Im Sommer 2023 ein Umbruch, ein Jahr darauf ein erneuter: In Summe haben die Handballfrauen von Bezirksoberligist SG Regensburg einen Totalumbruch inklusive Trainerwechsel hinter sich. Von den einstigen Leistungsträgern ist nahezu niemand mehr an Bord. Den Umbruch zu bewerkstelligen hatte zunächst Trainer Matthias Meichel, seit einem Dreivierteljahr sein Nachfolger Jürgen Heubeck.
Nach dem zweiten Rückrunden-Spieltag rangiert der Ex-Landesligist (bis 2016/17) auf dem fünften Platz. Weder mit Sichtweite nach oben noch nach unten. „Unser Saisonziel war, vorne dabei zu sein, aber wir hatten so viele und vor allem lange Ausfallzeiten von kranken Spielerinnen – das hat uns immer wieder zurückgeworfen“, begründet Heubeck den großen Rückstand zu einem mittelfränkischen Spitzentrio.
Ein Anruf beendet de Pause
Jürgen Heubeck feierte seinen größten Erfolg als Coach im Mai 2023: der Aufstieg mit der SG Mintraching/Neutraubling in die 3. Liga. Es folgte eine Pause, die mit einem Anruf von SG-Vorständin Kerstin Riedmüller endete. „Ich bin hingefahren und habe mir das mal angeschaut“, erinnert sich Heubeck. Es sei extra ein Training vor dem Beginn der Vorbereitung angesetzt worden. „Ich war recht begeistert von den Mädels, die haben einen sehr willigen und geschlossenen Eindruck gemacht.“ Seitdem pendelt der 72-Jährige von Winkelhaid an die Alfons-Auer-Straße.
Für die Vorbereitung musste er nur einen Teil organisieren, nur um die Testspiele habe er sich gekümmert. Und: Für eine BOL-Mannschaft sei das Programm schon sehr zapfig gewesen: „Wir haben bis zu viermal in der Woche trainiert.“ Einzig die Pechsträhne mit am Ende gleich fünf benötigten Torfrauen hat gestört. Dennoch war es für Heubeck eine „hervorragende Vorbereitung“.
„Hervorragend geführter Verein“
In Bezug auf die Weiterentwicklung zieht er ein durchwachsenes Fazit: „Wir haben zusätzliche Spielzüge eingeübt, aber in der Abwehr sind wir noch nicht da, wie ich mir das vorstelle“. Vorigen Samstag beim 32:17-Sieg bei Schlusslicht SG Rohr/Pavelsbach habe er erstmals in einer Partie mit einer 5:1-Abwehr spielen lassen. Am Samstag gastiert um 15.30 Uhr der Vorletzte HC Hersbruck. Wenn es der Spielverlauf hergibt, folgt der nächste Praxistest.
Kerstin Riedmüller fühlt sich bei der Wahl des Trainers bestätigt: „Jürgen bringt wahnsinnig viel Erfahrung mit und konnte in kürzester Zeit jede Spielerin und somit die ganze Mannschaft voranbringen und formen.“ Als Trainer ist Heubeck seit 44 (!) Jahren in der Oberpfalz und in Mittelfranken unterwegs, hat also schon viele Stationen hinter sich. „Die SG ist ein hervorragend geführter Verein“, ist der Haudegen angetan. Es würden viele Leute dazuhelfen, jeder habe einen festen Zuständigkeitsbereich. „So etwas habe ich nur in Sulzbach erlebt.“