2. Handball-Bundesliga
Bunkerladies gleichen Konto aus: ESV 1927 Regensburg fünf Punkte vor Abstiegszone

08.12.2024 | Stand 08.12.2024, 16:26 Uhr |
Gerd Winkler

ESV-Spielerin Theresa Lettl muss sich ihrer Gegenspielerinnen erwehren. Foto: Andreas Nickl

Deutlich souveräner, als es das Ergebnis vermuten lässt, landeten die Handballfrauen des ESV 1927 Regensburg in ihrem 100. Zweitliga-Spiel einen 28:26 (16:9)-Erfolg gegen die HL Buchholz-Rosengarten. Mit einem späten 6:0-Lauf betrieben die Norddeutschen in der erneut ausverkauften Halle nur Schadensbegrenzung.

Mit dem dritten Sieg in Serie haben die Bunkerladies ihr Punktekonto ausgeglichen und sind auf Platz sieben geklettert. Nach einem Drittel der Saison beträgt der Abstand zur Abstiegszone fünf Zähler. Am Samstag fahren die Regensburgerinnen zur TG Nürtingen. Die Schwaben haben alle bisherigen fünf Heimpartien für sich entschieden.

„10:10 Punkte bei diesem schweren Programm ist sehr gut,“, kommentierte Trainer Bernhard Goldbach die Zwischenbilanz. Mit ein bisschen mehr Glück wären Zähler gegen Rödertal und Berlin möglich gewesen. „Mit Ausnahme des Lintfort-Spiels haben die Mädels in jedem Spiel überzeugt“, ließ Goldbach die zehn Begegnungen Revue passieren.

„Sind fast über dem Soll“

Der sportliche Leiter Robert Torunsky ist „sehr zufrieden, wir sind fast über dem Soll“. Man habe die zweitjüngste Mannschaft und viel Verletzungspech gehabt. „Gerade zu Hause haben wir sehr stark gespielt, vier aus fünf gewonnen. Eigentlich haben wir fünf Spiele gewonnen“, nimmt Torunsky Bezug auf die 25:26-Niederlage gegen die Füchse Berlin: „Im Schiedsrichter-Bewertungsbogen haben die Schiris eingeräumt, dass wichtige Entscheidungen falsch waren."

Neben den langzeitverletzten Carolin Hübner, Sarah Mustafic und Mia König fiel kurzfristig auch noch Sophia Peter aus. Der Rückraum-Mitte war zuvor im Spiel des Juniorteams ein Zahn ausgeschlagen worden. Wackelkandidatin Julia Drachsler konnte indes mitmischen. Buchholz-Rosengarten war mit den Ex-ESVlerinnen Lucia Kollmer und der verletzten Marleen Kadenbach angereist. Kadenbach war dennoch nah dran am Geschehen – auf der Bank als vierte Offizielle.

Die Bunkerladies starteten mit einer 3:0-Führung (3.), Nicole Lederer, Maxie Fuhrmann und Annalena Kessler hatten das Runde ins Eckige befördert. Buchholz-Rosengarten glich zum 5:5 (12.) das erste und letzte Mal aus. Die klare Führung zur Halbzeit nahm in den letzten neun Minuten Formen an, als dem ESV ein 5:1-Lauf gelang. Von den 16 Treffern gingen sechs auf das Konto von Franzi Peter. Bis dahin quittierten beide Mannschaften je vier Zeitstrafen, die Hälfte der Spielzeit war Überzahl oder Unterzahl angesagt.

Nach der Pause stellten die Trainer um: Regensburgs Halbspielerinnen traten jetzt früher heraus, die Gäste hantierten derweil mit einer 5:1-Defensive, der Einser agierte des Öfteren zwischen dem zweiten Kreis und der Mittellinie. Die Anpassungsschwierigkeiten nutzten die Luchse und verkürzten zum 12:17 (35.).

Es folgte ein 4:1-Lauf des ESV zum 21:12 (43.) – die frühe Vorentscheidung. Mit einem 4:0-Lauf verkürzte Buchholz-Rosengarten auf 21:16 (46.). Über 24:18 (49.) und 28:20 (55.) bogen die Blau-Schwarzen auf die Siegesstraße ein. Nun war der ESV arg fahrig unterwegs, das nutzten die Norddeutschen zur Ergebniskosmetik.

Schwächephasen ansprechen

Goldbach sah „phasenweise eine exzellente Spielfähigkeit: Wir haben den Ball gut laufen lassen und sind mit Tempo auf die Abwehr drauf“. Nach der Pause habe man zwei, drei Angriff gebraucht, um sich auf Buchholz‘ 5:1-Abwehr einzustellen. Ein Dorn im Auge waren indes die Schwächephasen. „Die gehören im Handball dazu, aber die waren zu intensiv. Innerhalb von kürzester Zeit machen wir ganz einfache Fehler.“ Das Thema werde noch ausführlich besprochen. „Du siehst halt, dass die neu formierte Mannschaft noch nicht so gefestigt ist“, fügte der Coach an.