Heiße Reifen, schnelle Boliden
Lokalmatador Matthias Nausch überragt: Clubslalom in Regen begeistert Fans und Fahrer

26.07.2022 | Stand 26.07.2022, 18:48 Uhr

Zahlreiche begeisterte Motorsportfans wollten sich das Spektakel an dem neuen Standort nicht entgehen lassen. −Fotos: Frank Bietau/Harald Deubert

Ein Umzug ist in der Regel immer mit Aufwand verknüpft. Das gilt privat, für Firmen und auch für Sportveranstaltungen. Nach den Jahren in Teisnach ist der AMC Regen im ADAC mit dem ARBERLAND-Clubslalom, wie berichtet, wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt, genauer gesagt ins Gewerbegebiet Metten II. „Es war fordernd, aber dank der Unterstützung aller anliegenden Firmen sowie der Stadt Regen konnten wir es stemmen“, erklären die Organisatoren. „Belohnt wurden wir durch ein tolles Feld mit 95 Teilnehmern und spannenden Sport.“

Und genau um diesen Sport wollen wir uns nun kümmern. Am Sonntag ging es auf der anspruchsvollen 1000-Meter-Strecke um Punkte für die Südbayerische-ADAC- und die Niederbayerische MaierKorduletsch-Slalom-Meisterschaften sowie für den Auto-Gogeißl-ADAC-Städte-Slalom-Pokal.

Zu Beginn des letzten Saisondrittels führt ein Fahrer des AMC Regen alle genannten Serien an: Matthias Nausch. Der 27-jährige Sales-Manager im Außendienst fährt 2022 eine blendende Saison. Beim Clubslalom ist er einer Doppelbelastung ausgesetzt. Denn genau wie seine aktiv ins Lenkrad greifenden Clubkameraden ist er tief in die Organisation eingebunden. Das gilt es auszublenden, sobald der Helm auf und die Gurte straff gezogen sind.

Matthias Nausch ist mit seinem nach Gruppe-F-Reglement verbesserten VW Polo 86C in den zweiten Block des Wettbewerbs eingeteilt, startet dort in der Klasse bis 1400 Kubikzentimeter, muss es in dieser mit 22 Konkurrenten aufnehmen. Schon der Trainingsdurchgang zeigt, dass es für Matthias Nausch kein Selbstläufer werden wird. Denn der für den ATC Weiden startende Andreas Buchner schnappt ihm im moderneren VW Polo 6N Motorsport die Bestzeit um sieben Hundertstel weg. Also muss Matthias Nausch nachlegen. Und dies, ohne Pylonen zu verschieben oder umzuwerfen, ohne Rutscher, Verbremser oder Quersteher. Hoch motiviert und konzentriert gelingt das Vorhaben, nach dem ersten Wertungslauf liegt Matthias Nausch 0,15 Sekunden vor Andreas Buchner. Das Top-Duo der Klasse bewegt sich auf höchstem Niveau, fährt in einer eigenen Liga.

Lauf zwei muss die Entscheidung bringen. Es ist eine Frage der Nerven und der Taktik. Nochmals bedingungslos attackieren oder auf Nummer sicher gehen? Ein Kunstfehler ist schnell passiert, ein einziger Pylonenfehler wird mit drei Sekunden Strafzeit geahndet. Erneut zeigen die Sieganwärter ihre Bestform, fahren einen minimalen Tick langsamer, zeigen keine Schwäche. Matthias Nausch gewinnt final 19 Hundertstelsekunden vor Andreas Buchner. Ihr vorgelegtes Tempo ist derart hoch, dass sie, obwohl in der Klasse mit dem geringsten Hubraum unterwegs, sogar in der Gruppe-F-Gesamtwertung Platz eins und zwei belegen. Dritter wird hier aus der Klasse über zwei Liter Hubraum Martin Regler vom ATC Weiden in einem E36 BMW. Bei den 1400ern gibt auch der AMC-Regen-Sportleiter Tobias Kasparbauer eine beeindruckende Vorstellung. Mit konstant schnellen Zeiten fährt er seinen VW Polo 6N2 auf Rang acht. Armin Dellkamm (AMC Regen) wird im selben Auto Elfter.

Nach den letzten Siegerehrungen kristallisierte sich die Fahrermeinung zur neuen Strecke heraus. „Einen so vielfältigen Parcours wie diesen, der alles beinhaltet was zum Slalomsport gehört, inklusive des zweimaligen, teilweisen Durchfahrens eines Kreisverkehrs und einer Wende, haben wir noch nirgends angetroffen. Wir freuen uns schon auf die nächste Auflage.“ Diese positiven Aussagen belohnten die Mühen der AMC-Truppe.

Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch, 27. Juli, im Heimatsport des Bayerwald-Boten.

− red