Ziel für 2025 sind die Top 15
Die bewegte Saison des Regensburger Turners Maximilian Henning: Ein Dreifachsalto zum Saisonausklang

04.12.2024 | Stand 04.12.2024, 18:00 Uhr |

Der Regensburger Turner Maximilian Henning ist zufrieden mit seiner Saison und hat schon klare Ziele für 2025. Foto: Michael Soller

Das Beste kommt zum Schluss: Am letzten Wettkampftag der 2. Bundesliga Süd im Turnen geht der Regensburger Maximilian Henning als dritter Starter des KTV Ries im Wettkampf gegen die TG Hanauerland in Rheingau an die Ringe. Seine Übung verläuft reibungslos. Zum Abschluss holt er noch einmal Schwung und tritt mit einem dreifachen Rückwärtssalto den Weg zurück auf die Matte an.

„Das war schon ein unbeschreibliches Gefühl“, sagt Henning, der als einer von nur wenigen Turnern weltweit den Dreifachsalto an den Ringen und dem Reck zum Abgang turnt. Verletzungsbedingt war ihm eben dieser Abgang gerade an den Ringen jedoch lange Zeit nicht möglich.

Das Gastspiel in Rheingau, 20 Kilometer von Straßburg entfernt, bildete den Abschluss einer ereignisreichen Saison für den 25-Jährigen Physikstudenten, der einst durch seinen Vater zum Turnen gekommen und ihm seither treu verbunden ist. Den Anfang machte die bayerische Meisterschaft im Mai, bei der sich Henning im Mehrkampf einen fünften Platz von 26 Teilnehmern erturnte und sich die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in Frankfurt sicherte. Dazu sicherte er sich an Pauschenpferd (3.), Reck (3.) und Ringen (2.) einen Platz auf dem Podium.

Olympia verändert Wahrnehmung

Die Finals standen heuer im Zeichen der Olympischen Spiele von Paris, da sie den Athleten die erste Chance boten, sich für die Wettkämpfe zu qualifizieren. Auch das mediale Interesse sei ein anderes, berichtet Henning. Geräte auf Podesten, große Kameras vor Ort – „wenn man das nicht gewohnt ist, beeindruckt es schon enorm“, entsprechend sei auch eine gewisse Aufregung da. Einige der Teilnehmer kennen sich durch Trainingseinheiten und Wettkämpfe: „Man gönnt sich den Erfolg“, sagt Henning, „trotzdem ist man etwas ernster“. Für ihn wurde es letztlich Platz 25. „Etwas mehr“ habe er sich erhofft, so der Regensburger, aber insgesamt sei er „sauber durchgekommen“ und könne zufrieden sein.

Auf die Einzelwettkämpfe folgte die Mannschaftssaison. In der 2. Bundesliga treten dabei an sieben aufeinanderfolgenden Wochenenden immer zwei Teams an sechs Geräten gegeneinander an. „Persönlich lief es sehr erfolgreich“, sagt Henning, der an allen Wettkampftagen an jeweils vier Geräten zum Einsatz kam und die Saison als drittbester Scorer der Liga abschloss.

Insgesamt hatte seine Mannschaft, der KTV Ries in Nördlingen, allerdings mit mehreren verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen. In einer stark besetzten Liga bedeutete es Rang vier für das ambitionierte Team, in dem sich Henning mittlerweile gut eingelebt hat. „Ich fühle mich sehr wohl“, sagt er.

Gerade das Mannschaftsgefühl sei sehr ausgeprägt. Gemeinsam zu trainieren ist ob der unterschiedlichen Regionen, aus denen die Turner kommen, jedoch nur zwei bis dreimal pro Jahr möglich. Henning selbst trainiert meist in Pettendorf und einmal wöchentlich in Landshut, wo er bei der TGL beste Voraussetzungen hat.

Erstmal ist es ruhiger

Bis zum Jahreswechsel ist dabei allerdings erst einmal eine ruhigere Phase. Für die Turner „Zeit zu schauen, was man machen möchte“. Besonders heuer ist das wichtig, weil sich die Gewichtungen der einzelnen Übungen durch ein angepasstes Regelwerk ändern. „Man muss sich damit beschäftigen, um die bestmögliche Punktzahl zu holen“, sagt Henning.

2025 ist im Einzel erneut die deutsche Meisterschaft das Ziel, wenn möglich gekrönt mit einem Platz in den Top 15. Mit der Mannschaft will er in der Tabelle wieder „vorne mitkämpfen“: Der erste Platz würde den Aufstieg in die Bundesliga bedeuten.