Zu den deutschen Nachwuchs-Meisterschaften im Classic-Kraftdreikampf in Köln, an der sich insgesamt mehr als 140 Athleten beteiligten, schickte die Powerfit-Abteilung des Sportclubs Oberölsbach eine Heberin mit Chancen auf Edelmetall.
Julia Ziegler trat in der Klasse bis 63 Kilogramm der Juniorinnen an. Diese Klasse war nicht nur mit zwölf Athletinnen gut bestückt, auch die Leistungsdichte war hochkarätig. Gemeldet war Ziegler mit den Leistungen von den bayerischen Meisterschaften auf Platz zwei. Ziel war es, den Platz auf dem begehrten „Stockerl“ zu halten und die deutsche Kader-Norm in dieser Klasse zu erreichen.
Ein nervöser Beginn
Der Auftritt auf der großen Kraftsport-Bühne war ihr erster und entsprechend nervös begann sie in der Disziplin Kniebeuge. Zittrig, aber gültig, beugte sie 140 Kilogramm. Eine Last, die sie schon mehrfach im Training bewältigt hatte. Entsprechend lag die SCO-Kraftsportlerin nach der Kniebeuge nur auf Platz sechs der Gesamtwertung.
Nun hieß es im Klassement Boden gut zu machen. Beim Bankdrücken stieg sie mit soliden 70 Kilogramm in die Disziplin ein. Die Steigerung auf 75 Kilogramm drückte sie ebenfalls gültig zur Hochstrecke. Im Sub-Total rutschte sie auf Platz sieben mit 215 Kilogramm zurück. Zwischen Platz zwei und acht lagen aber auch nur 20 Kilogramm, was die Dichte dieser Klasse zeigte.
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In der Lieblingsdisziplin der „Aischbeckerin“, dem Kreuzheben, wurde die Aufholjagd gestartet. Stark stieg sie mit 165 Kilogramm in die dritte Disziplin ein und belegte nach der ersten Runde bereits Platz drei in der Gesamtwertung mit 380 Kilogramm. Platz zwei belegte zu diesem Zeitpunkt eine Kraftsportathletin aus Essen mit demselben Total-Gewicht, aber geringeren Körpergewicht.
Im Zweitversuch wurde um zehn Kilogramm auf 175 Kilogramm gesteigert. Diese Last konnte die SCOlerin ebenfalls tadellos zur Hochstrecke ziehen und setzte sich damit vorerst auf den zweiten Platz mit 390 Kilogramm. Die Kontrahentin um Silber konnte nicht kontern und die Konkurrenz reihte sich trotz Steigerung hinter ihr ein.
Konkurrenz verpokerte sich
Im letzten Versuch pokerten sich die Konkurrentinnen nun gegenseitig hoch und scheiterten reihenweise an ihren Lasten. Ziegler zögerte ihre 182,5 Kilogramm bis zum Schluss heraus. Dieses Gewicht war an diesem Tag leider noch zu schwer.
Aber schon mit den 175 Kilogramm aus dem Zweitversuch konnte ihr der Vizemeistertitel bei diesen deutschen Meisterschaften hinter der Nationalkader-Athletin Helena Decker aus Köln nicht mehr genommen werden.
Mit einem Total von 390 Kilogramm gab es Silber für Ziegler, die sogar die Norm für den Nationalkader bei ihren ersten deutschen Meisterschaften übertraf. Über den großartigen Erfolg der Kraftsportlerin Julia Ziegler frette sich auch ihr Trainer Marc Polster.