Endlich wieder das Finale um die deutsche Meisterschaft erreichen – davon träumen die Baseballer der Guggenberger Legionäre seit acht Jahren. Nun starten die Regensburger einen neuen Anlauf. Die Bundesliga-Playoffs beginnen und am Samstag und Sonntag gastieren jeweils um 14 Uhr die Cologne Cardinals in Schwabelweis.
Die Kölner schlossen die reguläre Saison mit einer Bilanz von 5:19-Siegen im Norden ab. Die Oberpfälzer hingegen feierten 22 Siege und verloren nur acht Mal. Die Favoritenrolle im Aufeinandertreffen des Südmeisters gegen den Nordvierten ist also klar verteilt.
Hinter den Legionären liegt bereits bis hierher eine bewegte Saison. Im European Champions Cup und in der Bundesliga bot das Team von Trainer Martin helmig meist hohes Niveau. Dem großen Dauerrivalen Heidenheim zogen die Regensburger nach und nach davon. Bewegung gab es vor und vor allen Dingen auch noch während der laufenden Spielzeit im Kader des fünfmaligen Meisters, der 2013 seinen letzten Titel gewann.
Prunkstück Werferriege
Die runderneuerte Mannschaft präsentierte sich abgeklärt. Die Winterneuzugänge aus der Bundesliga, Terrell Joyce und Marlon Jimenez schlugen ebenso ein wie Antonio Torres. Der US-Amerikaner mit griechischem Pass ist wohl der Glücksgriff unter all den neuen Offensivkräften. Mit einem Schlagdurchschnitt nahe der Marke von .500 ragt der Catcher in der Südstaffel heraus. „Unser Team ist stark, das wissen wir. Wir haben viel investiert, um die Mannschaft so zusammenzustellen. Jetzt gilt es, dies zurückzu-zahlen“, fordert Helmig.
Das Prunkstück in diesem Jahr ist wahrscheinlich die Werferriege. Hier feilte Coach Helmig bis in die zweite Saisonhälfte hinein an seiner Rotation. Mit Scott Harkin hatte man auch hier schon im Winter einen Hochkaräter an Land gezogen. Dies entging jedoch auch dem asiatischen Markt nicht, so verließ „Shark“ die Legionäre wieder. Nun ist Kieran Lovegrove das Ass unter den Werfern. Der Südafrikaner spielte lange Jahre in den US-Minor-Leagues und kratzte an der Tür zur großen Major League Baseball (MLB). Der spanische Europameister Pablo Guillen ist ein weiterer Star im hervorragenden Aufgebot von Pitching Coach Michael Wäller. Noah Zavolas, Aljo Sujak, Patrick Mitchell un der deutsche Nationalspieler Joe Cedano de Leon sind ebenfalls namhafte Kräfte. „Natürlich haben wir in diesem Jahr sehr viele Optionen. Aber die werden wir auch brauchen“, sagt Martin Helmig.
Regensburg klarer Favorit
Gegen die Cologne Cardinals gehen die Legionäre als klarer Favorit ins Rennen. Hinter dem Toptrio Bonn, Paderborn und Hamburg ergatterten die Rheinländer das vierte Playoff-Ticket vor den Dohren Wild Farmers. Dennoch warnt Helmig: „Wir müssen genauso abliefern wie in jedem anderen Spiel auch, um das Halbfinale zu erreichen. Wenn wir das zeigen, was wir können, wird uns das gelingen. Dann sehen wir weiter.“
Für den Traditionsklub aus Köln ist es die erste Viertelfinalteilnahme seit 2008. Damals unterlag der Meister von 1990 mit 0:3 gegen die Legionäre. In den 2000er-Jahren war das Duell der beiden Domstädte so wie der jour fixe in der ersten K.-o.-Runde. Von 2003 bis 2008 trafen sich die Legionäre und die Cardinals jährlich – und immer setzten sich die Regensburger durch. Das knappste Resultat erreichten die Kölner 2006, als sie mit 2:3 in der „Best-of-five“-Serie unterlagen.
In diesem Jahr wird das Team von Bundesliga-Legende Alex Baham trainiert, der auch zum Coaching Staff der Nationalmannschaft gehört. Die Spiele drei sowie eventuell vier und fünf um den Einzug ins Halbfinale finden am Samstag/Sonntag, 10./11. August dann in Köln statt. Die ersten drei Spiele der Runde der letzten vier werden am 24./25. August ausgetragen. Gegner werden dann entweder die Haar Disciples oder die Untouchables Paderborn.
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