Polizei und Veranstalter ziehen Bilanz
Die Central European Rally 2024 – ein nahezu störungsfreies Motorsport-Festival

22.10.2024 | Stand 23.10.2024, 9:10 Uhr |

Acht der 18 Wertungsprüfungen wurden am Samstag und Sonntag in Niederbayern gefahren. Bis auf wenige Ausnahmen verlief die Großveranstaltung reibungslos. − Foto: imago images

Es gab „einige haarige Momente“, wie der Sieger des Wochenende, Ott Tänak aus Estland, treffend feststellte, aber nach vier Renntagen fällten die Beteiligten einhellig ein positives Resümee zur 2. Central European Rally (CER). 90.000 Zuschauer machten den zwölften Lauf der Rallye-WM zu einem Motorsport-Festival im Dreiländereck.

  

Direkt nach der Siegerehrung auf dem Passauer Rathausplatz berichtete das Polizeipräsidium Niederbayern, dass die acht Wertungsprüfungen am deutscher Seite „allesamt störungsfrei“ verliefen. Die Polizei begleitete die viertägige Veranstaltung mit zahlreichen Einsatzkräften, unterstützt von der Bereitschaftspolizei und des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Sie hatten insbesondere die Sicherheit im Straßenverkehr rund um die einzelnen Rennetappen im Blick und konnten „durch entsprechende verkehrslenkende Maßnahmen“ Staus und stockenden Verkehr, vor allem im Stadtgebiet Passau, „zeitnah“ beheben, wie die Polizei mitteilte.

Darüber hinaus habe es kaum nennenswerte Vorkommnisse gegeben, einzig: Trotz eines Drohnenflugverbots wurden in Niederbayern am Wochenende fünf Drohnen sicher gestellt und bei drei Drohnenlenkern wurden Ermittlungen wegen eines Verstoßes gegen die Luftverkehrsordnung eingeleitet.

Vier „geblitzte“ Rennfahrer und eine Sachbeschädigung



Auf den Strecken zwischen den Wertungsprüfungen haben Einsatzkräfte der Verkehrspolizeiinspektion Passau Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, wie das Polizeipräsidium weiter ausführt. Dabei wurden am Sonntag bei vier Rennteilnehmern Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, die entsprechend verfolgt und geahndet werden.

Weiterhin kam es bei einem der Parkplätze der Wertungsprüfung im Gemeindebereich Breitenberg (Landkreis Passau) zu einer Sachbeschädigung an einem Fahrzeug durch einen alkoholisierten Zuschauer. Der Beschuldigte konnte von den Beamten ermittelt werden, gegen ihn wurde eine Anzeige aufgenommen.

Nicht nur aufgrund weniger polizeilicher Beanstandungen zogen die Organisatoren um den ADAC Südbayern ein positives Fazit zur Central European Rally. Die 18, teilweise äußerst anspruchsvollen Wertungsprüfungen im Herzen Europas sorgten für ein spannendes Geschehen und lockten über das Wochenende nahezu 100.00 Fans aus aller Welt an. Warum es weniger als im Vorjahr (125.000) waren? Diese Frage blieb bislang unbeantwortet, womöglich war bei der Premiere die Neugier der Zuschauer einfach größer. Nichtsdestotrotz, mit der Resonanz sind die Veranstalter und WRC-Veranstalter total zufrieden. „Wir konnten dank der erneut hervorragenden internationalen Zusammenarbeit mit drei starken Partnern eine sehr anspruchsvolle Asphaltrallye auf einem Niveau organisieren, dass der WRC würdig ist“, sagt Gerd Ennser, Sportpräsident ADAC. „Das Feedback von Fahrern und Teams zum sportlichen Anspruch bekräftigt uns darin, dieses Drei-Länder-Konzept auch in Zukunft weiterzuführen.“ Eine große Bestätigung ihrer Arbeit erhielten die Veranstalter bereits vor der Rallye, als die WRC die CER in ihren Kalender 2025 aufnahm. Die dritte Auflage ist für den 16. bis 19. Oktober 2025 fest geplant. Mit ihrem internationalen Drei-Länder-Format hat die Central European Rally eine Alleinstellung im Kalender der WRC.

Lesen Sie auch: Die Mediengruppe Bayern hat die Central European Rally im Ticker begleitet – jetzt nachlesen (mit vielen Fotos und Videos)

Publikumsliebling und einziger deutschsprachiger Star der Rally-Szene, Thierry Neuville, war ebenfalls angetan vom Gastspiel im Dreiländereck. Obwohl er seinen Vorjahressieg als Dritter nicht wiederholen konnte und den vorzeitigen Gewinn seines ersten Weltmeister-Titels nicht in Passau feiern durfte: „Es war ein schwieriges Wochenende aber eine tolle Rallye.“ Bestplatzierter deutscher Pilot war übrigens Marijan Griebel, der mit Tobias Braun auf dem Beifahrersitz in der WRC2 antrat und auf Platz 13 ins Ziel kam. „Das Wochenende war aufregender als erwartet. Auch heute am vierten Tag der CER war noch volle Konzentration gefragt. Wir haben uns mit der Reifenwahl ein wenig verpokert, das hat uns in der WRC2 am Ende vielleicht ein oder zwei Plätze gekostet. Aber insgesamt sind wir mit der Performance zufrieden. Es war schön, vor so vielen heimischen Fans einen Lauf zur Rallye-WM zu bestreiten.“

− mid