Obwohl die Handballfrauen von Zweitligist ESV 1927 Regensburg bei Union Halle-Neustadt neunmal öfter auf das Gehäuse des Bundesliga-Absteigers geworfen hatten, mussten sich die Bunkerladies mit einer satten 22:32 (9:14)-Niederlage im Gepäck auf den Heimweg machen. Die Wurfquote von indiskutablen 39 Prozent in der repräsentativen SWH-Arena wird die Schützlinge von Trainer Bernhard Goldbach diesmal länger als sonst beschäftigen: Angesichts der Länderspielpause sowie der zweiten Runde des DHB-Pokals setzt die Liga nun zwei Wochenenden ihren Spielbetrieb aus.
Der vierte Spieltag geht in knapp drei Wochen über die Bühne, am 12. Oktober gastiert Mainz 05, das eine 18:29-Heimpleite gegen Spitzenreiter TG Nürtingen quittierte, an der Dechbettener Brücke.
Die 35 Fehlwürfe sind für Goldbach „ein Wahnsinn“. Da seien Abschlüsse dabei gewesen, naja: „Die Mädels wollten zu oft mit dem Kopf durch die Wand.“ Dadurch ließe sich auch die herausragende Fangquote von 48 Prozent von Halle-Neustadts Keeperin Lara-Sophie Lepschi erklären.
Genau auf die Hälfte des Wertes kamen indes Regensburgs Torfrauen Joelle Arno und Ella Jaeschke, so dass der hoch gehandelte Aufstiegskandidat auf eine Wurfausbeute von 67 Prozent kam.
Viele Fahrkarten produziert
Mit den Anspielen auf den Kreis tat sich der ESV schwer, dort versenkten Sara Mustafic und Julia Drachsler von vier Abschlüssen deren drei. Besonders viele Fahrkarten produzierte der Rückraum: Franzi Peter (14 Würfe/6 Tore), Carolin Hübner (9/3), Theresa Lettl (8/2) und Maxie Fuhrmann (4/2).
Einen gebrauchten Tag erwischten auch die Rechtsaußen Julika Birnkammer (7/2) und Annalena Kessler (4/1). Gemangelt hat es zudem am Siebenmeterpunkt (4/1) und an Tempogegenstößen – nur ein sogenanntes leichtes Törchen wies am Ende die Statistik aus.
Halle-Neustadt wäre anfangs zuzusetzen gewesen, erst in der 13. Minute kamen die Einheimischen dank starker Abwehrarbeit zum vierten Treffer. Bis dahin hatten jedoch die Bunkerladies wegen technischer Fehler (3), Ball ins Seitenaus (2) und Stürmerfoul (2) das geharzte Leder hergeschenkt, überdies landeten zwei Würfe neben dem Gehäuse und blieben zwei Strafwürfe ungenutzt. Nach dem Treffer von Sara Mustafic zum 4:4 (15.) geriet der ESV auf die Verliererstraße (6:11, 24.). Als Halle-Neustadt nach der Pause mit einem 4:1-Lauf auf 18:10 (37.) erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen. Bei 17:27 (51.) lagen die Gäste erstmals zweistellig zurück.
„Unter Wert verkauft“
„Wir haben uns wie im Pokalspiel in Rödertal unter Wert verkauft“, bedauerte Goldbach. Seine Mädels hätten zu wenig über die Breite angegriffen. „Die Mannschaft ist halt sehr jung, für die Weiterentwicklung gehört so etwas auch dazu“, so der Coach.
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