Gerade zu Saisonbeginn ist es ein schwieriges Unterfangen, die womöglich noch sehr gegensätzlichen Ergebnisse der Konkurrenz einzuordnen. In dieser Zwickmühle befinden sich die Handballfrauen von Zweitligist ESV 1927 Regensburg vor der Dienstfahrt (Anwurf 19 Uhr) am heutigen Samstag zu Union Halle-Neustadt.
Der Bundesliga-Absteiger deklassierte zum Start den Vorjahressiebten HL Buchholz-Rosengarten mit 40:28, handelte sich jedoch am vorigen Samstag beim letztjährigen Vierten TG Nürtingen eine deftige 25:36-Abfuhr ein.
Trainer Goldbach warnt vor Qualität der Gegnerinnen
ESV-Trainer Bernhard Goldbach hat beide Spielvideos analysiert – die erste Erkenntnis: „Halle-Neustadt hat gegen Buchholz ein unglaublich tolles Tempospiel aufgezogen und das Spiel locker nach Hause gebracht.“ Seine zweite Erkenntnis: „In Nürtingen haben sie die Torfrau warmgeworfen und sind noch dazu oft am Aluminium gescheitert.“ Nürtingen habe sich in einen wahren Rausch gespielt, vielleicht hätte Halle-Neustadt den Gegner einfach unterschätzt. „Für uns ist das Ergebnis nicht gut, die werden umso mehr alles daransetzen, die Scharte wieder auszuwetzen“, ist der Sportliche Leiter Robert Torunsky auf eine Reaktion gefasst.
Im Frühjahr wurden die Wildcats angesichts der Verkleinerung des Oberhauses ein Opfer des verschärften Abstiegs. Erst im Schlussspurt wurde Halle-Neustadt von Sachsen Zwickau noch abgefangen. Nach vier Jahren in Liga eins ging es wieder zurück ins Unterhaus, zehn Spielerinnen verließen daraufhin den Verein. Fünf Neuzugänge wurden Land gezogen, davon bringt ein Trio internationale Erfahrung aus Schwenden, Ungarn und Österreich mit. Goldbach hat den Personalwechsel abgewogen und kommt zum Urteil: „Halle-Neustadt will aufsteigen.“
Sauberes Angriffsspiel gefordert
Der Coach weiß eben anhand der Videos, was auf seine Mannschaft zukommt: „Die wollen uns locken, dass wir über die Mitte angreifen und sie dort ihre körperliche Überlegenheit nutzen.“ Das Wichtigste sei, wie schon gegen Ketsch, wenig Ballverluste gegen die groß gewachsen Abwehrspielerinnen zu produzieren. „Kein zu hohes Risiko eingehen, die Angriffe sauber ausspielen und trotzdem den Mut beigehalten“, fordert Goldbach. Diesen Spagat hinzukriegen sei die größte Herausforderung. Keine Gegenstöße zulassen, sondern den Gegner in den Positionsangriff zu zwingen.
In Sachsen-Anhalt fehlen Routinier Nicole Lederer (verhindert) und die 16-jährige Leni Goldbach (spielt in der Regionalliga-Mannschaft) sowie die langzeitverletzten Sophia Peter und Mia König.
Zu den Kommentaren