Mit dem Heimspiel gegen Waldkraiburg am Freitag ab 20 Uhr in der Marco-Sturm-Eishalle gegen den sensationellen Aufsteiger aus Waldkraiburg, der weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz steht, läutet der EV Dingolfing die heiße Endphase in der Bayernliga-Hauptrunde ein. Am Sonntag geht es zudem nach Miesbach. Zwei komplizierte Aufgaben, doch ein punktloses Wochenende ist in der entscheidenden Endphase praktisch verboten.
Lediglich fünf Punkte trennen den Tabellenfünften aus Miesbach vom Tabellenelften aus Peißenberg. Die Bayernliga-Saison 2024/2025 ist nicht nur eng, sondern vielerorts auch spektakulär. Mit sensationellen Ergebnissen und der einen oder anderen negativen Überraschung. Und mittendrin steht der EV Dingolfing, der sich mit aller Macht ein Ticket für die Playoffs beziehungsweise Pre-Playoffs erarbeiten will. Zwar konnten die EVD-ler am vergangenen Wochenende einen wichtigen Sieg in Geretsried feiern, aber die Niederlage im Heimspiel gegen Erding hat die Ausgangslage für die Whitecotton-Mannen noch weiter zugespitzt.
Dotzler gefordert
Fakt ist, dass die Isar Rats in den abschließenden sechs Vorrundenspielen nichts mehr zu verschenken haben. Ausrutscher wie gegen Pfaffenhofen vor zwei Wochen, könnten in den heißen Endphase schon das Playoff-Aus bedeuten. Demzufolge heißt die Marschroute vor dem Heimspiel am Freitag: Punkten, egal wie. Helfen soll dabei der reaktivierte Routinier Alexander Dotzler, der am vergangenen Wochenende eindrucksvoll unter Beweis stellte, wieso er knapp 500 DEL-Spiele in seiner Eishockey-Vita stehen hat. Mit Markus Duchenko bildete er ein bärenstarkes Verteidiger-Pärchen, das letzten Endes der große Stabilitätsfaktor am Wochenende war.
Und Dotzler wird auch am Freitag gegen den EHC Waldkraiburg gefragt sein, denn die Oberbayern spielen bis dato eine blitzsaubere Saison, und das als Aufsteiger aus der Landesliga. Mit 51 Punkten stehen sie völlig zurecht auf dem zweiten Tabellenplatz und haben ihr Ticket für die Playoffs schon gebucht. Der Erfolg beim Traditionsverein kommt nicht von ungefähr. Im Sommer wurde dort sehr gut gearbeitet und ein starker Kader zusammengestellt. So stehen mit Nico Vogl, Jakub Sramek (kam aus Haßfurt) und Verteidiger Daniel Hora drei Akteure unter den Top Ten der Scorerliste. Neben dem Trio gehören auch weitere Topspieler wie Santeri Ovaska (kam aus Passau) oder Tomas Vrba (kam aus Dorfen) zum Aufgebot. Als einzige Schwäche kann man lediglich den eher dünnen Kader ausmachen, aber die Waldkraiburger sind bisher ohne größere Verletzungen durch die Saison gekommen und konnten so weiter fleißig punkten. Am vergangenen Wochenende fuhr man erneut sechs Punkte ein und will in Dingolfing sicher nichts abschenken, denn ein Heimrecht in den Playoffs ist ein großer Vorteil, denn man nicht zu verschenken hat.
Miesbach in der Erfolgsspur
Die Miesbacher haben eine Achterbahn-Saison hinter sich, aber nach dem Trainerwechsel sind sie eindeutig in der Erfolgsspur zurückgekehrt. Auch kein allzu großes Wunder, da der Kader der Miesbacher durch zahlreiche oberligaerfahrene Spieler enorme Qualität hat. Auf der Torhüterposition ist der TEV mit Timon Ewert und Philipp Lehr herausragend besetzt und in der Verteidigung stehen mit Aziz Ehliz oder Matthias Bergmann zwei bärenstarke Defensivkräfte im Aufgebot. Das Prunkstück ist jedoch zweifelsohne die Offensive. Herausragend dabei der Kanadier Patrick Asselin, der in der vergangenen Saison zu den Topscorern der Liga avancierte.
Zu einem Wiedersehen kommt es mit einem Ex-Dingolfinger. Christian Neuert hat in den vergangenen zehn Jahren von der DEL bis zur Landesliga in jeder Spielklasse dem Puck nachgejagt. Nach dem überraschenden Abstieg des EHC Waldkraiburg vor zwei Jahren entschloss sich Neuert für einen Tapetenwechsel. Und mit mehr als 40 Scorerpunkten beweist Neuert Woche für Woche, dass er zu einem der besten deutschen Offensivspielern zählt. Hoffnung machen sollte dem EVD das Hinspiel, das sie souverän mit 4:0 für sich entscheiden konnten.
Das Lazarett lichtet sich
Bereits nach der Heimpartie gegen Erding kündigte Trainer Dustin Whitecotton an, dass in den kommenden Wochen mit der Rückkehr von einigen Leistungsträgern zu rechnen sei. Sicher ist, dass Mittelstürmer Leon Abstreiter gegen Waldkraiburg und Miesbach sein Comeback geben wird. Bekanntlich weilte der drittbeste Scorer im Kader als Physiotherapeut für die deutsche U20-Nationalmannschaft bei der WM in Kanada. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Abstreiter mit Denis Gulda und Daniel Schander eine neue Sturmreihe bilden. Zudem starteten unter der Woche Maxi Huber und Daniel Rolsing mit ihrem Aufbautraining. Insbesondere Huber könnte bereits eine Option für das Wochenende sein. Mit den Rückkehrern steigen nicht nur die Optionen, sondern auch die unangenehmen Entscheidungen für Whitecotton. Doch in der heißen Phase der Saison zählt nur der Erfolg. Das weiß auch der EVD-Coach.