Oberliga Staffel Nord
Chams Handballer lassen der SG Helmbrechts/Münchberg nicht den Hauch einer Chance

19.01.2025 |
Thomas Mühlbauer

Martin Rom steuerte vier Treffer bei zum 35:23-Heimsieg des Tabellenführers gegen den Tabellensechsten SG Helmbrechts/Münchberg. Foto: Simon Tschannerl

Die nächste Hürde genommen hat der ASV Cham mit dem überzeugenden 35:23 (16:9)-Heimsieg gegen die SG Helmbrechts/Münchberg.

Und nun hat man genau das erreicht, wovon man in der kurzen Winterpause geträumt hatte: zwei Topspiele in den nächsten 14 Tagen gegen die SG Rimpar II (A) und gegen den HBC Nürnberg (H). Auch nach dem 12. Spieltag hat sich tabellarisch nichts verändert, alle drei Spitzenteams haben ihre Spiele souverän gewonnen.

Taktikwechsel vergeblich

Die Zuschauer am Samstag in der Fraunhofer-Halle bekamen einen ganz starken und überzeugenden Auftritt der Vetrovec-Truppe zu sehen. Gleichzeitig sahen sie aber auch einen Gegner, der alles probierte und mehrmals im Spiel seine Taktik wechselte.

In den ersten Minuten spielte die SG Mann gegen Mann über das ganze Feld, was die schnellen Chamer Spieler wie Besta oder Wagener gnadenlos bestraften. Dann wechselte das Trainerduo Steinert/Seifert die Taktik, spielte bei eigenem Angriff Sieben gegen Sechs. Das führte zwar immer wieder zum Erfolg, doch gleichzeitig bestrafte der ASV dies meist mit der schnellen Mitte und einem Treffer ins leere Tor, da SG Keeper Hurt und Behrens gar nicht so schnell wieder in sein Tor zurücklaufen konnte. Und das ging so: Treffer SG – ASV-Goalie Bistrian holte blitzschnell die Kugel aus dem Netz, Lukas Steif wartete bereits am Mittelkreis und beförderte schließlich die Kugel mit enormer Präzision ins Netz.

Und vergab die SG Helmbrechts durch einen technischen Fehler den Ball im Angriff, und es brauchte ein spezielles Tor, dann war es die Sache von Petr Sedlak, der die Kugel über das ganze Feld ins leere Tor beförderte. An einem Abend, an dem vieles klappte, gab es auch den ein oder anderen Fehlwurf. So versuchte sich auch Keeper Marius Bistrian zweimal am leeren SG-Tor, doch beide Male scheiterte er. Aber der Chamer Schlussmann zeigte – wie die ganze Mannschaft – eine hervorragende Leistung und parierte viele Abschlüsse.

Der ASV fand schnell und gut in die Partie und ging, nachdem die SG zunächst mit einer offenen Deckung spielte, schnell mit 5:1 in Führung. Die SG musste schnell eine Rote Karte einstecken (7.). Roßner hatte bei einer Abwehraktion Simon Besta mit der Hand im Gesicht getroffen. Den Chamern war bereits in dieser frühen Phase des Spiels anzumerken, dass sie schnellstmöglich die Entscheidung suchen möchten. Die SG dagegen fand keine Mittel, um sich gegen die Abwehr des ASV entscheidend durchzusetzen.

ASV machte kaum Fehler

Im Chamer Angriff gab es zu jenem Zeitpunkt kaum Fehler, sodass der Vorsprung, unter anderem durch Rom Treffer in der 14. Minute schon 8:2 betrug. Die SG reagierte, stellte auf eine Sechs-zu-Null-Abwehr um, was dazu führte, dass der ASV etwas länger benötigte, um die Lücke im Abwehrverbund der Gäste zu finden.

Die SG Helmbrechts/Münchberg wechselte nun auch den Keeper. Behrens stand nun für Hurt im Kasten und konnte einige Chamer Würfe entschärfen. Allerdings änderte sich am Spielverlauf insgesamt wenig. Die SG schaffte es zu selten, sich gegen die gut stehende Abwehr der Hausherren durchzusetzen, gleichzeitig kam der ASV durch sehenswerte Pässe und Zuspiele immer wieder zu Treffern, sodass mit einem 16:9 die Seiten gewechselt wurden.

Zu Beginn des zweiten Abschnittes tat sich der ASV dann etwas schwerer, kleine Unkonzentriertheiten schlichen sich ein, sodass die SG den Rückstand Tor um Tor abbauen konnte. Durch zwei Treffer ihres Toptorschützen Ilijn kam die SG bis auf 19:15 (38.) heran. Die Chamer ließen die SG aber nicht näher herankommen. Die Gäste wollten es nun erzwingen und spielten in dieser Phase im Angriff wieder Sieben gegen Sechs, was der ASV gnadenlos bestrafte. Zwar trafen die Gäste immer wieder, postwendend schlug der Ball jedoch Sekunden später im eigenen Tor ein.

In der 45. Minute betrug der Chamer Vorsprung beim Stand von 25:18 wieder komfortable sieben Tore. Der ASV hielt die Konzentration hoch, wartete geduldig, bis sich die Lücke ergab und kam aus dem Rückraum durch Maier oder auch Kovarik immer wieder zum Erfolg. In der 53. Minute war die Partie beim Stand von 29:21 so gut wie entschieden.

Chams Trainer Jan Vetrovec wechselte nun einmal komplett durch, so spielte etwa auch Leo Meierhofer, der sich nicht nur durch einen verwandelten Siebenmeter, sondern auch mit einem Wurf aus dem Rückraum in die Torschützenliste eintragen konnte.

Am Ende feierte der ASV Cham einen 35:23-Heimsieg. In den kommenden beiden Spielen wird sich nun entscheiden, was die sehr gute Saison des ASV wirklich Wert ist.

Das sagt Chams Trainer Jan Vetrovec



„Der Gegner hat mit allen möglichen Varianten versucht, sei es die offene Spielweise oder die Manndeckung auf Simon Besta und Martin Kovarik, uns aus dem Konzept zu bringen. Wir haben aber auf alles die passende Antwort gefunden, und das zeichnet unsere Mannschaft eben aus. Natürlich haben wir durch das Spiel Sieben gegen Sechs, auch viele leichte Tore erzielt, aber das ist eben das Risiko bei dieser Spielweise. Wir haben das hervorragend bestraft. Mir war aber klar, dass die SG so etwas versuchen wird, weil sie im Sechs gegen Sechs gegen uns keine Chance gehabt hätten. Was mich aber neben dem Sieg auch freut, sind die beiden Tore von Leo Meierhofer, der sich in den letzten Wochen immer besser entwickelt und sich so die Spielzeit mehr als verdient.“