Tennisspielerin aus Kolbermoor im Kommen
Kateryna Baindl (28) auf der großen WTA-Bühne zurück

21.07.2022 | Stand 21.07.2022, 17:32 Uhr

Sportliches Ehepaar: Michael und Kateryna Baindl. −Foto: Kas

Tennis-Profi Kateryna Kozlova, die seit der Hochzeit mit Eishockey-Trainer Michael Baindl den Namen ihres Ehemanns trägt, ist zurück auf der großen Tennisbühne. Nach langer Durststrecke, bedingt durch eine Verletzungspause, kämpft sich die 28-Jährige Schritt für Schritt zurück. Aktuell steht sie auf Platz 140 der Damen-Weltrangliste, ihr bestes Ranking war 62. Ziel: Am Ende des Jahres unter den Top 100 zu sein.

Beim jüngsten Auftritt, den European Open in Hamburg, einem 250er-Turnier, bekam sie viel Lob. Dabei hatte sie großes Pech, denn nur um einen Platz war sie nicht ins Hauptfeld gerutscht. Als Nummer1 der Setzliste marschierte sie dann in der Qualifikation souverän über die erste Hürde, fegte Dea Herdzelas aus Bosnien-Herzegovina (WTA 202) mit 6:0, 6:1 vom Platz. Im Quali-Finale lieferte Baindl der ehemaligen Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki einen großen Kampf, unterlag erst nach 2:45 Stunden bei extremer Hitze mit 6:2, 4:6, 6:7 (5).

Ins Hauptfeld kam sie als Lucky Looser aber trotzdem. Während Lisicki einen Tag Pause bekam, musste Baindl gleich tags darauf wieder antreten. Das Duell hatte seine Spuren hinterlassen und wieder spielte sie bei größter Hitze. Aber der Tank war leer gegen die Nummer 75 der Weltrangliste, Aleksandra Krunic aus Serbien. Die 29-Jährige siegte mi 6:4, 6:2.

Schon im Turnier davor hatte sich die gute Sandplatz-Form von Baindl bestätigt. Beim 250er-WTA-Turnier in Budapest musste sie aus der Qualifikation heraus starten, gewann gegen die Chilenin Daniela Seguel (WTA 211) 6:4, 6:1 und gegen die Ungarin Rebeka Stolmar (WTA 581) 6:1, 7:5. Und auch im Hauptfeld wurde der Siegeszug fortgesetzt. Baindl bezwang Lokalmatadorin Timea Babos (WTA 147) 6:4, 6:3 und scheiterte erst im Achtelfinale an der an Position2 gesetzten Italienerin Martina Trevisan (WTA 24) 4:6, 5:7. Obwohl beide Spielerinnen über 100 Plätze auseinander liegen, war kein Klassenunterschied zu erkennen. Verdienter Lohn waren 48 Weltranglisten-Punkte.

Regelrecht durchgestartet war Baindl Ende Juni/Anfang Juli beim mit 60000 Euro dotierten ITF-Turnier im französischen Montpellier. Über Sara Cakareviv (Frankreich), Grace Min (USA), Moyuka Uchijima (Japan) und Carolina Alves (Brasilien) marschierte sie ohne Satzverlust ins Finale und wurde erst hier von Oksana Selekhmeteva gestoppt. 6:3, 5:7, 7:5 hieß es nach fast drei Stunden für die 19-jährige Russin. Aber: Baindl kassierte satte 48 Punkte für das WTA-Ranking.

In der Rasen-Saison davor gab es Licht und Schatten. Die gebürtige Ukrainerin spielte vier Turniere, kam im italienischen Gaiba ins Viertelfinale, in Surbiton in Großbritannien unter die letzten 16 und lieferte im niederländischen ’s-Hertogenbosch der Weltranglisten-Sechsten Aryna Sabalenka aus Belarus beim 4:6, 1:6 einen großen Kampf. Beim Höhepunkt in Wimbledon kam aber in Runde1 der Qualifikation das Aus gegen die Argentinierin Maria Carle in drei knappen Sätzen.

Jetzt beginnt die Vorbereitung auf die Hartplatz-Saison in den USA mit dem Höhepunkt der US Open in New York. Die Bilanz von Kateryna Baindl bei den Grand-Slam-Bewerben kann sich sehen lassen. Je vier Mal stand sie seit 2015 im Hauptfeld bei den Australian Open und in Wimbledon, je zwei Mal bei den French Open und den US Open.

Für Ehemann Michael Baindl, der seine Kateryna oftmals bei Turnieren begleitet, wird es ab 26. August ernst, dann startet der TEV Miesbach in die neue Saison der Eishockey-Bayernliga. Der 35-Jährige ist dort Cheftrainer, war zuvor fünf Jahre Stürmer bei den Starbulls Rosenheim und drei Jahre Kapitän.

− kk


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