Vier Wochen in den Sommerferien in Kanada verbringen und sich dabei voll auf den Sport konzentrieren. Dieses Abenteuer liegt hinter den Regensburger Schülerinnen Johanna Stockbauer und Sara Meckl vom Regensburger Ruder-Klub (RKK).
Die beiden Ruderinnen hatten sich im Frühsommer mit dem deutschen Junioren-Meistertitel im Vierer ohne Steuerfrau für die U19/U23-Weltmeisterschaften in St. Catherines, wenige Kilometer westlich der berühmten Niagara-Fälle, qualifiziert. Gemeinsam mit Sophie Egger aus München und Mia Tetiwa aus Nürnberg schafften sie dabei den Sprung ins A-Finale und schlossen die Wettkämpfe auf Rang fünf ab.
Trainingslager in Kanada
Bereits im Vorfeld der WM fand in Kanada ein mehrwöchiges Trainingslager statt. Die gemeinsame Zeit und das Aufeinandertreffen mit den Ruderern aus der ganzen Welt im Rahmen der Wettkämpfe sei besonders in Erinnerung geblieben, erzählt Meckl. Vor Ort wurden sie dabei sehr positiv aufgenommen: „Die Leute waren echt alle total und sehr aufgeschlossen und hilfsbereit“, ergänzt Trainerin Mira Moch.
Wie es sich anfühlt, bei einer Junioren-WM an den Start zu gehen, weiß die 24-Jährige genau. Von 2017 bis 2022 war sie viermal bei der WM-Endrunde ein Teil eines Jugend-Vierers. „Der Ablauf war mir jetzt nicht ganz neu“, dennoch achte sie in ihrer neuen Funktion auf andere Aspekte. „Als Trainerin hatte man nochmal eine andere Art der Anspannung“, erzählt Moch und führt weiter aus „ab dem Moment, in dem ich die Mädels dann immer rausgeschoben hab, konnte ich nichts mehr machen als nur noch Daumen drücken.“
Training an nahezu jedem Tag
Für Sara Meckl waren die Erlebnisse in Kanada „eine sehr tolle Erfahrung“, die sie motiviere, weiter zu machen, „um das Ganze noch mal zu erleben“. Um Leistungen auf diesem Niveau abrufen zu können, bedarf es einiger Vorbereitung. „Wir haben so gut wie jeden Tag Training“, sagt Meckl. Den Umfang mit der Schule zu kombinieren sei „manchmal schon eine Herausforderung“, mit einem guten Zeitmanagement jedoch machbar. Meckl und Stockbauer besuchen die zwölfte Klasse des Albertus-Magnus Gymnasiums. Für Meckl sei das Rudern „einfach eine tolle Sportart“. Man sei viel auf dem Wasser und in der Natur, dazu reize sie, „dass man sich immer weiter verbessern kann“, um dem perfekten Ruderschlag näherzukommen.
Der Trainingsalltag ist dabei durchaus vielfältig, erzählt Stockbauer. Im Sommer liege „der Fokus auf dem Wasser, also, dass man im Boot trainiert und da versucht, möglichst schnell zu werden“. Im Winter stehen Einheiten auf dem Ruderergometer sowie Laufetappen und Krafttraining auf dem Programm. An den Wochenenden geht es dennoch ab und an auf die Donau, um das Gefühl für das Boot nicht zu verlieren. Über einen langen Zeitraum die Motivation zu haben, kontinuierlich immer wieder zu trainieren, zeichnet laut Raban Schürmann vom Regensburger Ruder-Klub die beiden Schülerinnen aus.
So synchron wie möglich
Um im Rudern erfolgreich zu sein, gehe es laut ihnen neben Kraft und Ausdauer vor allem darum, als Team gut zusammenzuarbeiten und einen möglichst synchronen Schlag zu erzeugen. Jede Saison gibt es sechs Wettkämpfe, die die Ruderinnen so gut wie möglich absolvieren sollten, darunter auch die deutsche Meisterschaft.
Für Johanna Stockbauer und Sara Meckl bildete die Weltmeisterschaft den Jahresabschluss. Jetzt sollen die beiden 17-Jährigen „auch mal wirklich nichts machen, sich erholen und neue Motivation sammeln“, so Trainerin Mira Moch. Ab Oktober beginnt wieder die Vorbereitung. Ein Ziel haben die beiden bereits: „Wir versuchen auf jeden Fall, nächstes Jahr wieder zur WM zu fahren.“ Diese findet dann in Litauen statt.
Zu den Kommentaren