Nach Corona-Zwangspause
Ironman-WM kehrt nach Kona zurück – und diese heimischen Triathleten sind dabei

06.10.2022 | Stand 06.10.2022, 18:59 Uhr

Einmaliges Bild aus Kona: Gleich vier heimische Triathleten werden mit (von links) Christian Vordermayer (TV Traunstein), Hanno Nüßlein (TSV Chieming), Cindy Friebel (RSC Götzing) und Hans Mühlbauer (Tri Unlimited Salzburg) bei der legendären Ironman-WM auf Hawaii an den Start gehen. −Foto: privat

Für viele Langdistanz-Triathleten ist dieses Rennen der ganz große Traum. Und in diesem Jahr ist es endlich wieder soweit: Auf Hawaii findet nach der zweijährigen Corona-Zwangspause wieder die legendäre Ironman-WM statt. Mittendrin und live dabei sind mit Hanno Nüßlein (TSV Chieming), Christian Vordermayer (TV Traunstein), Cindy Friebel (RSC Götzing) und Hans Mühlbauer (Tri Unlimited Salzburg) gleich vier heimische Triathleten.

Das Besondere diesmal ist, dass die WM aufgrund der Vielzahl der Starter erstmals an zwei Tagen ausgetragen wird. So sind Nüßlein und Friebel bereits am heutigen Donnerstag im Einsatz. Für Vordermayer und Mühlbauer wird es erst am Samstag ernst. Sie alle müssen dabei erst einmal 3,86 Kilometer im Pazifischen Ozean schwimmen, ehe es auf die 180,2 Kilometer lange Rad- und 42,2 Kilometer lange Laufstrecke geht.

Für Nüßlein ist es bereits der zweite Start in Kona – und auf den musste er wie so viele andere auch coronabedingt lange warten. Der Chieminger Triathlet hatte sich ja bereits Ende 2019 beim Ironman Barcelona für Hawaii qualifiziert. „Nun ist es endlich soweit“, freut er sich. „Kona ist voll im Ironman-Fieber“, erzählt er. Den Jetlag hat der erfahrene Sportler noch nicht ganz verdaut, an die heißen Bedingungen auf der Insel hat er sich hingegen schon gewöhnt. Und was nimmt sich Nüßlein fürs Rennen vor? „Hawaii ist die Kür. Aber nachdem ich auf der Mitteldistanz doch recht gut unterwegs war, gehe ich es ambitioniert an.“ Oberstes Ziel sei es aber, im Rahmen des Möglichen vor allem Spaß zu haben. „Ein solides Finish grob um 9:30 Stunden herum und am Ende vielleicht eine Top-10-Platzierung in der M50 wären das Zuckerl“, sagt er.

Friebel: „Ich bin schon nervös“

Friebel ist das erste Mal auf Hawaii. Die Freilassingerin gibt zu: „Ich bin schon nervös, weil es doch etwas Besonderes ist, hier zu starten.“ Die Athletin, die in der AK 30-34 antritt, ist jetzt schon seit über einer Woche auf der Insel und hat sich gut akklimatisiert. „Es hat hier die meiste Zeit um die 32 Grad“, berichtet die 32-Jährige. „Und wenn die Sonne draußen ist, kann es ganz schön heiß werden auf dem Highway“, lacht sie. „Da gilt es, sich gut zu verpflegen und genügend Elektrolyte zu sich zu nehmen.“

Friebel, die sich im vergangenen Jahr beim Ironman Klagenfurt dank Platz eins in ihrer Altersklasse für die WM qualifiziert hat, hat keine leichte Vorbereitung hinter sich. Zuletzt verletzte sie sich auch noch am Fuß. „Die Schmerzen sind beim Laufen noch vorhanden, aber ich denke, dass er halten wird.“ Ihr erstes Ziel ist es daher, das Rennen zu finishen und es zu genießen. „Mein zweites Ziel wäre, unter zehn Stunden zu bleiben.“ Sie will auf jeden Fall versuchen, „dass ich mein Bestes gebe, dann bin ich zufrieden, egal welche Platzierung herauskommt“.

Vordermayer fiebert seinem erstem WM-Start entgegen

Auch Vordermayer, der in der M45 - 49 startet, fiebert seinem ersten WM-Start entgegen. Er hatte sich bereits 2019 beim Ironman Malaysia für Hawaii qualifiziert. „Es war ein überwältigendes Gefühl, als ich das erste Mal hier am Pier vorbeigefahren bin.“ Aufgeregt sei er aber noch nicht so sehr. „Nach zehn Langdistanzen hat man doch schon eine gewisse Routine“, betont der TVT-Athlet. Vordermayer hofft, dass er jetzt schnellstmöglich noch den Jetlag in den Griff bekommen wird. „Das ist jetzt noch nicht so der Hit.“

Für das Rennen hat er schon eine Taktik im Kopf. „Das Schwimmen will ich, so gut es geht, entspannt und relaxt angehen“, betont er. Auch auf den ersten 90 Radkilometern will er Kräfte sparen. „Also werde ich eher defensiv fahren.“ Denn man wisse eben nicht, ob der Wind komme. Für das Laufen habe sein Trainer dann rund 3:38 Stunden eingeplant. „Aber das ist alles graue Theorie. Man muss einfach schauen, wie es läuft.“ Am Ende hofft er, nach 10:30 Stunden im Ziel zu sein. Seine aktuelle Bestzeit auf der Langdistanz liegt übrigens bei 10:26 Stunden. „Es wäre natürlich schön, wenn ich da hinkommen würde“, sagt Vordermayer.

Mühlbauer ist zurück auf der Insel – und startet bereits zum siebten Mal bei der WM. „Ich bin mittlerweile gut akklimatisiert, weil das Wetter nicht so extrem heiß und schwül ist wie bei meinen vergangenen Teilnahmen“, erzählt der Ainringer, der früher als Profi unterwegs war und nun in der AK 40-44 antritt. „Bis zu meinem Start am Samstag sollte es auf alle Fälle richtig gut passen, und vom Wetter her soll es auch nicht ganz so extrem werden“, betont er.

Keine schlechten Voraussetzungen also für eine Topzeit. „Mein Ziel ist es, einen guten Wettkampf zu machen“, sagt Mühlbauer bescheiden. „Wenn alles optimal läuft, ist eine Top-5-Platzierung in meiner Altersklasse möglich.“ Die Konkurrenz ist allerdings groß, weiß er.

− br