Hohe Hürde für den Rekordmeister
Judo-Bundesliga: Spitzenreiter TSV Abensberg darf sich bei Verfolger TSG Backnang keinen Ausrutscher erlauben

20.06.2024 | Stand 20.06.2024, 14:41 Uhr |

Die Judoka des TSV Abensberg (l.) packen mit TSG Backnang und JC Leipzig binnen einer Woche zwei Topduelle an. Foto: Abeltshauser

Die Judoka des TSV Abensberg sind am Samstag bei der TSG Backnang im Gipfeltreffen der Judo-Bundesliga Süd gefordert. Der Bundesliga-Rekordmeister und Tabellenführer der Staffel Süd steht im Kräftemessen auf Augenhöhe unter Zugzwang.

Mit einem Sieg haben die Babonen die Hände dran am Ticket für die Final-Four-Teilnahme. Bei einer Niederlage sinken die Chancen auf Bundesligatitel Nummer 24 rapide. Am 29. Juni endet für Abensberg die Bundesliga Süd mit dem Heimkampf gegen den drittplatzierten JC Leipzig. Die Ausgangslage im Kampf um einen der ersten beiden Plätze lässt kaum Spielraum zu: „Wir haben uns zum Auftakt der Saison ein Unentschieden gegen JSV Speyer geleistet, jetzt haben wir die beiden Topteams Backnang und Leipzig vor der Brust – wir müssen diese Kämpfe um jeden Preis gewinnen, sonst wird es haarig“, so Abensbergs Cotrainer Manuel Scheibel. Nach vier Kampftagen hat der TSV Abensberg sieben Punkte auf dem Konto.

Dreikampf um zwei Final-Four-Tickets

Backnang folgt mit sechs Zählern aus drei Begegnungen. Dahinter lauert JC Leipzig (5, 3). Zunächst liegt der Fokus auf dem Auswärtskampf in Backnang. Die Gastgeber sind im Herren-Judo bezüglich Bundesligatitel (noch) ein unbeschriebenes Blatt – die Damen feierten hingegen in den letzten drei Jahren drei nationale Meisterschaftsgewinne.

Allerdings hat sich bei der TSG zur neuen Saison geballte Judo-Power versammelt: Backnang hat sich nach dem Rückzug von Meister Esslingen mit Kämpfern aus dem Pool der Esslinger verstärkt. „Die bisher lupenreine Bilanz der TSG Backnang kommt nicht von ungefähr“, so Scheibel. Nach dem Rückzug von Meister KSV Esslingen wanderten mit dem Sponsor auch starke Judoka zum neuen Mitfavoriten ab. Das Abensberger Trainergespann Radu Ivan und Manuel Scheibel erwartet in Backnang „eine extrem spannende Auseinandersetzung“.

Timo Cavelius bereitet sich auf die olympischen Spielen in Paris vor

Aufgrund der olympischen Spiele können beide Seiten nicht auf alle Topkämpfer zurückgreifen. Auf Abensberger Seite fehlt aus dem Bestand der nationalen Judoka Timo Cavelius (bis 81 Kilogramm), der sich für Paris 2024 qualifiziert hat und sich auf den Kampf um Edelmetall vorbereitet. Erschwerend kommt beim TSV hinzu, dass mit Lukas Vennekold (Kreuzbandriss) ein weiterer Spitzenkämpfer in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm ausfällt. Die Lösung liege laut Scheibel auf der Hand: „Die Jungen müssen eben helfen.“

Gegen TSG Backnang ist Flexibilität gefordert

Flexibilität sei auch an anderen Stellen verlangt: „In einer Olympiasaison haben wir weniger Zugriff, auch speziell auf unsere internationalen Athleten“, so Scheibel. Allerdings hätten sich mit diesen Problemen auch die Gegner auseinanderzusetzen. Die Babonen sehen sich von einem „hoch dekorierten Kader“ gefordert. Vor dem Auswärtskampf mit Finalcharakter möchten sich die Abensberger Coaches nicht zu tief in die Aufstellungs- und Taktiktafeln schauen lassen.

Gute Mischung aus nationalen und internationalen Judoka

In der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm kann der TSV mit Falk Petersilka und Kilian Kappelmeier auf deutsche Spitzenathleten zurückgreifen. In der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm ist mit dem Einsatz des deutschen Meisters Johann Lenz zu rechnen. Mit Kevin Abeltshauser (bis 73 Kilogramm) und Patrick Weisser (66 Kilogramm) habe man weitere hungrige Topathleten am Start. „Damit bieten wir einen guten nationalen Stand. Im Verbund mit den internationalen Kämpfern nehmen wir die Herausforderung in Backnang an“, so Scheibel.

ro