Die Bunkerboys legen los
ESV Regensburg will in der Oberliga im Mittelmaß mitschwimmen – Auftakt gegen Mitaufsteiger

19.09.2024 | Stand 19.09.2024, 7:00 Uhr |
Gerd Winkler

Im Frühjahr sind die ESV-Herren (blau) aufgestiegen – nun beginnt für sie die neue Saison in der fünftklassigen Oberliga. Foto: Brüssel

Im April sind die Handballer des ESV 1927 Regensburg in die Landesliga aufgestiegen und spielen nun in der Oberliga Nord. Oberliga Nord? Der Bayerische Handballverband hatte sich dazu entschlossen, den Klassen auf Verbandsebene ein neues Etikett zu verpassen. Die Bayernliga firmiert nun als Regionalliga Bayern und die Landesligen eben als bayerische Oberligen.

Den Bunkerboys ist das herzlich egal, Hauptsache, man hat die lästige Bezirksoberliga nach jahrelangen vergeblichen Anläufen hinter sich gelassen. Am Samstag um 19 Uhr geht es um die ersten Punkte in der Oberliga, wenn der in Heilsbronn und Lichtenau beheimatete Mitaufsteiger SG Kernfranken an der Dechbettener Brücke aufschlägt.

Ein hartes Stück Arbeit

Bei Trainer Roy Müller ist „die Vorfreude groß, dass es nach drei Monaten Vorbereitung endlich losgeht.“ Er sei schon ein wenig angespannt: „In der BOL hatten wir vier, fünf Mannschaften, gegen die wir an die Leistungsgrenze gehen mussten. Jetzt wird das jede Woche der Fall sein“, ist er sich sicher. „Der Klassenerhalt wird ein hartes Stück Arbeit, wir wollen im Mittelmaß mitschwimmen.“

Wie schwer es sein kann, die Klasse zu halten, davon kann der abgestiegene Lokalrivale SG Regensburg II ein Lied singen. In der Vorsaison wäre ein ausgeglichenes Punktverhältnis nötig gewesen, um den Abstieg zu verhindern. In der Zwölfer-Liga steigt am Ende ein Drittel der Teams ab. Je nach Abstiegsszenario in der 3. Liga muss womöglich der Tabellenachte in die Relegation oder ist sogar der fünfte Direktabsteiger.

Vorteilhaftes Auftaktprogramm



Abteilungsleiter Dieter Müller „freut sich für die Burschen, die haben sich die Oberliga verdient.“ Die Klasse zu halten, wäre ein Riesenerfolg. „Optimal ist, dass wir einen so großen Kader haben, das gibt dir eine gewisse Sicherheit“, so Müller zum 18er-Kader. „Unser Auftaktprogramm ist hilfreich, wir spielen gegen zwei Aufsteiger – die musst du schlagen“, fordert er. Am Samstag gibt Kernfranken sein Stelldichein, zwei Wochen später gastiert der SV Michelfeld. Dazwischen macht sich der ESV auf den Weg zum Vorjahressiebten HSC Bad Neustadt.

Zur Aufstiegsmannschaft dazugesellt haben sich die Neuzugänge Adrian Meta (Rückraum), Matteo Groß (Außen) und Frederik Kuhn (Kreis), die zuvor für die SG Regensburg II aufgelaufen sind. Des Weiteren haben Fabian Szamaitat, (Rückraum/HSG Weiden), Tino Fabris (Rückraum/ Doppelspielrecht A-Jugend HC Sulzbach) und Vincent Deml (Außen/TB Roding) die Eisenbahner verstärkt. Quasi ein halber Neuzugang ist der Ex-Rodinger Marcel Elgeti, der vor einem Jahr zum ESV stieß, aber gesundheitsbedingt nur wenig spielte. Nun ist der Halblinks wieder auf dem Weg zur Vollbelastung.

Ein Spielertyp fehlt

Indes befinden sich Torhüter Maximilian Miersch und Kreis Andreas Bayer nur noch im Stand-by-Modus, während Linksaußen Florian Mertens studiumsbedingt Regensburg verlassen hat. Aktuell fehlen zudem die nach Verletzungen im Trainingsaufbau befindlichen Lukas Herzberg und Valentin Janis.

Mit der Vorbereitung starteten die Bunkerboys bereits Mitte Juni. Im Fokus standen über den Sommer zwei Themen: das Gewöhnen an das in der BOL verbotene Harzen und das Entgegensteuern des Größennachteils im Rückraum. „Wir haben keinen klassischen Distanzwerfer, da müssen wir Lösungen finden“, so Müller. Es brauche gute Spielzüge und ordentliche Sperren am Kreis, um seitlich eine Überzahl herzustellen.

Zu den Kommentaren