Beeindruckende Serie für Rallye-Beifahrerin Melanie Kalinke aus Passau: Zum vierten Mal in Folge konnte sie heuer die Copiloten-Wertung der südbayerischen Rallyemeisterschaft für sich entscheiden. Eine derartige Erfolgsserie gab es seit Bestehen dieser Meisterschaftswertung noch nie.
Aber es war in dieser Saison für die 40-Jährige, erstmals unter der Bewerbung des ASC Tiefenbach, denkbar knapp. Mit ihren, dem Reglement entsprechenden 3116 Wertungspunkten, lag sie nur 48 Zähler vor dem Zweitplatzierten Andreas Schwaiger aus Moosburg. „Bronze“ ging an Sandra Fellermair aus Rosenheim.
In diesem Jahr startete Melanie Kalinke bei 17 Rallyes, davon sechs Mal in Deutschland und bei elf Veranstaltungen in Italien, Österreich, Slowenien und Kroatien. Dabei dirigierte sie sieben verschiedene Fahrer mit dem sogenannten „Schrieb“ über von der Charakteristik her völlig unterschiedliche Wertungsprüfungen. Highlights waren die anspruchsvollen Prüfungen der Quattro River Rallye in Karlovac/Kroatien, hier unterwegs mit Niki Schelle im Suzuki Ignes Super 1600. Exakt diese Wertungsprüfungen waren wenig später auch Bestandteil des kroatischen Rallye-Weltmeisterschaftslaufes.
Besonders selektiv auch die Wertungsprüfungen der Rallye Elba, ein wahres Kurvenlabyrinth auf der Mittelmeerinsel. Diese Rallye bestritt sie als „Co“ auf dem heißen Sitz neben Manuel Egginger in dessen Mitsubishi Lancer. Die Bandbreite der Driver reichte von „erfahrenen Hasen“ wie Niki Schelle/Suzuki Ignis S1600, Dominik Honke/Subaru Impreza und Martin Kainz/Mitsubishi Lancer bis zum Youngster David Leitner/Citroen Saxo, gefördert durch das ADAC-Jugendprogramm.
Besonderes Vertrauen setzten zwei österreichische Fahrer in Melanie Kalinke. Gerolf Schuller bestritt mit seinem Mitsubishi nach einem Unfall wieder die erste Rallye und Erich Weber, unterwegs mit dem Pseudonym „Tessitore“, ebenfalls die erste Rallye nach rund zehn Jahren Pause. Und das gleich mit einem leistungsstarken Ford Proto. In dieser Situation war für beide Fahrer eine Copilotin mit viel Erfahrung, Ruhe und Übersicht gefragt.
Dass es gegen Ende der aktuellen Saison für Melanie Kalinke in der „Südbayerischen“ noch eng wurde, lag freilich auch an vier technischen Ausfällen. Besonders schmerzte das Aus bei der Rallye Vipavska Dolina in Slowenien. Mit dem kleinen, aber spektakulären Suzuki Ignis Super 1600, pilotiert von Routinier Niki Schelle in aussichtsreicher Position liegend, gingen beim Service zwei Radschrauben fest. An ein Weiterfahren war damit nicht zu denken.
Auch der Saisonauftakt bei der heimischen Osterrallye Tiefenbach im Subaru Impreza von Domink Honke erwies sich als klassischer Fehlstart. Ein Defekt an der Lenkung zwang zur Aufgabe. Deshalb freut sich Melanie Kalinke besonders, dass trotz der durchwachsenen Saison ihre Erfolgsserie in der „Südbayerischen“ nicht abgerissen ist. Derzeit laufen bei ihr die Planungen für die Rallyesaison 2025.
− Rei