Zieleinlauf war für die Sprösslinge ein krönendes Erlebnis.
Thomas Schmid war wieder in die Moderatorenrolle geschlüpft. Er bedankte sich beim Geschäftsführer des Kolping-Ferienhotels, Klaus Butz, der das Areal mitsamt Strom zur Verfügung gestellt hatte. Die Wiese durfte für die Verpflegung der Zuschauer genutzt werden. Die Kinder vergnügten sich in der Wartezeit auf dem hauseigenen Abenteuerspielplatz und in einer Hüpfburg. „Das ist hier eine super Location. Vielen Dank!“, war der Abteilungsleiter froh über das Entgegenkommen. Dankesworte galten ebenso den Sponsoren. Verlass ist stets darauf, dass sich ein Übungsleiter oder Führungskraft das Rad als Richtungsweiser schnappt, oder die Startklappe betätigt. Als Streckenchef fungierte einmal mehr Thomas Koczwara. Zudem standen noch vielerlei Helferlein zur Seite, deren Aufzählung den Rahmen sprengen würde.
Bei den Teenagern trug der Zuruf „Gebt Gas!“ zweifellos Früchte. Thomas Schmid motivierte die Läufer mit seinen Anfeuerungen beim Einlauf in den Zielkorridor. Ab der 1,3 Kilometer-Strecke wurde die Rampe umgedreht und der Pulk startete in die entgegengesetzte Richtung. Die Athleten zweigten von der Straße Richtung Märchenschloss ab und liefen in den Wald, wobei aber etliche Höhenmeter zu bezwingen waren. Unterwegs versorgten Freiwillige die Läufer mit Getränken und nassen Schwämmen. Nach dem Zieleinlauf gab es Verpflegung mit Getränken und Obst.
Bestzeit für Hochholzer
Die routinierten Läufer kamen ganz locker ins Ziel. Die Streckenbestzeit bei den Herren über 10 km verteidigte Wolfgang Hochholzer in 38:53.7 Minuten. In gebührendem Abstand folgten auf Platz zwei Jürgen Gruber vom SV Arnbruck mit 43:57.1 Minuten, und Josef Beck vom SC Furth im Wald mit 46:31.9 Minuten. Bei den Damen legte Katharina Geiger, die ohne Verein startete, mit 41:40.4 Minuten über 7,5 Kilometer die Bestzeit vor. Nur gut eine Minute lag Anna Müller vom SV Lohberg mit 42:49.7 Minuten. Rang drei beanspruchte in dieser Distanz Heike Liebl vom TV Bad Kötzting mit 42:52.1 Minuten. Die komplette Ergebnisliste ist unter http://laufcup-cham.spvgg-lam-nordisch.de/lamer-woid-reim/ abrufbar.
Zur Siegerehrung begrüßte Thomas Schmid am Ende des Wettkampfes noch Paul Roßberger, diesmal nicht als Athlet, sondern als Rathauschef, der der Sparte Ski Nordisch zu einer rundum gelungenen Veranstaltung gratulierte. Die Organisation erforderte zweifellos wieder viel Zeit und Energie. Den Läufern zollte er Respekt für die sportliche Leistung.
Zu den Kommentaren