Stark gekämpft, Rückstand aufgeholt, aber am Ende mit leeren Händen die lange Heimreise angetreten: Die Basketballer des TSV Wolnzach haben am Sonntag in der 2. Regionalliga bei den Dresden Titans III eine bittere Niederlage einstecken müssen. Bei der 95:99-Niederlage ging es nach einem Treffer in der letzten Sekunde sogar in die Overtime. Am Ende war auch die Kraft entscheidend.
Der Buzzer ertönte am Ende des vierten Viertels – und die Wolnzacher Bank jubelte lautstark: Bei einer Sekunde Restzeit auf der Uhr hatten die Wolnzacher eine Auszeit genommen, Stand 85:88 für Dresden. Trainer Lukas Kappelmeier hatte einen Spielzug aufgezeichnet, damit der Ball in den Händen von Marco oder Alexander Hoffmeister landet: Letzterer erhielt den Ball, drückte ab und traf den Dreier mit der Sirene zum Ausgleich – Overtime.
Es war das I-Tüpfelchen auf eine wahnsinnige Aufholjagd. Mit über 20 Punkten hatten die Wolnzacher im dritten Viertel zurückgelegen. „Danach haben wir auf Zonenverteidigung umgestellt und mehrere Stopps geschafft“, erklärte Kappelmeier. Sein Team gewann das letzte Viertel deutlich, auch weil die Dreierquote zu dieser Zeit sehr hoch war. Drei Minuten vor dem Ende lag der TSV noch mit 16 Punkten zurück, konnte sich aber dank einer herausragenden Energieleistung in die Verlängerung retten.
Dabei mussten die Wolnzacher kurz vor der Anreise eine Hiobsbotschaft verkraften: Leo Bäumel sagte krankheitsbedingt ab, Ferdinand Els aus der zweiten Mannschaft saß mit an Bord bei der weiten Reise nach Dresden. „Wir waren zu neunt, Dresdens Team wie erwartet jung und schnell, aber auch mit ein paar Veteranen aufgestellt“, sagte Kappelmeier.
Wolnzach hielt in der ersten Halbzeit gut mit, lief aber die meiste Zeit einem Rückstand hinterher. Vor allem unter dem Korb schloss der TSV schlecht ab und vergab einige Chancen. Nachdem es zur Pause beim Stand von 38:46 noch knapp war, setzte sich Dresden im dritten Viertel ab. „Sie haben gepresst, wir hatten damit unsere Probleme. Das war eine mental schwierige Phase“, sagte Kappelmeier. Zwischenzeitlich betrug der Rückstand über 20 Punkte, zum Viertelende waren es 17 noch Zähler Differenz.
Wolnzach kam zurück, kämpfte sich in die Overtime – musste dann aber dem intensiven Spiel Tribut zollen: Alexander Hoffmeister und Filip Schinhammer standen über 40 Minuten auf dem Feld, zudem musste Lukas Bäumel nach seinem fünften Foul den Court verlassen. „Am Ende haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben und sicher auch die Kraft“, meinte Kappelmeier. Mit 11:7 entschied Dresden die Overtime für sich – Wolnzach lag nur einmal kurz in Führung. „Natürlich will ich solche Spiele gewinnen, das war bitter“, bilanzierte Kappelmeier, wollte sein Team aber vor allem loben: „Ich kann und will diese brutale Leistung nicht schmälern, wenn man nach einem Rückstand so zurückkommt.“
Gleich fünf Wolnzacher Spieler trafen zweistellig: Neben Rückkehrer Tobias Weiß (10) waren das Lukas Bäumel (14) sowie die Hoffmeister-Brüder Alexander (17) und Marco (18). Top-Scorer war Schinhammer mit 29 Punkten, der allerdings alle neun Dreier-Versuche vergab. Auch er fand nach dem bitteren Ende positive Worte für die Leistung: „Wir haben krasse Mentalität bewiesen, nachdem wir schon mit über 20 Punkten zurück waren. In der Overtime waren wir dann leider glücklos.“ Weiger geht es für den TSV am 18. Januar beim Zweiten BBC Bayreuth II.
PK
TSV Wolnzach: Weiß (10), Schinhammer (29), Bäumel (14), Al. Hoffmeister (17), M. Hoffmeister (18), Els (4), Hahnemann, Makumpa (3), Linkenbach.