Auftritt an olympischer Wettkampfstätte
Vier EM-Medaillen für Deggendorfer Kickboxer – Irmens bronzenes Karriere-Finale als Höhepunkt

29.11.2024 | Stand 29.11.2024, 13:57 Uhr |

Überglücklich: Julia Irmen feiert an der Seite ihres langjährigen Trainers Kai Becker den letzten Medaillengewinn ihrer langen Karriere.

Mit sechs Goldmedaillen, dreimal Silber und dreimal Bronze ist die deutsche Kickbox-Nationalmannschaft von der WAKO-Europameisterschaft in Athen zurückgekehrt. Beachtlich mitgewirkt an dieser Bilanz haben die Athletinnen und Athleten des Deggendorfer FS-Teams Becker. Für einen emotionalen Höhepunkt sorgte die Grande Dame des Kickboxens, Julia Irmen.

Bei den Wettbewerben mit 972 Athleten aus 41 Ländern im Olympia-Radstation bedeutete die bemerkenswerte deutsche Ausbeute am Ende Platz sieben im Medaillenspiegel. „Es herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre – man konnte sich endlich wieder voll und ganz auf den Sport konzentrieren“, erklärte der Deggendorfer Heim-Trainer Kai Becker zufrieden. Seine Schützlinge trugen mit zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen zur Erfolgsbilanz bei. „Unsere Athleten haben gezeigt, dass sie mit den Besten mithalten können. Jeder Kampf ist eine wertvolle Erfahrung, die uns weiterbringt“, sagte Becker.

Laura Stettmer (22) trat in der Gewichtsklasse +70 kg an und sicherte sich mit Bronze ihre erste internationale Auszeichnung. Neben ihrer aktiven Laufbahn engagiert sich die Studentin als Trainerin im Verein und unterstützt mit großem Einsatz die Nachwuchsarbeit des FS Team Becker. Asude Dursun (24), Weltmeisterin von 2023, zog in der Klasse bis 48 kg auch diesmal ins Finale ein, führte dort gegen eine starke polnische Gegnerin bis fünf Sekunden vor Schluss mit 2:1, bevor sie im letzten Schlagabtausch doch noch unterlag. Mit Silber bestätigte die Bundespolizistin aber erneut ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze. Ex-Europameister Eugen Ill (24) stellte sich in der Gewichtsklasse bis 67 kg dem Wettbewerb, kämpfte sich bis ins Finale durch, wo er von einem clever agierenden Spanier in Schach gehalten wurde. Mit Silber unterstrich Ill seine Konstanz und Stärke auf internationaler Bühne.

Nach einer längeren Wettkampfpause war Ex-Weltmeisterin Julia Irmen in der Gewichtsklasse bis 70 kg zurückgekehrt, feierte ein beeindruckendes Comeback und setzte mit Bronze einen würdigen Schlusspunkt unter ihre herausragende Karriere im Spitzensport. In ihrem ersten Kampf gegen eine starke Serbin konnte sich Irmen nach anfänglichen Schwierigkeiten mit präzisen Kicks durchsetzen und gewann verdient mit 3:0. Im Halbfinale traf sie auf die amtierende Weltmeisterin aus der Türkei. Trotz guter Ansätze und starker Aktionen
verlor Julia mit 0:3, sicherte sich jedoch die Bronzemedaille. „Auf ihrer ersten EM konnte sich Julia eine Bronzemedaille sichern, nun darf sie sich von der internationalen Bühne mit einer Bronzemedaille verabschieden – ein würdiger Abschluss“, so Heimtrainer Becker, der mit Julia nun 22 Jahre Seite an Seite arbeitet. Vieles deutet darauf hin, dass Julia Irmen die Seiten wechselt und eine Trainerrolle einnehmen wird.

Marco Stracker (20), Schüler an der Meisterschule für das Schlosserhandwerk, ging in der Gewichtsklasse bis 63,5 kg an den Start, sollte vor allem wertvolle internationale Erfahrung sammeln und zeigte nach den Worten von Kai Becker großes Potenzial. Ihre Rolle als eine der konstantesten Athletinnen im Team bestätigte die international erfahrene Melda Dursun (26) in der Gewichtsklasse bis 56 kg.

− red