Um ein Haar wäre der Start in die Playoffs der 1.Baseball-Bundesliga für die Guggenberger Legionäre völlig in die Hose gegangen. Doch am Ende kamen die Regensburger mit einem blauen Auge davon und siegten im zweiten Aufeinandertreffen mit den Cologne Cardinals deutlich. Zuvor unterlagen die Hausherren gegen den Nordvierten in Spiel eins der „Best-of-Five“-Serie relativ emotionslos.
An diesem Wochenende geht die Reise zur Entscheidung nun nach Köln. Am Samstag (14 Uhr) und Sonntag (ab 12 Uhr) gastieren die Oberpfälzer am Rhein. Wer sich zuerst zwei weitere Siege sichert, zieht ins Halbfinale ein. Die Entscheidung fällt spätestens in einem möglichen fünften Spiel am Sonntagnachmittag.
Mit viel Lobeshymnen im Gepäck startete das Team von Trainer Martin Helmig in die alles entscheidende Saisonphase. Schnell mussten die Hausherren jedoch feststellen, dass der Gegner aus dem Rheinland nicht vor Ehrfurcht erstarrt. Gegen Legionäre-Werfer Noah Zavolas legten die Kölner immer wieder vor, ließen sich dabei weder vom Homerun von Elias von Garßen noch von der Einwechslung Pablo Guillens auf dem Werferhügel beeindrucken. Am Ende fehlte den Oberpfälzern der Punch – irgendwie war die Selbstverständlichkeit, mit der das Topteam der Südstaffel während der Saison auch spät im Spiel Rückstände noch umbog, auf einmal nicht mehr da. So gab es im Regensburger Lager am vergangenen Samstagabend viele lange Gesichter zu sehen.
Auch am Sonntag dauerte es, ehe die Trotzreaktion folgte. Erst nach einem neuerlichen 0:4-Rückstand im ersten Inning zündete die Angriffsformation der Schwabelweiser. Mit elf Runs in den folgenden beiden Abschnitten waren – zumindest in diesem Aufeinandertreffen – die Verhältnisse schnell geklärt. Alles in allem dürfen sich die Legionäre in der Ferne aber wohl nicht noch einmal so präsentieren. Sonst könnte auch dieses Jahr schnell in einer dramatischen Enttäuschung enden.
„Es bringt nichts, in der regulären Saison erfolgreich zu sein, wenn du in den Playoffs nicht liefern kannst“, weiß Routinier Matt Vance. Der Regensburger Rekordspieler hat in den vergangenen Jahren einige Enttäuschungen miterlebt. Daher hält der US-Amerikaner auch gar nichts von vorzeitigen Freudensprüngen. Vance stellt klar: „Es ist immer schwer, Mannschaften über die Jahre zu vergleichen. Das aktuelle Team ist wahrscheinlich schon eines der stärksten, in dem ich Regensburg gespielt habe. Aber wir haben noch nichts erreicht. Wir sind Südmeister, das war Schritt eins und ist natürlich wichtig. Ich habe allerdings auch in einem Legionäre-Team gespielt, das viermal in Folge Meister geworden ist. Wenn diese Mannschaft da mitreden will, müssen wir auch in den Playoffs erfolgreich sein.“
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