ESV 1927 glückt der Heimspiel-Start
Ketsch sieht in Regensburg kein Land – Neuer und Peter beste Werferinnen

15.09.2024 | Stand 15.09.2024, 21:01 Uhr |
Gerd Winkler

Die Bunkerladies waren nicht zu halten: Anika Neuer (Nummer 3) erzielte mit hundertprozentiger Trefferquote sieben Tore. Foto: Brüssel

Gefühlt mit der Maxi-Version von Major Toms „Völlig losgelöst“ bejubelten die Bunkerladies von Handball-Zweitligist ESV 1927 Regensburg singend und tanzend nachher den 34:26 (17:11)-Heimsieg gegen die Kurpfalz-Bären Ketsch mit ihren Fans.

Die Kulisse hatte schon in der letzten halben Minute der erstaunlich einseitigen Partie nicht minder losgelöst mit „Oh wie ist das schön“ die Feierlichkeiten angestimmt.

Die Mannschaft von Trainer Bernhard Goldbach hatte vor 460 Zuschauern nahtlos an den überzeugenden Auftritt zum Saisonauftakt bei der unglücklichen 25:26-Niederlage beim HC Rödertal angeknüpft und sich nun mit zwei Zählern belohnt. Beste Werferinnen im Regensburger Team waren Anika Neuer mit einer hundertprozentigen Trefferquote sowie Franzi Peter, die beide jeweils sieben Treffer zum Erfolg beisteuerten.

Unter dem Strich war Ketsch mit dem Ergebnis sehr gut bedient, als Annalena Kessler zum 30:16 eingenetzt hatte, sah es nach einem Regensburger Kantersieg aus. Auch der Halbzeitstand schmeichelte den Gästen, nach dem Tor von Franzi Peter zum 15:6 deutete sich eine zweistellige Führung zur Pause an.

„Bis auf die beiden Durchhänger in der ersten und zweiten Halbzeit hatten wir den Gegner im Griff“, kommentierte Goldbach „den gelungenen Heimauftakt“. In der Abwehr hätten das Zentrum und die Halbspielerinnen sehr gut gearbeitet. Frei nach dem Motto: Sophia Ewald, Franzi Peter, Julika Birnkammer und Carolin Hübner haben sich gesucht und zu diesem frühen Zeitpunkt schon gefunden. Der Sieg sei von Bedeutung und werde den Mädels für den weiteren Saisonverlauf Sicherheit verleihen, ist sich Goldbach sicher. Die nächste Aufgabe für die erheblich umgekrempelten und nun stark verjüngten Bunkerladies ist am Samstag bei Bundesliga-Absteiger Union Halle-Neustadt zu bewältigen – der erlitt eine halbe Stunde davor in Nürtingen mit einem 25:36 Schiffbruch.

Das Gesicht des ESV, Halbrechts Franzi Peter, war „überrascht, dass es gleich so gut gelaufen ist“. Man hätte von Anfang an gezeigt, dass Ketsch nix mitnehmen werde. „In der Abwehr waren wir sehr diszipliniert, wir haben uns immer ausgeholfen und viele Stoppfouls kreiert“, so die Linkshänderin. „Wir haben Ketschs Leistungsträgerinnen nicht ins Spiel kommen lassen.“ Vorne seien die Spielzüge zu Ende gebracht worden, immer eine gute Lösung erkannt worden. Peter hat bekanntlich immer das Ganze im Blick, der galt diesmal den Zugängen: „Die Stimmung in der Halle war mega, für die vielen Neuen war das ein super Erlebnis.“

In einer ganz anderen Stimmungslage befand sich derweil Gäste-Trainerin Franziska Garcia: „Im Angriff ohne Mut, ohne Entschlossenheit – wir haben uns wie das Kaninchen vor der Schlange präsentiert.“ Regensburg hätte in der Abwehr immer gedoppelt. Garcia räumte ein, dass man sich doch noch mit einem erträglichen Ergebnis auf die Heimfahrt machen dürfe.

Für den ESV lief es vom Anwurf weg wie geschmiert: Torfrau Joelle Arno holte sich mit einem parierten Strafwurf (6.) Selbstvertrauen, ihre Vorderleute spielten ein Tor sehenswerter heraus als das andere. Weder von einer gegnerischen Auszeit (9.) noch von einer vorübergehenden Abwehrumstellung (14.) ließen sich die Bunkerladies aufhalten. Über 6:1 (10.), 11:4 (17.) und 15:6 (23.) setzte sich der ESV ab, ehe der Schwung durch die vielen Wechsel verloren ging – mit 17:11 ging es in die Pause.

Wie anfangs legten die Blau-Schwarzen in der zweiten Halbzeit los wie die Feuerwehr und steuerten bei 30:16 (47.) einem Schützenfest entgegen. Kaum war die Leine nicht mehr so streng angezogen, konnte Ketsch Ergebniskosmetik betreiben.

Statistik

ESV 1927 Regensburg – Kurpfalz-Bären Ketsch 34:26 (17:11).
Spielfilm: 6:1, 9:3, 11:5, 14:6, 16:8, 17:11 – 20:13, 23:15, 30:16, 31:21, 33:23, 34:26; Strafwürfe: 4/3 – 5/3; Strafminuten: 12 (23., 29., 42., 48., 51., 59.) – 8 (4., 12., 32., 41.); Auszeiten: 26., 50. – 9., 45.; Zuschauer: 460; Tore: Neuer 7, F. Peter 7/3, Hübner 6, Birnkammer 4, Lettl, Härtl, Fuhrmann, Ewald je 2, Mustafic, Kessler – Mann 5, Geigle 5/2, Engelhardt 4, Goudarzi 3, Hinzmann, Möllmann je 2, Schranz, Stitzel, Scheffler, Wunsch, Mader.

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