Entscheidung in der Judo-Bundesliga
Alten Rivalen besiegt: Der TSV Abensberg bucht das Finalticket

30.06.2024 | Stand 01.07.2024, 10:49 Uhr |

Patrick Weisser (oben) beim entscheidenden Wurf gegen Radu Izvoreanu. Foto: Wolfgang Abeltshauser

Die Judomannschaft des TSV Abensberg hat es doch noch geschafft: Sie steht in der Finalrunde der Judobundesliga. Gegen einen alten Rivalen wurde es in der heimischen Josef-Stanglmeier-Halle jedoch noch einmal sehr eng.

Am Ende des allerletzten Kampfes in der Begegnung mit dem Judoclub Leipzig kauerte der Georgier Ilia Sulamanidze (bis 100 Kilo) noch einige Zeit nach seinem Ippen-Sieg gegen den ehemaligen deutschen Spitzenkämpfer Daniel Herbst auf der Matte. Der Kampf hatte dem Olympiastarter sichtbar Kraft gekostet, dabei hatte er denselben Gegner im ersten Durchgang noch deutlich besiegt.

Diesmal tat er sich aber schwerer, auch weil er gleich zu Beginn eine Strafe erhielt, weil er unachtsam war und mit beiden Füßen die Matte verlies. Letztendlich schaffte er aber kur vor Schluss noch den entscheidenden Wurf.

Der brachte dem TSV den erlösenden siebten Punkt zum 7:7 (Unterbewertung 70:64). Damit ist dem Rekordmeister der Einzug in die Finalrunde nicht mehr zu nehmen. Wer aus der Südstaffel noch dazukommt, entweder Leipzig oder die TSG Backnang, entscheidet sich aller Wahrscheinlichkeit nach im direkten Duell der beiden am 7. September in Backnang.

Sieg wäre in Abensberg möglich gewesen



„Es ist klar, dass es am Ende noch einmal eng werden kann“, sagte Trainer Radu Ivan wenige Sekunden, nachdem der Finaleinzug feststand. Wichtig sei, dass man das geschafft habe, deshalb sei es gut, so wie es ist. In seinen Augen wäre ein Abensberger Sieg möglich gewesen. Als er das sagte, blickte er nach eigener Aussage vor allem auf den Kampf des Tschechen David Pulkrabek, der für den TSV bis 60 Kilo auf die Matte stieg, und dem Mongolen Bilguun Dogsom, im zweiten Durchgang. Den entschied Letzterer nach Videocheck mit Ippon für sich. In Ivans Augen hätte man in dem Kampf durchaus auch andere Wertungen geben können.

Wichtig waren die Kämpfe von deutschen Stammkräften wie Patrick Weisser (bis 66 Kilo) und Johann Lenz (bis 90 Kilo), was auch der Trainer in seiner Analyse betonte. Weisser hatte es zuerst mit Radu Izvoreanu aus Moldawien zu tun. Der würde zu Olympia fahren, gäbe es in seinem Land nicht einen, der noch besser ist. Allerdings war der Moldavier gegen Weisser nicht wach, der fällte ihn nach nur 40 Sekunden mit einer Innensichel. Beim Kampf gegen den deutschen Hochschulmeister Nikita Marat Pak zeigte sich Weisser überlegen.

Lenz lieferte ab



Lenz besiegte zuerst Altmeister Hannes Conrad mit Wurf und Haltegriff nach relativ kurzer Zeit. Im zweiten Durchgang hatte er es mit Noah Zabel zu tun, der keine Chance hatte. Den siebten Punkt steuerte David Kupper (bis 60 Kilo) im ersten Durchgang Florian Pachel. Erst dachten alle, Kupper habe einen Ippon geschafft. Dann jedoch entschieden die Kampfrichter, dass der Leipziger die Situation mit dem Kopf abgefangen hatte, was nicht erlaubt ist. Er wurde disqualifiziert.

Gegen den ehemaligen Weltmeister über 100 Kilo Andy Granda aus Kuba hatte Falk Petersilka keine Chance. Der Abensberger war in die höhere Gewichtsklasse aufgerückt. Bis 73 Kilo besiegte der Leipziger Lennard Schlamberger Lucian Bors-Dumitrescu und Niko Menzl. Kevin Abeltshauser fehlte krankheitsbedingt.