Vor Gastspiel bei Haunstetten II
Mit Extra-Schichten bestens vorbereitet: Simbachs Handballer überlassen nichts dem Zufall

03.03.2023 | Stand 25.10.2023, 10:58 Uhr

„Wir dürfen sie nicht unterschätzen“: Auch wenn der heutige Gegner auf dem letzten Platz steht, hat Simbachs TSV-Interimscoach Chris Schrädobler (M.) bei den Handballern vom Inn im Training die Sinne geschärft. −Foto: Alex Schmadel

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste: Die Handballer des TSV Simbach brechen am Samstag zum Spiel beim TSV Haunstetten II auf (Anwurf: 18 Uhr) und gehen die Aufgabe voll konzentriert an.

„Wir wollen uns von unserem Ziel Bayernliga nicht abbringen lassen“, sagt Chris Schrädobler, der als Interimstrainer immer noch die Geschäfte verantwortlich führt. Und deshalb haben die Ballsportler vom Inn auch die zweiwöchige Spielpause über Karneval nicht mit Jux und Dollerei verstreichen lassen, sondern an beiden Wochenenden ohne Pflichtspiel trainiert. „Wir wollten im Rhythmus bleiben“, begründet der Coach des Spitzenreiters – bei allen hat’s leider nicht geklappt.

Erfreuliches gibt’s derweil von der Landesliga-Reserve des TSV zu berichten: Im Top-Spiel der Bezirksklasse Ost bezwang die junge Truppe von Trainer Ludwig Oberpeilsteiner den Aufstiegskonkurrenten TV Passau mit 31:25, so dass die TSV-Reserve heute mit einem Sieg in der Richard-Findl-Halle (Anwurf: 18 Uhr) gegen den TV Altötting II den Aufstieg in die Bezirksliga feiern könnte.

Der Erfolg gelang mit freundlicher Unterstützung von Matthias Schimpf, der mit zwölf Toren die Basis für den Erfolg legte. An diesem Wochenende steht für Familie Schimpf indes wieder Landesliga auf dem Programm: Trainer Sepp Schimpf wird nach Angaben von Schrädobler mit in den Bus steigen, Matthias sowieso, sein Bruder Tobias vielleicht, jedoch wird er vom rechten Rückraum keinen Ball ins lange Ecke zirkeln können. Denn: Der Linkshänder verletzte sich unter der Woche im Training, ein Ball flog unangenehm auf seine Hand. Die Folgen: Kapselverletzung und Gips. Nicht auflaufen kann auch Torwart Moritz Voll, der nach einer Corona-Infektion noch geschont wird. Für ihn wird wohl Leon Lex die Fahrt ins 190 Kilometer entfernte Haunstetten im Süden von Augsburg antreten. Zudem laboriert David Kopp weiter an Knie-Problemen, das Abwehr-Ass muss sein Comeback noch verschieben.

Dabei wäre Haunstetten vielleicht der passende Ort dafür gewesen, denn die Bayernliga-Reserve des TSV rangiert in der Landesliga Süd mit nur sechs Punkten (3 Siege, 12 Niederlagen) auf dem letzten Platz. Experten der Szene rechnen nicht mehr mit einem Verbleib in der Spielklasse, doch TSV-Coach Schrädobler warnt davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir dürfen sie nicht unterschätzen – und das habe ich in den Trainings-Einheiten auch deutlich angesprochen.“

In den bisherigen vier Duellen des Jahres 2023 kassierte der Simbacher Gastgeber eine Packung in Herrsching (18:37) und zwei knappe Pleiten in Landsberg (23:25) und bei Fürstenfeldbruck II (23:29). Zudem gelang ein Sieg gegen Allach II, den jüngsten Gegner der Innstädter. Dieser Erfolg nötigt Schrädobler Respekt ab, er hat sich daher im Videostudium Partien des Gegners angesehen und sein Team über seine taktischen Erkenntnisse ins Bild gesetzt. Bei einer Extra-Schicht.

Denn der Landesliga-Spitzenreiter übte an den beiden spielfreien Wochenenden freitags und samstags. Am ersten Wochenende genehmigte der Klub seinen beiden Tschechen eine Pause, am zweiten hingegen reisten Jan Josef und Jan Syrinek aus Prag an, um in der Richard-Findl-Halle die Bälle ins Tor zu donnern. „Wir sind gerüstet“, spricht denn auch Chris Schrädobler im Brustton der Überzeugung, zumal Eichinger, Schwibach & Co. beim 35:17-Sieg im Hinspiel dem Gegner deutlich die Grenzen aufzeigten. „Aber man weiß ja nie“, sagt Schrädobler – Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.