Mit zwei überraschenden Siegen drehten die Bundesliga-Schützen von Eichenlaub Saltendorf am Abschluss-Wochenende der Saison noch einmal auf. Gegen den Gastgeberverein, die FSG Dießen, und dem Finalteilnehmer SSV Kronau gab es jeweils 3:2-Siege.
Die Saltendorfer hatten den Ligaverbleib mit sechs Mannschafts- und 21 Einzelpunkten bereits vor dem Wettkampf gesichert. Obwohl Julia Moser (krankheitsbedingt) und Andi Preis (Studium) nicht zur Verfügung standen, konnten sie deshalb dennoch gelöst und ohne Druck in die Partie gegen die ebenfalls gesicherte FSG Dießen gehen. Technische Probleme der Anlage verzögerten den Start des Wettkampfs jedoch allerdings um knapp zwei Stunden.
Blamauer unterliegt
In der Paarung eins hatte es Saltendorfs Österreicher Nikolaus Blamauer mit dem bärenstarken Inder Mane Shahu zu tun. Mit 397 Ringen erzielte Blamauer zwar wieder das beste Ergebnis der Saltendorfer, doch es reichte nicht, den Dießener mit seinen vollen 400 Ringen in Gefahr zu bringen. Keinen guten Tag erwischte dann Anna Haberhauer in der Paarung zwei gegen den Olympiateilnehmer Maximilian Ulbrich. Schon in der ersten Serie musste sie einem Rückstand hinterherlaufen, den sich Ulbrich mit seiner Routine nicht mehr nehmen ließ. 391:396 hieß es am Ende, was den zweiten Einzelpunkt für Dießen bedeutete. Spannend machten es die beiden Schnellschützen Sabrina Hößl und Alisa Zirfaß. Die Führung wechselte bis zur letzten Serie mehrmals hin und her. Zirfaß ging mit 394 Ringen ins Ziel, Saltendorfs Hößl verwaltete ihren leichten Vorsprung in der letzten Serie und sicherte mit 395 Ringen den Punkt für Eichenlaub. Gut aufgelegt präsentierte sich auf der „Vier“ Saltendorfs Victoria Müller. Auf hohem Niveau schoss sie als Schnellste hervorragende 396 Ringe. Ihr Kontrahent Stephan Sanktjohanser hatte mit seinem 391 Ringen von Beginn an nur das Nachsehen. Es stand somit 2:2. Der entscheidende Punkt musste in der Partie Nummer fünf zwischen Saltendorfs Helmut Kächele und Nele Grimm fallen. Kächele spulte sein Schussprogramm wie in alten Zeiten herunter, baute sich zur dritten Serie einen Drei-Punkte-Vorsprung aus und holte mit seinem besten Saisonresultat von 396 Ringen den entscheidenden dritten Einzelpunkt.
In der Sonntagspartie brauchte der SSV Kronau einen Sieg für die Finalteilnahme. Für Saltendorf ging es nur noch darum, die Saison anständig abzuschließen. Die Kronauer waren sichtlich nervös: Nach zehn Minuten lagen die Saltendorfer in drei Partien vorne. Im weiteren Verlauf führte Eichenlaub sogar mit 5:0, ein weiterer Sieg für Saltendorf zeichnete sich immer mehr ab. Sabrina Hößl auf der „Drei“ leistete sich mit einer 97 in der dritten Serie einen kleinen Durchhänger, den ihre Gegnerin Nele Stark für sich nutzte und mit 397:394 den Punkt für Kronau holte. Sichtlich mit ihren Emotionen zu kämpfen hatte Victoria Müller: Bei ihrem allerletzten Bundesliga-Auftritt für Eichenlaub Saltendorf gelangen ihr noch einmal 394 Ringe, die ihre Kontrahentin Lana Wurster mit 396 überbot. Das war es dann aber schon für die Kronauer. Nikolaus Blamauer zeigte mit fast perfekten 399 Ringen gegen Annabella Lotter (396 Ringe), wer in Paarung eins das Sagen hatte. Auch Anna Haberhauer steigerte sich zum Vortag und setzte sich mit 396 Ringen gegen die Nationalkaderschützin Larissa Wegner (395) durch. Zu guter Letzt nutzte Helmut Kächele die Gunst der Stunde gegen die schwach startenden Colin Fix und holte den notwendigen Siegpunkt mit 394:391. Dennoch reichte es am Ende für die Kronauer zum Einzug ins Finale nach Rotenburg an der Fulda, da ihr direkter Konkurrent, der Bund München, seinen Wettkampf gegen FSG Dießen auch nicht gewinnen konnte.
Voll und ganz zufrieden
Anschließend zog Eichenlaub-Teamleiter Uwe Wachter Bilanz: „Mit den zwei tollen Siege und dem achten Tabellenplatz sind wir voll und ganz zufrieden. Mit über 1975 im Schnitt haben wir unser bestes Mannschaftsergebnis seit der Zugehörigkeit in der Liga erzielt. Damit liegen wir sogar über dem Ligadurchschnitt (1972) und das zeigt uns, dass wir in der Breite des Kaders sehr homogen aufgestellt sind. Allerdings sehen wir auch den Trend der Topvereine – sowohl im Norden als auch im Süden, die die Schallmauer von 1980 regelmäßig überschreiten und selbst 1990 Mannschaftsringe keine Seltenheit mehr geworden sind.“
Am kommenden Wochenende steht für die Saltendorfer die Qualifikation für die Europameisterschaften im Februar in Osiek an. In der Vorausscheidung im Dezember setzte sich bei den Juniorinnen Anna Haberhauer an die Spitze der Liste der besten acht. Drei Qualifikanten davon dürfen sich auf das EM-Ticket freuen. Für die Verantwortlichen gilt es nun, einen schlagkräftigen Kader für das nächste Jahr aufzubauen. Nachdem einige Schützen das Ende ihrer Karriere bereits angekündigt hatten, soll mit Talenten aus den eigenen Reihen der Neuaufbau starten.