Der 1. FC Bad Kötzting hat ein turbulentes Halbjahr hinter sich. Im August warf Coach Erich Hartl nach knapp zweieinhalbjähriger Tätigkeit das Handtuch. Unter seinem Nachfolger Konrad Früchtl wechselten sich Licht und Schatten in regelmäßigen Abständen ab. In der Landesliga Mitte überwintern die Pfingstrittstätter als Tabellenelfter. Dementsprechend neutral bewertet man im Lager der Rot-Blauen auch das bisherige Abschneiden in dieser Saison.
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„Im Rahmen unserer Möglichkeiten sind wir im Soll, auch wenn wir uns vielleicht zwei, drei Zähler mehr erhofft hätten. Tabellen- und Punktestand entsprechen aber in etwa unseren bisher gezeigten Leistungen“, bilanziert Bad Kötztings sportlicher Leiter Uwe Wölke, der allerdings auch aus den Schwächen des Teams keinen hehl macht: „Überwiegend haben wir ordentlichen Fußball gespielt, ein Problem ist aber nach wie vor die Chancenverwertung. Den klassischen Mittelstürmer haben wir nicht im Kader und das macht sich schon immer wieder mal bemerkbar. Ein großes Manko war sicherlich auch, dass wir im Defensivbereich in einigen Spielen ziemlich gepatzt haben. 45 Gegentreffer sind eindeutig zu viel.“
Aubrecht in die Heimat
An Coach Konrad Früchtl will er diese Schwächen allerdings nicht festmachen: „Er macht seine Sache gut, da gibt es nichts zu kritisieren. Zudem hat er im neuen Jahr seine erste Vorbereitung mit der Mannschaft und wir hoffen natürlich, dass sich das positiv auswirkt.“ Kadertechnisch wird Früchtll allerdings einen herben Verlust kompensieren müssen. Im Winter müssen die Waidler den erst im Sommer verpflichteten Robert Aubrecht ziehen lassen. Der 21-jährige Tscheche entwickelte sich auf Anhieb zu einem Aktivposten und verbuchte 14 Scorer-Punkte (fünf Tore, neun Vorlagen). „Robert hat ein Angebot aus der dritten tschechischen Liga bekommen, das er unbedingt annehmen wollte. Sein Abgang schmerzt, da er bei uns ein Leistungsträger war“, sagt Wölke, der offen ließ, ob es aufgrund des Abgangs eine Nachverpflichtung geben wird: „Wir werden selbstverständlich Augen und Ohren offen halten. Wenn wir etwas machen, muss es Sinn machen und vor allem auch realisierbar sein.“
Ära Wölke endet im Mai
Die Zielsetzung für die Restrückrunde formuliert der 59-jährige Funktionär kurz und bündig: „Wir wollen nicht bis zum Schluss zittern. Es wäre wünschenswert, wenn wir den Klassenerhalt frühzeitig unter Dach und Fach bringen könnten.“
Im Mai endet dann die Ära-Wölke am Roten Steg. „Nach sieben Jahren ist ein guter Zeitpunkt gekommen, um meinen Platz zu räumen“, sagt Wölke, der den Verein aber weiterhin in guten Händen sieht: „Mit Thomas Iglhaut konnte ein kompetenter Nachfolger gefunden werden, der sowohl als Spieler wie auch als Trainer viele Jahre höherklassig aktiv war und dementsprechend gut vernetzt ist. Er ist hochmotiviert und ich bin überzeugt, dass der FCK auch kommende Saison eine vernünftige Landesliga-Mannschaft haben wird“, betont Uwe Wölke.
csv