Trainer Kai Herrlich wirkte bei der Nachfrage zur 28:30-Niederlage gegen den TSV Taufkirchen/Vils ratlos.
Klar, kamen die Deggendorfer Handballer wieder etwas schleppend ins Spiel und hatten in Hälfte eins durchaus noch Probleme. Nachdem aber alle Maßnahmen nach der Pause fruchteten und sich der HC ein ordentliches Polster erspielte, kam erneut der Bruch im Spiel und man gab die Partie komplett aus der Hand. Wie bereits im Spiel gegen die Spvgg Altenerding II geht man mit leeren Händen von der Platte, was Herrlich bis heute nicht ganz erklären kann.
Vor Allem weil die Ausgangslage absolut für den HC sprach. Peter Gasz konnte nach seiner Sperre wieder auflaufen, Michel Poek erklärte sich auch einsatzbereit und auch ansonsten waren alle Spieler bis auf Adam Mily verfügbar. Rein personell konnte Herrlich also sein bestes Aufgebot auf das Feld schicken, was man bei den Hausherren nur bedingt sagen konnte. Der TSV agierte mit nur sieben Feldspielern, hatten somit eigentlich keine Möglichkeit zu wechseln und den Spielern etwas Luft zu verschaffen. Letztlich sollte dies aber auch gar nicht nötig sein.
Der HC kam schwer ins Spiel, hatte anfangs wieder Probleme Chancen zu erspielen und in der Deckung bekam man nicht gleich Zugriff auf den torgefährlichen Angriff von der Vils. Bis zur 20. Minute war es dann ein offener Schlagabtausch, bei dem abwechselnd ein Team vorlegte und das andere nachzog. Bis dahin waren es auf Deggendorfer Seite vor allem Valentin Lotos und Alex Kohlbauer, die Zählbares für ihr Team sammeln konnten. Jedoch standen Rej und Heydemann vom TSV in Nichts nach. Fünf Minuten vor Ertönen der Halbzeitsirene legten die Donausstädter nochmal eine Schippe drauf. Durch Lotos, Poek und Buchner konnte man sich eine Zwei-Tore-Führung zum 14:12 erspielen. Herrlich zeigte sich zum größten Teil zufrieden, sah aber definitiv noch Bedarf in einigen Aspekten des Spiels. Dahingehend gab er seinem Team noch einige taktische Anweisungen, die perfekt aufgehen sollten.
Raus aus der Kabine, legten die Gäste auch gleich los wie die Feuerwehr. Dreimal Roth und zweimal Poek überrumpeln die Hausherren und erhöhten binnen weniger Minuten auf 19:13 (37. Minute). Die Deggendorfer hatten es nun selbst in der Hand. Das Spiel hatten sie unter Kontrolle und die Taufkirchner kämpften zum ersten Mal damit, Schritt zu halten. Wer jetzt jedoch glaubte, der HCD mache den Sack zu, wurde innerhalb von nur zehn Minuten eines Besseren belehrt. Jetzt erzielten die Mannen von der Vils sechs Treffer in Folge und gingen zur Überraschung Aller bis zur 47. Minute sogar wieder in Führung (21:20). Was war geschehen? Ganz einfach: Die Deggendorfer waren in Sachen Chancenverwertung wieder komplett von der Rolle. Klarste Chancen wurden wieder reihenweise „verballert“ und so bekamen die bereits angeschlagenen Gastgeber wieder Oberwasser und konnten durch schnelle Treffer und Tempogegenstöße die Partie drehen. Das Match wurde jetzt nochmal richtig spannend. Die Taufkirchner schafften es stets einen kleinen Vorsprung zu wahren. Der HC schnupperte stets am Ausgleich, schaffte es in den entscheidenden Situation aber nicht, abgezockt genug zu sein und noch einen Punkt einzusacken. Mit dem 30:28-Sieg schiebt sich der TSV Taufkirchen in der Tabelle jetzt sogar vor den HC, während die Deggendorfer sogar bis Platz 4 durchgereicht wurden.
„Wir haben wieder lange Alles richtig gemacht und hatten erneut aus unerfindlichen Gründen wieder einen kompletten Bruch im Spiel, nachdem wir es einfach nicht mehr schafften, ein Tor zu werfen“, so Herrlich nach dem Spiel. Mund abputzen und weitermachen, so lautet jetzt das Motto der Deggendorfer Handballer. Am Samstag, 7. Dezember, steigt dann mit dem letzten Heimspiel in diesem Jahr zugleich das letzte Saisonspiel vor der Weihnachtspause. Gegner ist der Tabellenletzte aus Straubing.
Eine deutlich höhere Niederlage musste die männliche A-Jugend erneut gegen den ESV Regensburg einstecken. Gegen die technisch und körperlich Überlegenen Hausherren hatte man keine Chance und musste die Heimreise mit einer 20:52-Klatsche antreten.