Niederlage im Europapokal-Finale
Die Legionäre-Baseballer verpassen auch die dritte Titelchance

29.09.2024 | Stand 29.09.2024, 18:30 Uhr |
Matthias Ondracek

Die Enttäuschung stand den Legionären (hier Alexander Schmidt) ins Gesich geschrieben. Foto: Christian Brüssel (3)

Die Guggenberger Legionäre bleiben im Jahr 2024 titellos. Im Finale um den European Champions Cup unterlagen die Regensburger vor heimischer Kulisse am Samstag gegen den tschechischen Meister Draci Brno mit 3:6. Für die Oberpfälzer endet mit der Niederlage in der europäischen Baseball-Königsklasse die Saison ohne Erfolgserlebnis. Sowohl in der Bundesliga als auch im Deutschlandpokal waren die Schwabelweiser im Halbfinale gescheitert.

Durch die Pleite im Europapokal-Endspiel verpasste das Team von Trainer Martin Helmig auch eine historische Chance. Noch nie konnte eine deutsche Mannschaft den Titel im höchsten kontinentalen Wettbewerb gewinnen. Zuletzt scheiterten die Bonn Capitals 2021 im Finale gegen Parma.

Das Aufeinandertreffen mit dem frisch gebackenen Champion der tschechischen Extraliga war nicht nur aufgrund der sportlichen Wichtigkeit ein besonderes für die Oberpfälzer. Rekordspieler Matt Vance absolvierte nach 15 Jahren die letzte Partie seiner Karriere. Im Vorfeld des Endspiels huldigten zahlreiche Mitspieler, Ex-Teamkollegen sowie Fans und Unterstützer der Vereinsikone. Letztlich sollte Vance die Krönung seiner Laufbahn aber genauso verwehrt bleiben wie seinem Team die Rehabilitierung für das neuerliche bittere Playoff-Halbfinal-Aus in der Liga.

Guter Start verpufft

Dabei fanden die Gastgeber, die sich als Vorrunden-Erster das Heimrecht für das Finale in Regensburg erspielt hatten, gut in die Begegnung. Alex Schmidt eröffnete die erste Angriffschance der Regensburger mit einem Hit. Nach einem Opferschlag von Vance erreichte der Nationalspieler die dritte Base und markierte schließlich auf einen Single von Marlon Jimenez die 1:0-Führung. Draci jedoch glich mit nur einem Schlag aus: Martin Cervinka hämmerte den Ball zum Solo Homerun über die Spielfeld-Begrenzung.

Die Schwabelweiser hielten sofort dagegen und holten sich im direkten Gegenzug die Führung zurück. Zunächst überquerte Antonio Torres die Homeplate, kurz darauf folgte Schmidt, der von Teamkapitän Vance bei seinem letzten großen Auftritt in der Armin-Wolf-Arena ins Ziel geschickt wurde. Auf dem Werferhügel der Legionäre verteidigte Devon Ramirez den Vorsprung bis ins vierte Inning. Dann jedoch trumpften die „Drachen“ aus Brünn auf. Mit drei Runs drehten die Tschechen das Spiel. Für die Regensburger lief in der Folge nicht mehr viel zusammen. Zwar verbuchte der fünfmalige deutsche Meister in der Offensive zehn Hits und damit zwei mehr als der Kontrahent aus Brno. Zählbares konnte die Helmig-Truppe aber bis zum Ende der Begegnung nicht mehr verbuchen.

Draci zieht Kopf aus der Schlinge

Ihre beste Gelegenheit noch einmal zurückzukommen hatten die Legionäre im siebten Durchgang. Mit Schmidt und Vance erreichten die ersten beiden Schlagmänner die Bases. Draci zog den Kopf aber aus der Schlinge. Im neunten Spielabschnitt erhöhte der 25-malige Meister Tschechiens auf 6:3. Als Werfer hatten in der Zwischenzeit Nick Miceli, Joe Cedano de Leon sowie Rückkehrer Pablo Guillen Ramirez beerbt.

Bei der allerletzten Schlagchance stemmten sich die Oberpfälzer gegen die drohende Niederlage. Nach einem weiteren Treffer von Schmidt endete die Partie aber ohne weiteren Punkt für die Hausherren. Für die Legionäre nimmt somit auch der dritte Wettbewerb in diesem Jahr ein bitteres Ende.

Brno indes sicherte sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichten den Europapokal – eine Chance, die die Regensburger frühestens wieder in zwei Jahren bekommen. In der nächsten Saison vertreten Meister Bonn sowie die Heidenheim Heideköpfe als Sieger des Finales im Deutschlandpokal (8:4, 0:11, 11:6) gegen die Paderborn Untouchables die deutschen Farben.